Innenminister Thomas Strobl: "Wir brauchen Sicherheit by design - in der analogen und der virtuellen Welt"
„Als Staat müssen wir alles tun, was in unserer Macht steht, um für die Sicherheit der Menschen zu sorgen. Da geht es um einen Dreiklang: Es braucht mehr Polizistinnen und Polizisten, eine optimale Ausrüstung sowie mehr rechtliche Möglichkeiten. Daran arbeiten wir ganz konkret. Wir brauchen aber auch ein Umdenken in den Köpfen. Wir müssen Sicherheit bei jedem Projekt mitdenken – ob bei der Neugestaltung des Marktplatzes oder beim Aufbau kritischer Infrastrukturen. Was wir in Zukunft brauchen, ist Sicherheit by design“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, an diesem Samstag bei den Königsbronner Gesprächen zur Sicherheitspolitik. Die Gespräche des Deutschen Bundeswehrverbands e.V. finden zum sechsten Mal in Königsbronn (Kreis Heidenheim) statt.
„Hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben. Doch man muss das Notwendige tun. Sicherheit und Freiheit sind keine Gegensätze. Sicherheit ist Voraussetzung für Freiheit. Öffentliche Plätze beispielsweise sind immer wieder Gegenstand kommunaler Planungen und Diskussionen. Hier muss auch schon bei den ersten Planungen die Sicherheit der Menschen mit gedacht und geplant werden. Versenkbare Straßenpoller oder eine Videoüberwachung zur Abschreckung von Straftätern und zur besseren Strafverfolgung ist an bestimmten Orten sehr sinnvoll. Im Ergebnis kommt es darauf an, dass kein öffentlicher Platz, kein Bahnhof, kein Gebäude gebaut wird, ohne dass Sicherheit von Anfang an mitgedacht und eingeplant wird“, betonte Minister Thomas Strobl.
„Was für die analoge Welt gilt, gilt auch für die virtuelle. Heute sind nicht nur Großunternehmen Opfer von Cyberangriffen, sondern auch der niedergelassene Arzt, der Handwerker, der Privatmann. Ohne Datensicherheit wird die Digitalisierung nicht erfolgreich sein. Wir müssen unsere Sicherheitsphilosophie aus der analogen Welt in die digitale Welt übertragen. Der virtuelle Raum bestimmt die Konflikte von morgen mit. Wir brauchen deshalb auch mehr digitale Kompetenzen, bei der Polizei, der Bundeswehr und anderen mit Sicherheitsaufgaben betrauten Behörden. Die baden-württembergische Polizei hat schon früh einen strategischen Fokus auf die Bekämpfung der Gefahren im Netz gelegt. 2012 wurde beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Abteilung Cyberkriminalität und Digitale Spuren ins Leben gerufen, mit der zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) beim Landeskriminalamt, die seit 2013 für Behörden und Unternehmen aber auch Bürger betrieben wird, sind wir gut aufgestellt. Wir denken das Thema Cybersicherheit aber auch immer weiter: Mit der Cyberwehr Baden-Württemberg schaffen wir derzeit zusätzlich auch einen weiteren Ansprechpartner und eine landesweite Koordinationsstelle für Unternehmen und Bürger in Cybernotfällen“, so Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl. „Die Cyberwehr wird die Feuerwehr der digitalen Welt“.