Das Land Baden-Württemberg vergibt im jährlichen Wechsel den Donauschwäbischen und den Russlanddeutschen Kulturpreis. Beide Preise sind Ausdruck der Patenschaften des Landes über die Volksgruppe der Donauschwaben und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.
Der Preis wird jeweils an Personen, Einrichtungen und Initiativen verliehen, die durch ihr Engagement donauschwäbische bzw. russlanddeutsche Kultur und Identität sowohl in den Herkunftsländern als auch in der Bundesrepublik Deutschland vermitteln, verbreiten und fördern. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, die sich aus Persönlichkeiten zusammensetzt, die von den donauschwäbischen Landsmannschaften (Landsmannschaft der Banater Schwaben, der Donauschwaben, der Deutschen aus Ungarn und der Sathmarar Schwaben) beziehungsweise von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, von der Künstlergilde e.V. Esslingen und vom Ministerium des Inneren, Digitalisierung und Kommunen benannt werden.
Donauschwäbischer Kulturpreis 2021
2021 verlieh das Land Baden-Württemberg zum 40. Mal den Donauschwäbischen Kulturpreis für den Bereich Kulturvermittlung (Literatur – Musik – Bildende Kunst – Medien) ausgeschrieben war.
Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Ludwig Bauer, ein angesehener kroatischer Schriftsteller mit deutschen Wurzeln. Seine Romane mit autobiographischem Bezug trugen wesentlich dazu bei, negative Stereotypen über die Donauschwaben und ihre Rolle im Nationalsozialismus aufzubrechen, die bis in die 1980er Jahre im ehemaligen Jugoslawien weit verbreitet waren.
Mit dem Förderpreis in Höhe von 2.500 Euro wurde die in Ungarn lebende Journalistin Krisztina Szeiberling-Pánovics ausgezeichnet, die sich bewusst zur Volksgruppe der Donauschwaben bekennt und im Rahmen ihrer Arbeit ein authentisches Bild über die Kultur der Deutschen in Ungarn vermittelt. Die in gleicher Höhe dotierte Ehrengabe ging an Frau Katharina Eicher-Müller für ihre Verdienste zur Bewahrung und Pflege der donauschwäbischen Musik und des Liedgutes.
Die Festveranstaltung zur Verleihung des donauschwäbischen Kulturpreises 2021 fand am 24. Juni 2022 statt.
Russlanddeutscher Kulturpreis 2020
Im Jahr 2020 wurde der Russlanddeutsche Kulturpreis für den Bereich "Literatur" vergeben. Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an Frau Eleonora Hummel. Die Jury hob unter anderem hervor, dass ihr in bemerkenswerter Weise gelang, Themen wie zum Beispiel die Erinnerungskultur und Mehrfachzugehörigkeit nicht nur für Personen mit russlanddeutschem Zuwanderungshintergrund zu platzieren, sondern diese in einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs zu überführen.
Eine Ehrengabe in Höhe von 2.500 Euro erhielt der russlanddeutsche Dichter, Prosaiker, Dramatiker und Übersetzer Wendelin Mangold. Als Trägerin des Förderpreises wurde Katharina Martin-Virolainen ausgewählt.
Die feierliche Übergabe des Russlanddeutschen Kulturpreises 2020 musste pandemiebedingt auf den 1. Oktober 2021 verschoben werden.