Patenschaften des Landes

Kulturpreise

Baden-Württemberg vergibt im jährlichen Wechsel den Donauschwäbischen und den Russlanddeutschen Kulturpreis. Für die Donauschwaben und die Deutschen aus Russland hat das Land die Patenschaft übernommen.

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Verleihung des Russlanddeutschen Kulturpreises 2024 am 29. November 2024 im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen
v.l.n.r.: Edwin Warkentin (Vorsitzender der Jury), Reik Kneisel (Förderpreis), Irene Langemann (Hauptpreis), Nina Paulsen (Ehrengabe), Staatssekretär Thomas Blenke

Der Preis wird jeweils an Personen, Einrichtungen und Initiativen verliehen, die durch ihr Engagement donauschwäbische bzw. russlanddeutsche Kultur und Identität sowohl in den Herkunftsländern als auch in der Bundesrepublik Deutschland vermitteln, verbreiten und fördern. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, die sich aus Persönlichkeiten zusammensetzt, die von den donauschwäbischen Landsmannschaften (Landsmannschaft der Banater Schwaben, der Donauschwaben, der Deutschen aus Ungarn und der Sathmarar Schwaben) beziehungsweise von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, von der Künstlergilde e.V. Esslingen und vom Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen benannt werden.

Russlanddeutscher Kulturpreis 2024

Im Jahr 2024 hat das Land Baden-Württemberg den Russlanddeutschen Kulturpreis für den Bereich „Belletristik, Sachbuch, Journalismus und Publizistik“ vergeben. Die Festveranstaltung zur Verleihung des Russlanddeutschen Kulturpreises 2024 fand am 29. November 2024 im Innenministerium statt.

Den Hauptpreis in Höhe von 5.000 Euro erhielt Irene Langemann für ihren Roman „Das Gedächtnis der Töchter“. Der Roman beleuchtet eindrucksvoll die Geschichten mehrerer Generationen von Frauen einer russlanddeutschen Familie, die unter dem Einfluss politischer Umwälzungen, familiärer Tragödien, Hoffnungen und Überlebenswillen stehen.

Der junge Autor, Verleger und Herausgeber Reik Kneisel wurde für den Förderpreises in Höhe von 2.500 Euro ausgewählt. Sein Engagement in mehreren Bereichen spiegelt sich in der Gründung eines Verlagshauses wider, die die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt in den Vordergrund stellt und jungen Talenten eine Plattform bietet. Das von ihm herausgegebene Onlinemagazin „Polylux“ steht für eine interdisziplinäre und weltoffene Ausrichtung. Seine Lyrik beeindruckt durch ihre sprachliche Reife und thematische Vielschichtigkeit.

Nina Paulsen erhielt die Ehrengabe in Höhe von 2.500 Euro. Hierdurch würdigte das Land eine herausragende Persönlichkeit, die sich durch jahrzehntelanges journalistisches, literaturkritisches und publizistisches Engagement in besonderem Maße um die Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen verdient gemacht hat. Besonders hervorzuheben ist ihr unschätzbarer Beitrag zur Erforschung und Popularisierung der russlanddeutschen Literatur.

Die nächste Ausschreibung des Russlanddeutschen Kulturpreises wird im Frühjahr 2026 erfolgen.

Donauschwäbischer Kulturpreis 2023

Im Frühjahr 2023 erfolgte zum 41. Mal die Ausschreibung des Donauschwäbischen Kulturpreises. Die Entscheidung der Jury über die Auswahl der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger gab das Innenministerium Anfang August bekannt.

Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an Frau Dr. Éva Gerner, die zu den bekanntesten und angesehensten Journalistinnen ihrer Volksgruppe in Ungarn zählt. Sie ist unter anderem in Rundfunk und Fernsehen tätig und setzt sich für die Bewahrung und Neubelebung der Volkskultur, die Minderheitenpolitik, die Ungarndeutschen und Europa sowie die Kinder- und Jugendarbeit ein.

Den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis erhält die Ungarndeutsche Frau Krisztina Arnold. Sie ist journalistisch in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen tätig, verfasst Kurzgeschichten und Gedichte und widmet sich gleichzeitig dem Musizieren und Singen ungarndeutscher Volksmusik.

Die in gleicher Höhe dotierte Ehrengabe geht an Herrn Stjepan A. Seder, der sich seit Anfang der 1980er Jahre für den Erhalt und die Pflege des deutschen Kulturguts im heutigen Serbien einsetzt. In diesem Rahmen veröffentlichte er zahlreiche Schriften, Bücher sowie Filme und initiierte die zweisprachige Zeitschrift „Fenster“.

Die Festveranstaltung zur Verleihung des Donauschwäbischen Kulturpreises 2023 findet am 17. November 2023 im Konferenzsaal des Innenministeriums statt.

Die nächste Ausschreibung des Donauschwäbischen Kulturpreises erfolgt im Frühjahr 2025.

Russlanddeutscher Kulturpreis 2022

Im Jahr 2022 hat das Land Baden-Württemberg den Russlanddeutschen Kulturpreis für den Bereich „Darstellende Kunst: Theater, Film, Medien, Podcast“ vergeben. Die Festveranstaltung zur Verleihung des Russlanddeutschen Kulturpreises 2022 fand am 2. Dezember 2022 im Innenministerium statt.

Den Hauptpreis in Höhe von 5.000 Euro erhielt der Podcast „Steppenkinder“ von Ira Peter und Edwin Warkentin. Das Ziel des Podcasts ist es, eine Verstehenshilfe zu leisten, um gesamtgesellschaftliche sowie binnengesellschaftliche Aspekte rund um das Thema „russlanddeutsch“ in einen Diskurs zu bringen.

Für den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis wurde der Podcast „Ostklick“ ausgewählt. Dieser Podcast wird von einem fünfköpfigen Projektteam betreut und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Darin werden aktuelle, soziologische Debatten in Verbindung mit russlanddeutschen Aussiedlern aufgegriffen.

Die nächste Ausschreibung des Russlanddeutschen Kulturpreises wird im Frühjahr 2024 erfolgen.

Donauschwäbischer Kulturpreis 2021

2021 verlieh das Land Baden-Württemberg zum 40. Mal den Donauschwäbischen Kulturpreis für den Bereich Kulturvermittlung (Literatur – Musik – Bildende Kunst – Medien) ausgeschrieben war.

Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Ludwig Bauer, ein angesehener kroatischer Schriftsteller mit deutschen Wurzeln. Seine Romane mit autobiographischem Bezug trugen wesentlich dazu bei, negative Stereotypen über die Donauschwaben und ihre Rolle im Nationalsozialismus aufzubrechen, die bis in die 1980er Jahre im ehemaligen Jugoslawien weit verbreitet waren.

Mit dem Förderpreis in Höhe von 2.500 Euro wurde die in Ungarn lebende Journalistin Krisztina Szeiberling-Pánovics ausgezeichnet, die sich bewusst zur Volksgruppe der Donauschwaben bekennt und im Rahmen ihrer Arbeit ein authentisches Bild über die Kultur der Deutschen in Ungarn vermittelt. Die in gleicher Höhe dotierte Ehrengabe ging an Frau Katharina Eicher-Müller für ihre Verdienste zur Bewahrung und Pflege der donauschwäbischen Musik und des Liedgutes.

Die Festveranstaltung zur Verleihung des donauschwäbischen Kulturpreises 2021 fand am 24. Juni 2022 statt.