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Projekte der Aktion Schüler-FAIR-kehr ausgezeichnet

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„Sie setzen sich vorbildlich für mehr Sicherheit auf dem Schulweg, an Bushaltestellen und in Schulbussen ein.“ Das sagte Landespolizeipräsident Dr. Wolf Hammann am Samstag, 17. Dezember 2011, bei der Preisverleihung an herausragende Projekte der Aktion „Schüler-FAIR-kehr“ in Tübingen. Das ehrenamtliche Engagement der Schülerlotsen und Schulbusbegleiter trage maßgeblich dazu bei, dass in Baden-Württemberg das Risiko für Kinder bundesweit am geringsten sei, im Straßenverkehr zu verunglücken.

„6.700 Schülerinnen, Schüler und Erwachsene wurden seit Beginn der Aktion im Jahr 2007 als Schülerlotse, Schulbusbegleiter oder Schulweghelfer ausgebildet. Dieser Dienst zum Wohl der Allgemeinheit verdient Respekt und Anerkennung“, ergänzte der Präsident der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg, Heinz Kälberer. Das Projekt „Schüler-FAIR-kehr“, initiiert durch die Landesverkehrswacht Baden-Württemberg und das Innenministerium, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie der Unfallkasse Baden-Württemberg sei ein bedeutender Beitrag zu mehr Sicherheit auf dem Weg von und zur Schule.

„Wir wollen mehr Fairness und gegenseitige Rücksichtnahme auf Schulwegen. Diese jungen Menschen kümmern sich um die Einhaltung der Regeln. Sie verhindern, dass andere sich rücksichtslos über Verkehrsregeln auf dem Schulweg hinwegsetzen, an der Bushaltestelle pöbeln, im Schulbus mobben oder Sachbeschädigungen begehen“, so Landespolizeipräsident Dr. Hammann.

Zusatzinformationen:

Das Projekt „Schüler-FAIR-kehr“ umfasst neben der Verkehrssicherheit auch die Themen Gewalt, Mobbing oder Sachbeschädigung auf dem Schulweg. Deshalb wird bei der Ausbildung der Schülerinnen und Schüler durch die Polizei auch auf Konflikthandhabung und Streitschlichtung geachtet. Landesverkehrswacht und Polizei bereiten die Schülerinnen und Schüler systematisch und gezielt vor und werden dabei von den Schulleitungen und Kommunen tatkräftig unterstützt.

Die Landesverkehrswacht, das Innenministerium, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die Unfallkasse Baden-Württemberg schreiben seit dem Schuljahr 2007/2008 einen Wettbewerb für Schulen, speziell für die vorbildliche Umsetzung des Projekts „Schüler-FAIR-kehr“ aus, um die Sicherheit auf dem Schulweg und in den Schulbussen durch ehrenamtliches Engagement der Schüler zu verbessern. „Schüler-FAIR-kehr“ wird von der Baden-Württemberg-Stiftung und der EnBW finanziell unterstützt. Auch im laufenden Schuljahr 2011/2012 können sich wieder Schulen um Preise bewerben.

Die Preisträger:

1. Preis: 4.000 Euro
„Schüler-Fair-Kehr“ der Grund-, Haupt- und Realschule Schrozberg
überreicht von Landespolizeipräsident Dr. Wolf Hammann, gestiftet von der EnBW

  • Das Projekt besteht seit fünf Jahren.
  • Es ist inzwischen im Schulprofil verankert und gehört zur Schulkultur.
  • Die Sicherung der Fußgängerüberwege ist das wichtigste Ziel der Schülerlotsen.
  • Um dem Vandalismus und der Gewalt in den Schulbussen Rechnung zu tragen werden gleichzeitig Schulbusbegleiter ausgebildet.
  • Bei Streit werden die Streitschlichter der Schule hinzugezogen.
  • Enge Kooperation mit der PD Schwäbisch Hall und den Busunternehmen.
  • Ein Kindergarten in der Nachbarschaft der Schule wird von den Lotsen und den Busbegleitern mitbetreut.
  • Sichtbare Erfolge der Kampagne, da es viel weniger Gewalt, Verletzungen und Vandalismus gibt.

Ansprechpartner:
Katharina Lemm (Grund- und Hauptschule)
Thomas Hötzel (Realschule)
Schulstraße 11
74575 Schrozberg

2. Preis: 2.000 Euro
„Schulbusbegleiter Pfullingen“ Wilhelm-Hauff-Realschule, Friedrich-Schiller-Gymnasium und Schlossschule / Werkrealschule Pfullingen
überreicht vom Präsidenten der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg, Heinz Kälberer, gestiftet von der EnBW

  • Zu Beginn im Schuljahr 2007/2008 waren zwei Schulen am Projekt beteiligt, im letzten Schuljahr kam noch eine weitere Schule hinzu.
  • Das soziale Klima und das Sicherheitsgefühl der Schülerinnen und Schüler hat sich deutlich gebessert.
  • Es hat sich mittlerweile eine Schulwegkultur herausgebildet, die zu weniger Stress für Busfahrer und Fahrgäste führt.
  • Einzelne Schulbusbegleiter sind bereits so kompetent, dass sie eigens einen Workshop durchführen können, wenn die Präsentation ehrenamtlicher Tätigkeit gefordert ist.
  • Einer sehbehinderten Schülerin wird durch die Schulbusbegleiter die Teilnahme am Busverkehr - und so der Besuch der Realschule - ermöglicht.

Ansprechpartner:
Hermann Lehleiter
Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen
Schlossstraße 11
72793 Pfullingen

3. Preis: 1.000 Euro
“Gewaltfrei zur Schule durch Gewaltprävention im Schulbus: Projekt Schulbusbegleiter/Innen“ des Quenstedt Gymnasiums und der Friedrich-List-Realschule Mössingen
überreicht durch Dr. Ulrich Kleine von der EnBW, gestiftet von der EnBW

  • Auch bei diesem Projekt konnte im letzten Schuljahr eine weitere Schule als Projektpartner hinzugewonnen werden.
  • Bereits ausgebildete Schulbusbegleiter übernehmen mittlerweile die Funktion von Mentoren für die neuen Teilnehmer.
  • Das Projekt ist Teil der schulischen Gewaltprävention.
  • Alle Buslinien werden von Schulbusbegleitern betreut.
  • Maßgebliche Unterstützung durch DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB).

Ansprechpartner:
Dr. Sylvia Thonak
Quenstedt-Gymnasium
Goethestraße 25
72116 Mössingen

Sonderpreis
Flug mit dem Polizeihubschrauber und Besuch der Wasserschutzpolizei mit Fahrt im Polizeiboot
gestiftet vom Innenministerium Baden-Württemberg
„Schulweghelfer Campus Ludwigsburg“
Gewinner sind die Schulweghelfer der Gymnasien am Schulcampus Ludwigsburg, Friedrich-Schiller-Gymnasium, Goethe-Gymnasium und Mörike-Gymnasium.

  • Das Projekt besticht durch die durchgängige und schlüssige Planungs- und Organisationsstruktur und ist in das Schulprofil zur Steigerung der sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler fest integriert.
  • Die Ausbildung erfolgt durch uniformierte Polizeibeamte - dies senkt die Hemmschwelle im Umgang mit der Polizei und stärkt das Vertrauensverhältnis.
  • Die Schulweghelfer müssen hier gleich mehrere Herausforderungen meistern:
    • Die schwierige Lage der Verkehrsübergänge beim Hauptbahnhof,
    • die große Schülerzahl von 400 Schülern und
    • gleichzeitig müssen lange Rückstaus für die Autofahrer vermieden werden.
    • Die Ausbildung umfasst deshalb auch den Umgang mit unbelehrbaren Fußgängern und Autofahrern.

Ansprechpartner:
Reiner Hohloch
c/o Mörike-Gymnasium
Karlstraße 19
71638 Ludwigsburg

Folgenden Schulen wird eine Anerkennungsurkunde für ihre Projekte zugesendet:

  • Werkrealschule und Realschule Oberes Kinzigtal Alpirsbach für das Projekt "Die Busbären"
  • Grundschule Bitzfeld-Bretzfeld für das Projekt "Elternlotsen"

Alle anwesenden Preisträger sind eingeladen zum Besuch des Spiels der 1. Volleyball Bundesliga der Herren zwischen dem EnBW TV Rottenburg und des VC Gotha.

Projekt Schüler-FAIR-kehr

Schülerlotsen sind Kinder und Jugendliche ab der siebten Klasse. Sie sichern ehrenamtlich im Team bestimmte Gefahrenstellen im Straßenverkehr wie Fußgängerfurten oder -überwege, damit insbesondere Schulanfänger und Grundschüler sicher die Straße überqueren können. Auch ein Einsatz an sonstigen Gefahrenstellen (Bushaltestellen, Gehwege) ist denkbar. Sie sollen auch für andere Schülerinnen und Schüler Ansprechpartner bei Konflikten auf dem Weg zur Schule sein. Durch die Ausbildung sind sie auch in der Lage, kleinere Konflikte zu lösen. Für schwerwiegende oder gravierende Konflikte ist für die Streitschlichtung die Schule zuständig. Besondere Vorkommnisse melden Sie über ihren Klassenlehrer, den Streitschlichtern oder dem Verkehrsbeauftragten in der Schule.

Schulweghelfer sind Erwachsene in der Funktion eines Schülerlotsen. Sie sollen insbesondere an Grundschulen eingesetzt werden, da dort keine Schülerlotsen zur Verfügung stehen. Schulweghelfer sind in der Regel ehrenamtlich tätig, einige Schulen oder Gemeinden zahlen eine geringe Aufwandsentschädigung.

Schulbusbegleiter sind Kinder und Jugendliche ab der siebten Klasse. Sie fahren mit dem Bus oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln in die Schule und stehen ehrenamtlich anderen Schülerinnen und Schülern als Ansprechpartner bei Problemen und Konflikten an der Bushaltestelle und im Bus zur Seite. Besondere Vorkommnisse melden Sie Ihrem Ansprechpartner (Klassenlehrer, Verkehrsbeauftragten, Streitschlichter) in der Schule.

Ziele von Schüler-FAIR-kehr

  • Erhöhen der sozialen Kompetenz und stärken der Eigenverantwortung von Kindern und Jugendlichen.
  • Heranführen an ein ehrenamtliches Engagement.
  • Gefahrenstellen auf dem Schulweg minimieren, Schwächeren helfen, Gewalt jeglicher Art im Schulbus zu verhindern.

Quelle:

Innenministerium Baden-Württemberg

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