Mit dem Katastrophenschutz-Erasmus soll ein Austauschprogramm geschaffen werden, das die junge Generation früh auf internationale Krisen und deren Bewältigung vorbereitet. Das außenpolitische Gesprächs- und Konsultationsforum Deutschlands, Frankreichs und Polens tagte vom 3. bis 4 Juli 2025 in Berlin.
„Für ein starkes Europa brauchen wir eine starke Jugend. Unseren Partnern aus Deutschland, Frankreich und Polen habe ich in diesem Zusammenhang unsere baden-württembergische Idee eines Katastrophenschutz-Erasmus vorgestellt. Mit dem Katastrophenschutz-Erasmus bauen wir ein nachhaltiges Netzwerk junger europäischer Katastrophenschützer auf, das weit über das konkrete Projekt hinausreicht. Wir stärken damit nicht nur interkulturellen Kompetenzen und das bessere Verständnis füreinander, sondern auch die Kenntnisse und Fähigkeiten jungen Einsatzkräfte. Das ist Nachwuchsförderung im besten Sinn. Denn eines haben wir aus unseren zahlreichen Katastrophenschutzübungen wie zuletzt der der EU-Großübung Magnitude gelernt: Es geht nichts über persönliche Kontakte und persönliches Erleben der Herangehensweise unserer europäischen Partner im Katastrophenfall. Je früher sich unsere Nachwuchskräfte hier mit unseren europäischen Partnern vernetzen, umso leichter können wir über Landes- und Sprachgrenzen hinweg zusammenarbeiten und umso besser stärken wir die europäischen Werte von Freiheit, Demokratie und gegenseitigem Verständnis. Unsere französischen Freunde denken in dieselbe Richtung und die Vertreterinnen und Vertreter Polens haben Interesse signalisiert, ebenso wie andere Länder vom Saarland bis Sachsen. Unsere Einladung steht: Zu einer Auftaktveranstaltung sind junge Katastrophenschützer aus Frankreich, Polen und Deutschland bei uns in Baden-Württemberg herzlich eingeladen“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich des Treffens der Freundschaftsgruppen im Format Weimarer Dreieck von Bundesrat, französischem und polnischem Senat am 3. und 4. Juli 2025 in Berlin.
Katastrophenschutz-Erasmus
Mit dem Katastrophenschutz-Erasmus soll ein Austauschprogramm geschaffen werden, das die junge Generation früh auf internationale Krisen und deren Bewältigung vorbereiten kann. Das Programm richtet sich an junge Menschen unter 25 Jahren aus den EU-Mitgliedstaaten, also an die „Young Heroes“, die sich aktiv im Katastrophenschutz engagieren oder ein Interesse an diesem Thema haben. Damit können sie über den eigenen Tellerrand schauen, die Systeme anderer europäischer Länder kennenlernen und ein Netzwerk über die Landesgrenzen knüpfen. Das stärkt den internationalen Jugendaustausch, dient der europäischen Integration und hilft, in der Zukunft einen möglichen grenzüberschreitenden Katastrophenfall oder einen internationalen Notfall schneller und besser bewältigen zu können. Angesprochen werden sollen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz, Studierende, Auszubildende und junge Fachkräfte.
Weimarer Dreieck
Das Weimarer Dreieck ist das außenpolitische Gesprächs- und Konsultationsforum Deutschlands, Frankreichs und Polens. Mit dem Gesprächsformat stimmen die drei Länder ihre Politik ab. Das soll die europäische Integration stärken, ohne andere Staaten auszuschließen. Die damaligen Außenminister der drei Länder Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski gründeten am 28. und 29. August 1991 in Weimar das Weimarer Dreieck. Seitdem hat sich das Weimarer Dreieck zu einem Gesprächsforum von gleichberechtigten Partnern zu aktuellen europapolitischen Fragen entwickelt. Für das Land Baden-Württemberg hat der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl am Donnerstag und Freitag (3. und 4. Juli 2025) am Treffen der Freundschaftsgruppen im Format Weimarer Dreieck von Bundesrat, französischem und polnischem Senat in Berlin teilgenommen.