„Junge Fahrer sind im Land an nahezu jedem dritten Verkehrsunfall mit Verletzten beteiligt, obwohl ihr Bevölkerungsanteil lediglich bei etwas über acht Prozent liegt.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall am Sonntag, 18. Dezember 2011, in Stuttgart bei der Vorstellung des neuen Faltblattes mit der statistischen Auswertung der Verkehrsunfälle von 18- bis 24-Jährigen in Baden-Württemberg. Bedenklich sei, dass nahezu jeder fünfte Verkehrstote dieser Altersgruppe angehört habe.
„Diese erschreckenden Zahlen haben wir zum Anlass genommen, gemeinsam mit dem Innenministerium die Daten, Zahlen und Fakten zu den jungen Fahrern zusammenzutragen und ein Faltblatt zu diesem Thema zu erstellen“, ergänzte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Dr. Carmina Brenner. Durch regionale Darstellungen sei das Unfallgeschehen in den Stadt- und Landkreisen übersichtlich aufbereitet und dabei seien deutliche Unterschiede und Schwerpunkte zu erkennen. Beispielsweise passierten die meisten Verkehrsunfälle mit Verletzten an denen junge Erwachsenen beteiligt seien, in den Kreisen Baden-Baden, Sigmaringen und Ravensburg.
In den ersten zehn Monaten 2011 hätten sich 24.208 Verkehrsunfälle mit jungen Erwachsenen ereignet (2010: 24.564). 95 Menschen seien dabei getötet, 1.741 schwer und 7.185 leicht verletzt worden. 13.524 Verkehrsunfälle (55 Prozent) seien durch sie selbst verursacht worden (2010: 13.932). „Risikobereitschaft, Selbstüberschätzung, mangelnde Fahrpraxis und Abenteuerlust sind die Ursachen für die meisten verheerenden Verkehrsunfälle“, sagte der Innenminister.
Von Januar bis einschließlich Oktober 2011 seien 411 Verkehrsteilnehmer tödlich verletzt worden, davon 81 junge Erwachsene (2010: 80). Hauptunfallursache bei den tödlichen Verkehrsunfällen sei mit 59 Prozent nicht angepasste und überhöhte Geschwindigkeit gewesen.
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Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg