Baden-Württemberg ist bei der Bekämpfung von Waldbränden gut gerüstet. Gerade in der Gefahrenabwehr ist es aber unerlässlich, sich rechtzeitig auf Veränderungen einzustellen. Daher lud das Innenministerium zu einem Waldbrandsymposium ein, bei dem sich Feuerwehren, Kommunen und Hilfsorganisationen über aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen in der Waldbrandbekämpfung informieren konnten. Innenminister Thomas Strobl: „Wir wollen für den Fall der Fälle gut vorbereitet sein – Klimatische Veränderungen und deren Folgen nehmen wir sehr ernst.“
„Waldbrände sind grundsätzlich nichts Neues für die Feuerwehren in Baden-Württemberg. Die großen Waldbrände in Südeuropa und nicht zuletzt der Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern haben aber gezeigt, dass es unerlässlich ist, sich gerade auch in der Gefahrenabwehr rechtzeitig auf Veränderungen einzustellen – und das tun wir“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl beim Waldbrandsymposium des Innenministeriums. Rund 250 Vertreterinnen und Vertreter der Feuerwehren, Landkreise, Gemeinden und Hilfsorganisationen waren der Einladung des Innenministeriums in die Theodor-Heuss-Kaserne, dem Sitz des Landeskommandos Baden-Württemberg, in Stuttgart gefolgt, um sich über aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen in der Waldbrandbekämpfung zu informieren.
„Die Feuerwehren im Land sind für die Bekämpfung von Waldbränden gut ausgerüstet. Freilich ist nichts so gut, dass wir es nicht noch besser machen können. Im Falle eines Waldbrandes setzen wir in Baden-Württemberg vor allem auf den bodengebundenen Einsatz der Feuerwehren. Dieser ist an fast allen Stellen unseres Landes durch ein gutes Waldwegenetz aufgrund der Holzabfuhr möglich. Wir haben rund 110.000 Feuerwehrangehörige und 9.300 Fahrzeuge bei den Freiwilligen Feuerwehren zur Verfügung. Eine Standardausrüstung – Feuerpatschen, Wasserrucksäcke – ist genauso vorhanden wie moderne Wasserfördersysteme. Nahezu alle der rund 5.000 Löschfahrzeuge sind mit einem Löschwassertank ausgestattet, so dass eine schnelle Brandbekämpfung erfolgen kann. Zur Förderung großer Wassermengen haben wir in Baden-Württemberg sieben Hochleistungs-Wasserfördersysteme. Und sollte Brandbekämpfung aus der Luft notwendig sein, stehen in Laupheim drei Löschwasseraußenlastbehälter der Bundeswehr bereit, die 5.000 Liter Wasser fassen und mit Hubschraubern zum Einsatz kommen können“, so Innenminister Thomas Strobl.
„Allein Ihre Anwesenheit steht für das große Verantwortungsgefühl und die Einsatzbereitschaft aller Beteiligten im baden-württembergischen Bevölkerungsschutz“, dankte Minister Strobl den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und betonte zugleich: „Wir wollen keine Waldbrandhysterie. Stattdessen schauen wir uns ganz sachlich, sorgfältig und umfassend an, ob und wo ein Bedarf besteht. Dabei nehmen wir auch die unterschiedliche Ausgangslage in den verschiedenen europäischen Ländern wie Bewuchs, Boden, Zugänglichkeiten und Topografie des Waldes in den Blick. Und freilich nehmen wir Veränderungen des Klimas und die damit verbundenen Folgen sehr, sehr ernst!“
Wie wichtig präventiver Waldbrandschutz ist und welche Möglichkeiten dabei die forstwirtschaftlichen Planungen bieten, erläuterte Landesforstpräsident Max Reger in seinem Vortrag. Landesbranddirektor Volker Velten stellte dar, wie sich die Gemeindefeuerwehren auf Waldbrände vorbereiten können, insbesondere im Hinblick auf Ortskenntnisse, Anfahrt und Einsatzerfordernisse. Wie wichtig dabei regelmäßiges Üben ist, betonten die beiden Bezirksbrandmeistern Frieder Lieb und Siegfried Hollstein. Beide berichteten über ihre Erkenntnisse der im letzten Jahr von den Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen sowie den Landkreisen Böblingen und Tübingen durchgeführten Waldbrandübung „Heißer Süden“. Innenminister Strobl war seinerzeit persönlich vor Ort und unterstrich damit die Ernsthaftigkeit und Bedeutung der Thematik Waldbrand.
Welche Möglichkeiten die Polizei und die Bundeswehr und weitere Experten haben, in der Waldbrandbekämpfung zu unterstützen und welche Rolle das neue europäische Katastrophenschutzverfahren für länderübergreifende und besonders schwerwiegende Einsätze bietet, erläuterten Vertreter der Polizei, Bundeswehr, des Bundesinnenministeriums und des Vereins @fire e.V. Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und in den Austausch mit den Expertinnen und Experten zu treten.