Bei den Gefahrgutkontrolltagen werden behördenübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung aktiv umgesetzt. Die regelmäßige Überwachung liefert einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit auf den Straßen in Baden-Württemberg.
Unsachgemäßer Transport von Gefahrgut auf den Straßen stellt ein Risiko für die Verkehrssicherheit sowie die Umwelt dar. Dabei wurden nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes im Straßengüterverkehr allein im Jahr 2021 insgesamt 12,251 Mrd. Tonnenkilometer mit Gefahrgütern deutschlandweit zurückgelegt.
Die Überwachung dieser Transporte ist deshalb ein fester Bestandteil bei Kontrollen des Schwerverkehrs in Baden-Württemberg. Allein die Polizei Baden-Württemberg hat in den ersten acht Monaten diesen Jahres knapp 2.200 Gefahrguttransporte kontrolliert, jeder zweite wurde beanstandet, jeder vierte durfte seine Fahrt nicht fortsetzen. Hinzu kommen die Kontrolltätigkeiten des Zolls und des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Diese Verstöße gilt es in der Folge seitens der Bußgeldstellen fachkundig abzuarbeiten. „Wir leben die für solche Spezialgebiete notwendige Vernetzung und ich freue mich daher umso mehr, dass die diesjährigen Gefahrgutkontrolltage in Baden-Württemberg stattfinden“, so Innenstaatsekretär Wilfried Klenk anlässlich der Großkontrolle an der Tank- und Rastanlage Bruchsal-Ost.
Kontrolle mit anschließendem Erfahrungsaustausch
Um die im Güterkraftverkehr Tätigen für sichere Gefahrguttransporte zu sensibilisieren, finden einmal jährlich besondere Gefahrgutkontrolltage statt. Die Gefahrgutkontrolltage sind eine Initiative des Erfahrungsaustausches zur Gefahrgutkontrollverordnung (Erfa GGKontrollV). Die zweitägige Kontrolle mit anschließendem Erfahrungsaustausch findet am 19. und 20. Oktober 2022 unter Beteiligung der Erfa-Mitglieder aus zahlreichen Ländern, der Bundeswehr, des Zolls sowie der Landespolizei an der Tank- und Rastanlage Bruchsal-Ost statt.
„Gefahrgutkontrollen sind dringend notwendig, um Menschen, Tiere und Umwelt vor folgenschweren Unfällen zu schützen. Unsere Expertinnen und Experten nutzen die Gefahrgutkontrolltage, um die behördenübergreifende Kontrolle weiter zu stärken und durch einheitliche Kontrollabläufe stetig zu verbessern. Für ihren Einsatz für die Sicherheit im Verkehr bin ich allen Beteiligten dankbar“, betonte Staatssekretärin Elke Zimmer.
Kompetenzteam Gefahrgut
„Das Thema ist uns wichtig. Daher optimieren wir unsere Maßnahmen immer weiter. Beispielsweise haben wir im Jahr 2018 bei der Polizei in Baden-Württemberg ein Kompetenzteam Gefahrgut eingerichtet. Dem landesweiten Kompetenzteam gehören rund 30 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der regionalen Polizeipräsidien sowie des Polizeipräsidiums Einsatz und der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg an. Die Spezialistinnen und Spezialisten des Kompetenzteams sind miteinander vernetzt und führen gemeinsame Kontrollen durch“, so Innenstaatssekretär Klenk.
Der Erfa GGKontrollV steht unter der Leitung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Er setzt sich überwiegend aus Vertreterinnen und Vertretern der Kontrolleinheiten von Bund und Ländern, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zuständigen Behörden für Betriebskontrollen und der Bußgeldstellen zusammen. Darüber hinaus sind auch Angehörige von Bundesbehörden (BAG, Bundeswehr, Bundespolizei und Eisenbahnbundesamt) sowie Ministerien im Erfa GGKontrollV vertreten. Im Erfa GGKontrollV findet somit ein direkter behördenübergreifender und themenbezogener Informations- und Erfahrungsaustausch statt.
Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Verkehrssicherheit stehen im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de oder unter www.polizei-bw.de zur Verfügung.