Bund

Bundesratsinitiative Baden-Württembergs zum Beschäftigtendatenschutz

Berechne Lesezeit
  • Teilen

„Angesichts der seit Jahren immer wieder aufgedeckten dubiosen Überwachungspraktiken von Unternehmen ist es der Bundesregierung als großes Versäumnis anzulasten, dass es ihr in dieser Legislaturperiode nicht gelungen ist, den Beschäftigtendatenschutz in einem eigenen Gesetz zu regeln“, sagte Innenminister Reinhold Gall bei der Einbringung einer Bundesratsinitiative zum Beschäftigtendatenschutz.

Baden-Württemberg fordert in einem Entschließungsantrag die Bundesregierung insbesondere auf, bei den Verhandlungen zur sogenannten EU-Datenschutzgrundverordnung auf echte Spielräume für einen effektiven nationalen Beschäftigtendatenschutz hinzuwirken. „Dieser ist nicht nur zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer absolut notwendig, sondern liegt auch im Interesse der Unternehmen“, betonte Minister Gall. Beiderseitige Loyalität und beiderseitiges Vertrauen seien Grundvoraussetzung für ein gutes Betriebsklima und damit auch für gute wirtschaftliche Ergebnisse.

Grenzenloses Sammeln von Bewerberdaten

Auch wenn in vielen Unternehmen dieser Wert bereits erkannt werde, so gebe es doch immer wieder „schwarze Schafe“, die den Persönlichkeitsschutz der Beschäftigten missachteten. Deshalb verlange die Landesregierung, dass klare rechtliche Grundlagen geschaffen würden. Insbesondere solle die Bundesregierung sicherstellen, dass in Deutschland der ausufernden Videoüberwachungen genauso Einhalt geboten werde wie unzulässigen Fragen nach Krankheit oder Schwangerschaft bei Einstellungsgesprächen oder dem grenzenlosen Sammeln von Daten über Bewerber in sozialen Netzwerken.

Spielräume für wirksame nationale Regelungen zum Beschäftigtendatenschutz sehe er durch den Verlauf der Verhandlungen auf EU-Ebene über die Datenschutz-Grundverordnung gefährdet. Diese Verordnung soll nach den Vorstellungen der EU-Kommission grundsätzlich verbindliche und unmittelbareDatenschutzregelungen für alle EU-Mitgliedstaaten treffen. Auch wenn der Kommissionsentwurf den nationalen Gesetzgebern eigene Regelungen zum Beschäftigtendatenschutz einräume, fürchtet Minister Gall, dass ein wirksamer nationaler Beschäftigtendatenschutz durch Verordnungsgrundsätze ins Hintertreffen geraten könnte.

Datenschutz von Beschäftigten umfassend regeln

„Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, ihren Einfluss auf EU-Ebene geltend zu machen, damit der Datenschutz von Beschäftigten auch künftig umfassend und nötigenfalls strenger als durch EU-Recht vorgegeben vom Bundesgesetzgeber geregelt werden kann“, betonte Innenminister Gall. Dies sei das Mindeste, was die Bundesregierung nach ihrem bisherigen Versagen leisten müsse. „Das Ziel, das wir erreichen müssen, ist klar: Beschäftigte dürfen nicht Objekte einer dauernden Überwachung werden. Gläserne Arbeitnehmer darf es hierzulande nicht geben“, unterstrich der Innenminister bei der heutigen Sitzung des Bundesrates.

Weitere Meldungen

Verleihung Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen 2025
Auszeichnung

Verleihung des Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichens

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Ombudsstelle

Erste Entschädigungszahlungen für Beamtinnen und Beamte

Deckerstraße 41
Liegenschaften

Neue Diensträume für Polizei und Cybersicherheitsagentur

StS Verkehrssicherheit
Polizei

Start der dritten Aktionswoche zur Verkehrssicherheit

Mobilfunkmast
Bundesrat

Bundesrat stimmt Änderung des Telekommunikationsgesetzes zu

v.l.n.r.: Nicole Matthöfer, Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg, Thomas Strobl, Stv. Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, und Claudia Plattner, BSI-Präsidentin, unterzeichneten am 10. Juli eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem BSI und dem Land Baden-Württemberg zur gemeinsamen Stärkung der Cybersicherheit.
Cybersicherheit in Bund und Ländern

BSI und Baden-Württemberg vereinbaren Kooperation

Forschungskooperation des Innenministeriums mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg zum Tax Compliance Management erfolgreich abgeschlossen
Tax Compliance

Forschungskooperation zum Tax Compliance Management erfolgreich abgeschlossen

Dichter Verkehr. Quelle: Fotolia
Polizei

Wochenendprognose für den Verkehr

Flaggen vor dem Gebäude des Innenministeriums: NATO, Deutschland und Baden-Württemberg
NATO

70. Jahrestag des Beitritts der Bundesrepublik Deutschland zur NATO

Teilnehmer einer Besprechung. Quelle: Fotolia
Kommunen

Ministerrat bringt Kommunales Regelungsbefreiungsgesetz in den Landtag ein

Treffen der Deutsch-Französischen Freundschaftsgruppen
Weimarer Dreieck

Innenminister Thomas Strobl schlägt Weimarer Dreieck Katastrophenschutz-Erasmus vor

Dichter Verkehr. Quelle: Fotolia
Polizei

Wochenendprognose für den Verkehr

US-Generalstabschef Dan Caine und Innenminister Thomas Strobl / Innenminister Thomas Strobl und EUCOM-Kommandeur Alexus Grynkewich
Streitkräfte

Kommandowechsel der US-Streitkräfte

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

Ermittlungserfolg gegen Organisierte Kriminalität bei Führerscheinprüfungen

Dichter Verkehr. Quelle: Fotolia
Polizei

Wochenendprognose für den Verkehr