„Die Polizei will wissen, wo den Bürgern der Schuh drückt.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall am Freitag, 26. August 2011, in Stuttgart, zu den ersten Ergebnissen der Bürgerbefragungen durch baden-württembergische Polizeidirektionen. Inzwischen hätten sechs Dienststellen mit 25 Fragen telefonisch Bürgerinnen und Bürger ihres Zuständigkeitsgebietes gefragt, ob sie mit der Arbeit der Polizei zufrieden seien und welche Verbesserungen sie erwarten würden.
Um die Befragung aussagekräftig zu machen, seien jeweils circa 1.000 bis 1.500 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 80 Jahren telefonisch interviewt worden. Erleichtert habe den amtlichen Anrufern eine spezielle Online-Anwendung im polizeilichen Intranet. „Mit möglichst geringem personellen, technischen und finanziellen Aufwand können mit dieser Hilfe standardisierte und repräsentative Bürgerbefragungen durchgeführt werden, die auch einen landesweiten Vergleich zulassen“, sagte Innenminister Gall.
Gefragt worden sei zunächst nach der Anzahl der Kontakte mit der Polizei. Daran hätten sich unter anderem Fragen nach dem Erscheinungsbild und dem Auftreten der Beamtinnen und Beamten angeschlossen. Nachgehakt worden sei auch bezüglich der Präsenz, der Qualität der Polizeiarbeit und dem Sicherheitsgefühl. Von großem Interesse für die Polizei sei auch gewesen, wo die Befragten Verbesserungen bezüglich der Probleme in ihrer Wohngegend erwarten würden. Die Qualität der Arbeit wurde mit einem Gut benotet. Allerdings sei gewünscht worden, dass sich die Polizei mehr um schnelles Fahren, Ruhestörungen und Sachbeschädigungen in den Wohngebieten kümmern solle.
Die Erkenntnisse würden selbstverständlich in die Polizeiarbeit einfließen. Eine bürgernahe Polizei benötige solche Meinungsbilder und sie müsse Hinweise auf negative Entwicklungen erhalten, um ihnen entgegentreten zu können. „Die ersten Ergebnisse lassen schon jetzt den Schluss zu, dass diese Befragungen regelmäßig wiederholt werden sollte“, betonte der Innenminister.
Zusatzinformationen:
Bisher wurde die Bürgerbefragung in den Polizeidirektionen Biberach, Lörrach, Tuttlingen, Waiblingen, Calw und Waldshut durchgeführt. Im September sind sie im Bereich der Polizeidirektionen Sigmaringen und Heidenheim geplant. Die anderen Direktionen und die Präsidien Karlsruhe und Mannheim werden, mit Ausnahme der Polizeidirektion Freiburg und des Polizeipräsidiums Stuttgart, ihre Befragungen bis Ende des Jahres abgeschlossen haben. In Freiburg und Stuttgart kann die Bürgerbefragung wegen der Belastungen durch den Papstbesuch und der Einsätze wegen Stuttgart 21 erst im Frühjahr des kommenden Jahres durchgeführt werden.
Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg