„Hohe Anforderungen, außergewöhnliche Motivation und Leistungsbereitschaft, faszinierende Professionalität, enges Teamwork und große Verlässlichkeit. Das macht das Mobile Einsatzkommando aus.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall am Montag bei der Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen des bundesweit ersten Mobilen Einsatzkommandos des Landeskriminalamts Baden-Württemberg.
Die Arbeit des MEK’s verlange viel von den Beamtinnen und Beamten ab. Er nenne beispielhaft nur das Stichwort Amoklage in Winnenden und Wendlingen. Es müsse beim MEK eine enorme Einsatzdichte und -intensität geschultert werden. „Und das bei einem Dienst, der alles andere als ungefährlich ist. Umso wichtiger ist, dass in den vergangenen 40 Jahren keine MEK-Beamtin und kein MEK-Beamter im Einsatz ums Leben gekommen ist“, sagte der Innenminister.
Es habe bisher keinen fehlgeschlagenen Einsatz gegeben, egal wie brenzlig er gewesen sei. Daran habe auch der hohe Ausbildungsstand Anteil, auf den zu Recht sehr viel Wert gelegt werde. Neben der Aus- und Fortbildung seien auch Sport, die technische Ausstattung und das Gefühl, sich auf ein gutes Team verlassen zu können, wichtige Sicherheitsfaktoren.
Kaum ein Dienstzweig verlange einen so hohen persönlichen Einsatz wie es Spezialeinheiten tun. Das vielzitierte Prinzip der Freiwilligkeit und eine ausgesprochen positive Berufsauffassung seien beim MEK ein gelebtes Selbstverständnis.
„Ich wünsche den Beamtinnen und Beamten des MEK, dass Sie sich ihre außergewöhnliche Berufsauffassung sowie die hohe Professionalität und ihre Kreativität erhalten“, sagte der Innenminister.
Zusatzinformationen:
Anlass für die Aufstellung des bundesweit ersten Mobilen Einsatzkommandos in Baden-Württemberg am 1. April 1972 war der Terrorismus der RAF. Weitere Bereiche kamen hinzu, beispielsweise die Zunahme der Rauschgiftkriminalität in den 80er Jahren, die deutliche Lageverschärfung durch die verbotene PKK und in den 90ern der Rechtsextremismus. Seit dem 11. September 2001 ist der islamistische Terrorismus ein dominierender Schwerpunkt.
Zwei markante Verfahren:
Die „EG Zeit“ (Sauerlandgruppe) und die Abwehr des islamistischen Terroranschlags im Jahr 2007.
Die große Leistung des baden-württembergischen MEK’s lag darin, die Zielperson ein Jahr lang unbemerkt zu observieren, aber dennoch wesentliche Informationen zu erhalten und entscheidende Entwicklungen mitzubekommen. Allein über die Zielperson war es möglich, einen Blick in die Gruppe hinein und auf die Anschlagsplanungen zu erhalten. Im Schwarzwald wurden zwölf Fässer mit Wasserstoffperoxid ausgetauscht, um einen Anschlag zu verhindern.
Ermittlungsverfahren Erstein das die „Zentrale Ermittlungsgruppe Grenzüberschreitende Kriminalität“ zusammen mit dem MEK LKA und der Straßburger Gendarmerie erfolgreich aufgeklärt hat.
Dahinter steht eine europaweite Einbruchserie, die aus Frankreich heraus unter anderem in Baden-Württemberg begangen wurde. Derzeit sind mehr als 75 Einbrüche bekannt, die den hochprofessionellen Tätern aus dem Lagerplatz Erstein zugerechnet werden können. Die Beutesumme liegt im Millionenbereich. Weitere Details können aufgrund des laufenden Verfahrens nicht genannt werden. Der entscheidende Punkt ist die neue europäische Dimension in der gemeinsamen Ermittlungsarbeit deutscher und französischer Sicherheitsbehörden.
Neben den großen Ereignissen sind es aber vor allem die Anforderungen des Alltags wie tägliche Observationsmaßnahmen und Zugriffe, die das Arbeitsfeld des MEK umspannen.
Weitere Details über das MEK des Landeskriminalamtes, auch bezüglich des Personals, können aus taktischen Gründen nicht veröffentlicht werden.
Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg