„Die Einsatzbereitschaft und die Solidarität der Frauen und Männer bei der Feuerwehr zeigt sich nicht nur gegenüber den Mitmenschen hier, sondern auch gegenüber Kameraden wie in Siebenbürgen, die Unterstützung benötigen. Diese Hilfsaktion für die Feuerwehr in Malmkrog ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wichtig persönliches Engagement ist.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall bei der offiziellen Übergabe eines LF 16 an die Feuerwehr der Gemeinde Malmkrog in Rumänien in Stuttgart.
Das LF 16 stamme aus dem Fuhrpark der Landesfeuerwehrschule und werde künftig voraussichtlich in der gesamten Region im Norden des Kreises Hermannstadt zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug und die technischen Ausrüstungsgegenstände, die aus dem Südwesten nach Rumänien gehen, würden dort dringend benötigt, um bei Bränden, Naturkatastrophen oder anderen Notfällen schnelle und effektive Hilfe leisten zu können. Außerdem werde damit sicher auch die Motivation der dortigen Feuerwehr gestärkt.
„Baden-Württemberg pflegt traditionell enge Kontakte zur alten Heimat der Siebenbürger Sachsen. Es war daher eine Selbstverständlichkeit, dem Hilfeersuchen der Feuerwehr von Malmkrog nachzukommen und die Kameraden bei der Verbesserung der Ausrüstung zu unterstützen“, betonte Gall. Besonders erfreulich sei, dass sich neben der Landesfeuerwehrschule auch die Feuerwehren aus Renningen, Gaiberg, Lauffen a.N. und Stuttgart an der Aktion beteiligt und das Fahrzeug mit Sachspenden bestückt hätten. Bereits im Frühjahr seien nach einem Aufruf des Gemeindetages und des Landesfeuerwehrverbandes Ausrüstungsgegenstände nach Siebenbürgen geliefert worden. An dieser ersten Unterstützungsaktion hätten sich 18 Feuerwehren aus Baden-Württemberg beteiligt.
Informationen
Malmkrog (rumänisch Malâncrav, ungarisch Almakerék) ist eine Gemeinde im Großlassler Tal in Siebenbürgen in Rumänien im Norden des Kreises Hermannstadt (rumänisch Sibiu) in der Nähe von Schässburg (Sigiºoara). Die Ortschaft war früher überwiegend von Deutschen (Siebenbürger Sachsen) bewohnt, heute auch von Rumänen, Ungarn und Roma.
Die Freiwillige Feuerwehr Malmkrog ist nach eigenen Angaben die einzige Feuerwehr in der Region, die eigentlich für das Großlassler Tal zuständig ist, zu dem fünf Dörfer (Lasseln, Malmkrog, Rauthal, Neudorf und Felsendorf) gehören mit seinen insgesamt rund 3.500 Einwohnern. Die 16-köpfige Mannschaft wird auch zur Unterstützung der Feuerwehr ins 25 Kilometer entfernten Schäßburg und zu Einsätzen in der ganzen ländlichen Umgebung (Schäßburg bis Elisabethstadt) gerufen.
Die Schutzkleidung ist mangelhaft und die Schutzhelme reichen bei weitem nicht für alle aus. Gegen Waldbrände wird mit Rutenbesen gekämpft. Wenn es in der Nähe des Feuers keine Wasserquelle gibt, steht kein Tankwagen zur Verfügung, sondern nur eine tragbare Pumpe TS 8 mit Trabantmotor B 50. Das ist vor allem in den wasserarmen Sommermonaten ein Problem, denn in keinem der Dörfer gibt es fließend Wasser. Als Wasserquelle dienen Brunnen oder der Dorfbach.
Der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, Andreas Gärtner, erklärt, dass durch die Bauweise in den siebenbürgisch-sächsischen Dörfern ein Brand besonders gefährlich sei, da die Häuser dicht aneinander gereiht sind, Scheunen sind oft nur eine Armlänge weit voneinander entfernt erbaut. Deshalb könnte im Brandfall das Feuer schnell auf die Nachbargebäude übergehen.
Beteiligte Feuerwehren bei der ersten Aktion
An der ersten Hilfsaktion im Frühjahr waren folgende Feuerwehren beteiligt:
Denkendorf, Werkfeuerwehr des Zentrums für Psychiatrie in Bad Schussenried, Allmersbach, Werkfeuerwehr der Firma Neff in Bretten, Weingarten (Baden), Giengen, Gaiberg, Karlsbad, Erkenbrechtsweiler, Appenweier, Widdern, Tiefenbronn, Renningen, Hermaringen, Lauffen a.N., Großbottwar, Rechberghausen und Schwenningen.
Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg