Das Polizeipräsidium Stuttgart testet in einem zweijährigen Modellprojekt zwei elektrisch angetriebene Motorräder im Streifendienst. Neben der Erprobung der technischen und taktischen Einsatzmöglichkeiten sollen etwaige Grenzen bei den Einsatzmöglichkeiten diagnostiziert werden.
„Erstmals setzt die Polizei zwei rein elektrisch angetriebenen Motorräder ein. Unsere Mobilität befindet sich im Wandel, für eine nachhaltige Umweltbilanz geht der Trend zur Elektromobilität – das gilt auch für den Polizeifuhrpark. Unter der Devise ‚Sicherheit geht auch nachhaltig‘ will die Polizei auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit Wegbereiter und Impulsgeber sein. Mit einem Fuhrpark von rund 5.400 Fahrzeugen verfügt die Polizei über den größten Behördenfuhrpark in Baden-Württemberg und kann daher im Land wichtige Zeichen setzen“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
Zwei Jahre für Modellprojekt angesetzt
„Mit einem zweijährigen Modellprojekt beim Polizeipräsidium Stuttgart testen wir zwei elektrisch angetriebene Motorräder im Streifendienst auf Herz und Nieren. Hierfür hat das Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei die Modelle Zero DS ZF 12.5 und Zero SR/S DS 14.4 des Herstellers Zero Motorcycles beschafft. Neben der Erprobung der technischen und taktischen Einsatzmöglichkeiten ist es auch unser Ziel, etwaige Grenzen bei den Einsatzmöglichkeiten zu diagnostizieren“, erklärte Minister Thomas Strobl. Die E-Motorräder haben eine Reichweite von 168 km (Zero DS ZF 12.5) und 200 km (Zero SR/S DS 14.4). Das Modell Zero SR/S ZF 14.4 ist zudem mit einem elektrischen Stabilitätsprogramm ausgestattet und bietet daher einen besonders hohen Sicherheitsstandard. Bei annähernd geräuschloser, geruchs- und emissionsfreier Fahrt können sich die Fahrerinnen und Fahrer ohne Kuppel- und Schaltvorgänge noch gezielter auf ihre Arbeit konzentrieren. Die leichten und wendigen Elektrokräder eignen sich insbesondere auch für enge Straßen oder Fußgängerbereiche. „Aus dem persönlichen Gespräch mit Polizisten auf den elektrisch betriebenen Motorrädern weiß ich von der Begeisterung für diese neue Art der mobilen Kriminalitätsbekämpfung“, berichtete Innenminister Thomas Strobl.
Ziel ist eine klimaneutrale Landesverwaltung
Die Landesregierung Baden-Württemberg strebt langfristig eine klimaneutrale Landesverwaltung an. Zur Erreichung der vorgegebenen Klimaschutzziele kommt dabei dem großen Polizeifuhrpark eine besondere Bedeutung zu. Durch das Ministerium für Verkehr wird ein ressourcenschonender Fahrzeugbestand mittels der „Landesinitiative Elektromobilität III“ finanziell unterstützt.
Bereits seit dem Jahr 2008 werden bei der Polizei Baden-Württemberg Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erprobt und in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. „Nicht jedes Elektrofahrzeug erfüllt die hohen Anforderungen an polizeiliche Einsatzfahrzeuge. Trotzdem haben wir die Anzahl an Elektrofahrzeugen kontinuierlich erhöht. Aktuell nutzt die Polizei so 44 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge, neun Streifenwagen mit Diesel-Plug-In-Hybrid-Antrieb, einen Streifenwagen mit Brennstoffzellen-Batterie-Hybrid-Antrieb sowie rund 400 Pedelecs“, so Innenminister Thomas Strobl.