Bei der Polizei Baden-Württemberg ist das Kompetenzteam "Posing" eingerichtet worden. Das Expertenteam tauscht landesweit Erfahrungswerte aus, vereinbart gemeinsame Kontrollen und optimiert örtliche Konzepte zur Bekämpfung der Posing- und Tuning-Szene.
„Seit diesem Frühjahr drehen wieder überwiegend jüngere Männer mit aufgemotzten, auf ohrenbetäubende Lautstärke getrimmten Autos verstärkt ihre Runden in den Innenstädten. Mit aufheulenden Motoren, quietschenden Reifen oder kurzen Vollgas-Sprints meinen sie, imponieren zu können. Wir haben immer gesagt: Autoposing ist kein Spaß, sondern sinnlos, verantwortungslos und rücksichtslos. Deshalb schieben wir dieser Szene jetzt einen Riegel vor, mit konsequenten Kontrollen und maßgeschneiderten Konzepten sagen wir Posern den Kampf an. Mit einem Kompetenzteam Posing sorgen wir dafür, noch entschiedener, zielgerichteter und mit geballten Kräften der Posing- und Tuning-Szene flächendeckend den Saft abzudrehen“, sagte der Stv. Ministerpräsident und InnenministerThomas Strobl.
Konsquentes Vorgehen gegen Posing-Szene
„Im Kompetenzteam Posing sind Spezialistinnen und Spezialisten aller Polizeipräsidien sowie Experten der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg vertreten. Im Team wird landesweit wichtiges Erfahrungswissen ausgetauscht. Zudem werden örtliche Konzepte optimiert und gemeinsame Kontrollen vereinbart“, erläuterte Innenminister Thomas Strobl.
„Wir wissen sehr genau wie sich eine Posing-Szene erfolgreich bekämpfen lässt. Das zeigen die Erfolge in Mannheim und Stuttgart. Durch konsequentes und professionelles Einschreiten der Polizei konnten dort – in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden – in den letzten Jahren hunderte Fahrzeuge stillgelegt und das Posing in weiten Teilen unterbunden werden. Das dort erlangte Wissen tragen wir über das Kompetenzteam nun ins ganze Land“, machte Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz deutlich.
In den vergangenen Wochen wurden bei Schwerpunktkontrollen in Reutlingen, Böblingen und Pforzheim bereits mehrere Hundert Fahrzeuge und Personen der örtlichen Szenen kontrolliert. Es wurden dabei zahlreiche Verkehrsverstöße und auch Verstöße gegen die Corona-Verordnung zur Anzeige gebracht und die Zusammenkunft größerer Personengruppen verhindert.
Novellierung der StVO hilft gegen Posing
„Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch die Höhe derBußgelder. Daher ist es richtig, dass durch die Novellierung derStVO der Regelsatz für unnötiges Hin- und Herfahren von 20 auf 100 Euro erhöht werden soll. Das unterstützt unsere Bemühungen – denn in manchen Fällen ist eine Verhaltensänderung leider nur über die Geldbörse zu erreichen“, betonte Innenminister Thomas Strobl.