Informationstechnologie

Kabinett beschließt IT-Neuordnung in der Landesverwaltung

Berechne Lesezeit
  • Teilen

„Mit dem Beschluss eines Konzepts zur IT-Neuordnung haben wir auf unserem Weg zu einem gemeinsamen IT-Systemhaus der Landesverwaltung einen wichtigen ersten Schritt vollzogen“, stellten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Innenminister Reinhold Gall in Stuttgart fest. Eine innovative und zugleich wirtschaftliche und sichere Informations- und Kommunikationstechnik sei unverzichtbar für die Landesverwaltung.

Kretschmann: „Uns geht es hier in erster Linie um die Hebung von Effizienzreserven. Das genaue Einsparpotenzial kann momentan noch nicht auf Heller und Cent beziffert werden, aber es geht um erkleckliche Beträge im zweistelligen Millionenbereich. Aufwachsend bis zum Jahr 2020 ist mit einer jährlichen Einsparung von jedenfalls 40 Millionen Euro zu rechnen.“ Das heute vom Landeskabinett beschlossene Konzept beinhalte wichtige Regelungen für die Aufbauorganisation, die Finanzierung und die Koordination einzelner Projekte.

Bereits im Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung seien Empfehlungen des Rechnungshofs zur effizienteren Gestaltung der Informationstechnik aufgegriffen und eine offensive Strategie für die Informationstechnologie für die öffentliche Verwaltung und das gesellschaftliche Leben angekündigt worden. Mit dem zunächst von der Kommission für Haushalts- und Verwaltungsstruktur gebilligten Konzept würde nun eine Reihe von Festlegungen getroffen, betonten Kretschmann und Gall.

Bündelung der Informationstechnik und Einrichtung eines CIO

Vorgesehen sei, die Informationstechnik so weit wie möglich in einem Landesbetrieb IT mit einem Landesrechenzentrum zu bündeln und unter der Aufsicht eines hauptamtlichen IT-Beauftragten der Landesregierung als Chief Information Officer (CIO) laufend sachgerecht weiterzuentwickeln. Der CIO werde ressortübergreifend die strategische Ausrichtung des IT-Einsatzes im Land und die Koordinierung der übergreifenden Zusammenarbeit mit Bund, Ländern und Kommunen im IT- und E-Government-Bereich verantworten. Er solle daneben einheitliche Standards für den Betrieb sowohl der fachunabhängigen als auch der fachspezifischen Verfahren setzen. Bei den fachspezifischen Verfahren erfolge die technische Entwicklung nach den fachlichen Vorgaben der zuständigen Fachressorts.

Der dem Innenminister direkt zugeordnete CIO solle Vortragsrecht im Kabinett bekommen und jährlich mindestens einmal über die Strategie und die Fortschritte bei der Konsolidierung der Informationstechnik in der Landesverwaltung berichten. Er werde durch ein als Stabsstelle strukturiertes Büro unterstützt, kündigte Minister Gall an. Bei der IT-Bündelung und dem Aufbau eines IT-Landesbetriebs beachtet werden müssten die verfassungsrechtlichen Vorgaben mit Blick auf die Legislative, die Justiz und die Steuerverwaltung. Auch die Informationstechnik der Hochschulen blieben, in einem ersten Schritt, von der Bündelung ausgenommen.

Zentrales IT-Budget

Grundsätzlich sollen alle Haushaltsmittel für die Informations- und Kommunikationstechnologien der unmittelbaren Landesverwaltung zentral im sogenannten IT-Budget veranschlagt werden. Das betrifft die Ausgaben für den IT-Landesbetrieb, die Pflege und Fortentwicklung der zentralen und dezentralen IT-Basisstrukturen sowie sonstiger IT-Maßnahmen und Kooperationsprojekte. Die Haushaltsmittel der fachspezifischen IT werden bei den Fachressorts veranschlagt und im Einvernehmen mit dem CIO bewirtschaftet.

Die IT der Ressorts solle von den Amtschefs der Ministerien verantwortet werden, erklärten Ministerpräsident Kretschmann und Innenminister Gall. Diese hätten in eigener Verantwortung eine auf die IT-Infrastruktur des Landes abgestimmte IT-Strategie ihres Ressorts zu entwickeln, welche dem CIO zur Bewertung vorgelegt werden müsse. Ohne Zustimmung des CIO könnten fachspezifische Vorhaben nicht umgesetzt werden. Die Amtschefs würden den CIO-Lenkungskreis bilden, der die ressortübergreifende und die ressortbezogene IT für den Landesbetrieb IT und das zentrale IT-Budget innerhalb der haushaltsrechtlichen Vorgaben abstimme.

Umsetzung eines Maßnahmenbündels

Nun gelte es, ein ganzes Bündel an rechtlichen, organisatorischen und technischen Maßnahmen zu schnüren und nach einem noch zu erstellenden Stufenplan umzusetzen. Hierzu gehört im Kern die Zusammenführung der bestehenden Rechen- und Fachzentren zu einem einheitlichen Landesbetrieb IT. Parallel dazu solle mit konkreten Maßnahmen begonnen werden. Beispielhaft seien genannt

  • die Standardisierung der IT-Arbeitsplätze weiterführen;
  • ein Softwaremanagement, um die Beschaffung und Nutzung von Softwarelizenzen noch stärker zu vereinheitlichen;
  • Schritte zum papierarmen Büro vorantreiben;
  • auf Grundlage der im IT-Planungsrat von Bund und Ländern beschlossenen Informationssicherheits-Leitlinie werden wir unsere Sicherheitsmaßnahmen weiterentwickeln;
  • Green IT vorantreiben;
  • wo gleichwertig und wirtschaftlich möglich verstärkt Open-Source-Produkte einsetzen;
  • innovative Techniken wie Cloud-Computing in sicherem Rahmen nutzen.

Weitere Meldungen

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Kommunen

Steffen Jäger als Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg wiedergewählt

Neue Präsidentin der Gemeindeprüfungsanstalt
Kommunen

Landtag beschließt weniger Bürokratie für Kommunen

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Kommunen

Brackenheim wird offiziell „Heuss-Stadt“

Kooperationsvereinbarung "Sicheres Heilbronn"
Innere Sicherheit

Kooperation „Sicheres Heilbronn“ wird verstärkt und ausgebaut

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Stiftungen

Stiftertag der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.

Innenminister Thomas Strobl bei der Hauptversammlung des Städtetags 2024
Städte und Gemeinden

Hauptversammlung des Städtetags Baden-Württemberg

Weitere Zusatzbezeichnungen für Städte und Gemeinden
Kommunen

Sieben weitere Zusatzbezeichnungen für Städte und Gemeinden

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Landkreistag

Wahl des Präsidenten des Deutschen Landkreistages

Pressekonferenz im Innenministerium
Innenverwaltung und Polizei

Ergebnisse der Stabsstelle moderne Führungs- und Wertekultur

Polizeistreife im Stuttgarter Schlossgarten
Sicherheit

Verlängerung der Rechtsverordnungen zur Einrichtung von Waffen- und Messerverbotszonen

Auswahlmöglichkeit Ja oder Nein zum Ankreuzen. Quelle: Fotolia
Volksbegehren

Zulassung des Volksbegehrens „G9 jetzt! BW“ abgelehnt

Ausstellung im Innenministerium
Kulturerbe im Osten

Schülerwettbewerb 2023/24 „Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten – Serbien und Baden-Württemberg“

Stark umspülter Pegelmesser (Bild: Regierungspräsidium Stuttgart)
Unwetter

Ministerrat beschließt zu Hochwasserhilfen nach den aktuellen Unwetterereignissen

Zwei Hände auf einer Computertastatur. Quelle: Fotolia
Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung in Pilot-Kommunen jetzt auch elektronisch möglich

Flagge der Europäischen Union. Quelle: Fotolia
Europawahl

Endgültiges Ergebnis der Europawahl am 9. Juni 2024