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Jahresbilanz 2018 des Landesbeauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler

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„Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sind Teil unserer Identität. Der Landesregierung und mir ganz persönlich ist es ein Herzensanliegen, diese Geschichte und Kultur im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger wach zu halten und ihr einen angemessenen Platz zu geben“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration Thomas Strobl heute (27.Dezember 2018) in seiner Funktion als Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler bei der Vorstellung des Jahresberichts 2018 in Stuttgart.

„Gleich zu Jahresbeginn, am Samstag, 20. Januar 2018, konnten wir in Baden-Württemberg eine Premiere feiern: Erstmals wurde bei uns ein Gedenktag des Ungarischen Staates begangen, nämlich der Gedenktag an die Vertreibung der Ungarndeutschen“, erklärte Minister Thomas Strobl. Seit 2013 wird in Ungarn an den ersten Zug mit vertriebenen Ungarndeutschen erinnert, der am 19. Januar 1946 abgefahren ist. In der vom Kulturinstitut der Republik Ungarn in Stuttgart ausgerichteten feierlichen Gedenkstunde wurde das Leid der Ungarndeutschen am Kriegsende und danach vergegenwärtigt.

„Am 15. März wurde Professor Dr. Bernd Fabritius, der Präsident des Bundes der Vertriebenen, zum Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen. Hierzu habe ich ihn ganz herzlich beglückwünscht. Die Anliegen der Aussiedler und nationalen Minderheiten sind bei ihm in allerbesten Händen, kennt er doch aus eigenem Erleben sowohl die besonderen Bedürfnisse einer nationalen Minderheit als auch die Herausforderungen, vor die sich Spätaussiedler bei der Eingliederung gestellt sehen. Ich freue mich darauf, meine gute Zusammenarbeit mit ihm im Deutschen Bundestag, an die ich mich gerne erinnere, künftig zugunsten der Anliegen der Vertriebenen und Spätaussiedler fortsetzen zu können“, so Strobl.

Am 8. Mai wurde im Rathaus der Stadt Stuttgart die Ausstellung „Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen. Ein europäisches Kulturerbe“ durch Staatssekretär Julian Würtenberger eröffnet. Die Ausstellung hat dieses Kulturvermächtnis eindrucksvoll verdeutlicht.

Am Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung hat Staatssekretär Wilfried Klenk MdL – auch unter Bezug auf persönliche Kindheits- und Jugenderinnerungen aus seinem Heimatdorf – an die unterschiedlichsten Schicksale der deutschen Vertriebenen erinnert und diese gewürdigt. Wilfried Klenk konstatierte, dass mit dem erneuten Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung ein Stück Kultur gepflegt werde, in seinen Worten: „ein Stück Kultur, auf das Sie, auf das wir stolz sein können“!

„Am 3. Juli mussten wir von einem langjährigen Weggefährten Abschied nehmen. Staatssekretär a. D. Dr. h. c. Gustav Wabro, ein gebürtiger Südmährer, hat mit seinem Leben und Wirken die Politik für die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in Baden-Württemberg wohl wie kein anderer geprägt – nicht nur durch das Amt des Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen, sondern auch als Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler und Kriegsgeschädigte. In diesem Amt, das er über mehr als elf Jahre innehatte, war er nicht nur mein Vorgänger, sondern bleibt mir ein herausragendes, ja: ein glänzendes Vorbild“, würdigte Minister Thomas Strobl die Verdienste des Verstorbenen.

Am Samstag, 15. September 2018, beging die KünstlerGilde Esslingen e. V. ihr 70-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung. Diese von heimatvertriebenen Künstlern gegründete Vereinigung hat sich in den Jahrzehnten ihres Bestehens zu einem nicht mehr wegzudenkenden Teil des Kulturlebens im deutschen Südwesten entwickelt, gerade auch durch ihren horizonterweiternden Blick nach Osteuropa.

Tags darauf begingen die Vertriebene und Spätaussiedler in der Stuttgarter Liederhalle den Tag der Heimat. „Mit dem bedenkenswerten Veranstaltungsmotto „Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen“ haben die Veranstalter einen Nerv der Zeit getroffen. Denn angesichts der verstärkten Polarisierung in der politischen Auseinandersetzung innerhalb der Staaten Europas, aber auch zwischen ihnen ist dringlicher denn je, Europa zusammenzuführen – und zwar auf der Grundlage der bei uns in Europa entwickelten Rechtsstaatsidee! Denn die Rechtsstaatlichkeit ist neben der Demokratie eines der wichtigsten Elemente der gemeinsamen europäischen Wertebasis“, so Thomas Strobl.

Am 22. November 2018 wurden im Innenministerium der Hauptpreis, ein Förderpreis und eine Ehrengabe des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg verliehen. Der alle zwei Jahre verliehene Russlanddeutsche Kulturpreis ist Ausdruck der Patenschaft des Landes über die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. „Mit diesem Kulturpreis bekennt sich das Land Baden-Württemberg als Patenland zu den Russlanddeutschen, zu ihrer besonderen Geschichte und zu ihren besonderen kulturellen Leistungen!“, sagte Staatssekretär Wilfried Klenk MdL.

„Auch im kommenden Jahr 2019 werden wir daran arbeiten, das Erbe der Deutschen im östlichen Europa bei den Jüngeren im Bewusstsein zu erhalten“, stellte Minister Thomas Strobl fest: „Was das Land den deutschen Heimatvertriebenen zu verdanken hat, wird bei uns nicht in Vergessenheit geraten.“

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