„Vom weißen Fleck zur Glasfaserkommune. Die Gemeinde Herrischried hat wirklich großartige Arbeit geleistet. Mit der Inbetriebnahme des von Land und Bund geförderten Glasfasernetzes ist die Gemeinde Herrischried Glasfaserkommune: Darauf kann sie mächtig stolz sein. Sie erreicht nun eine Glasfaserquote von beinahe 100 Prozent – und gehört damit zu den Vorreitern im Land“, sagt der Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl bei der feierlichen Inbetriebnahme des Breitbandortsnetzes im südlichen Schwarzwald vor Ort in Herrischried. Ein Blick auf die Versorgungszahlen zeigt, welchen enormen Fortschritt die Gemeinde damit geschafft hat: „Zuvor war nahezu das gesamte Gemeindegebiet ein sogenannter weißer Fleck. Nur 3,38 Prozent der Haushalte verfügten über eine Versorgung mit 50 Mbit/s, ein Gigabitanschluss mit 1.000 Mbit/s war sogar nur für 0,16 Prozent der Haushalte verfügbar. Mit dem heute in Betrieb genommenen Netz hat sich Herrischried auf dem Weg in die digitale Zukunft an die Spitze unseres Landes gearbeitet und gezeigt: Man kann alles erreichen, wenn man sich ein Ziel setzt und hart dafür arbeitet“, betonte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
Die Gemeinde Herrischried hat für ihr Ausbauprojekt mit Gesamtkosten in Höhe von 15,35 Millionen Euro eine Förderung aus dem Weiße-Flecken-Förderprogramm erhalten. Davon hat das Land 4,61 Millionen Euro übernommen, vom Bund wurden 9,21 Millionen Euro bereitgestellt. Die Gemeinde selbst hat den Eigenanteil von 1,53 Millionen Euro getragen. Mit dem Projekt werden 1.100 Haushalte, 200 Unternehmensstandorte, eine Schule, vier medizinische Einrichtungen, sieben land- und forstwirtschaftliche Betriebe sowie 18 institutionelle Anschlüsse mit Glasfaser versorgt.
Glasfaser als digitale Lebensversicherung
Landrat Dr. Kistler sagte: „Glasfaser ist die digitale Lebensversicherung des ländlichen Raums. Die Fördergelder des Landes sind bei uns gut angelegt. Im Innenministerium und in der Person von Herrn Minister Strobl hat der Landkreis Waldshut einen starken Fürsprecher und Unterstützer.“
„Seit dem Spatenstich am 29. April 2021 wurde bis zum heutigen Tag fast die gesamte Gemeinde Herrischried umgegraben. Wir erreichen mit dem heutigen Tag den Meilenstein, dass die ersten Kunden mit Highspeed ins Internet können. Es wird zwar noch bis Ende des nächsten Jahres dauern, bis der gesamte Ausbau fertig gestellt ist, aber heute beginnt ein neues, ein digitales Zeitalter in Herrischried. Ich bin sowohl dem Bund und dem Land Baden-Württemberg sehr dankbar, dass Sie uns mit dieser großen Fördersumme unterstützen und somit den ländlichen Raum stärken“, ergänzte Bürgermeister Christian Dröse.
„Wieder bekommt eine Schwarzwaldgemeinde das beste Internet der Welt: Von Null, auf Hundert, auf Tausend. Bisher war die Gigabitwelt dort nur für 0,16 Prozent der Haushalte verfügbar. Künftig werden fast 100 Prozent der Haushalte 1.000 Mbit/s haben. So bringen wir ein Stück Gigabitwelt ganz in den Süden vom Schwarzwald“, freute sich Digitalisierungsminister Thomas Strobl am Donnerstagnachmittag vor Ort gemeinsam mit Landrat Dr. Martin Kistler und dem Herrischrieder Bürgermeister Christian Dröse.
Breitbandversorgung im Land
Nach den aktuellen Zahlen des Breitbandatlas des Bundes, hat sich die Versorgung mit Glasfaser im Land von 10,94 Prozent (Mitte 2022) auf 22,59 Prozent (Mitte 2024) mehr als verdoppelt.
„Die Welt wird immer digitaler, und Herrischried ist jetzt mittendrin. Lassen Sie uns diesen Moment feiern – und dabei nicht vergessen: Das Netz verbindet nicht nur Geräte, sondern vor allem Menschen“, hob Digitalisierungsminister Strobl abschließend hervor.
Seit 2016 hat das Land Baden-Württemberg insgesamt 3,2 Milliarden Euro für den Breitbandausbau bereitgestellt. Zusammen mit den Mitteln des Bundes in Höhe von 3,53 Milliarden Euro wurde ein Gesamtfördervolumen von 6,73 Milliarden Euro erreicht. Kein anderes Land in der Republik hat so viele Bundesmittel erhalten wie Baden-Württemberg - und zwar in absoluten Zahlen und weit vor dem Nächstplatzierten. Diese enormen Investitionen in die digitale, zukunftsfähige Infrastruktur zeigen Wirkung: Die Versorgung mit gigabitfähiger Infrastruktur – d. h. 1.000 Mbit/s oder mehr – liegt bei über 74 Prozent der Haushalte im Land. Rund 23 Prozent aller Haushalte haben bereits einen Glasfaseranschluss und mit 91,2 Prozent erreicht Baden-Württemberg in der Verfügbarkeitsklasse 100 Mbit/s beinahe eine flächendeckende Versorgung.