„Die Fahndungsdienste der Autobahnen sind für die Kriminalitäts- und Verkehrsunfallbekämpfung unverzichtbar. Große Mengen an Betäubungsmitteln wurden sichergestellt und zahlreiche Anzeigen gegen drogenbeeinflusste Fahrer gefertigt.“ Das hob Innenminister Gall bei der Vorstellung der Bilanz der Fahndungsdienste in Stuttgart hervor. Insgesamt seien 2011 auf den baden-württem-bergischen Autobahnen 117,6 Kilogramm Cannabis (2010: 118,7 kg), 18 Kilogramm Amphetamin (2010: 14 kg), rund sieben Kilogramm Kokain (2010: 1,5 kg) und 3,7 Kilogramm Heroin (2010: 3,3 kg) sichergestellt worden. Damit sei die Gesamtmenge des sichergestellten Rauschgiftes im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Als besonders bemerkenswert bezeichnete er die Sicherstellung von insgesamt 28.609 Ecstasy-Tabletten (2010: 1.338 Stück). Damit seien 2011 nahezu 75 Prozent der Ecstasy-Sicherstellungen auf den Autobahnen erfolgt.
Die 2005 bei den Autobahnpolizeirevieren eingerichteten Fahndungsdienste seien für die rund 1.000 Kilometer baden-württembergische Autobahn zuständig. In Spitzenzeiten würden einzelne Autobahnabschnitte von über 180.000 Fahrzeugen täglich frequentiert. Einige baden-württem-bergische Abschnitte, wie die A 6 als wichtige Ost-West-Verbindung, bilden dabei Hauptachsen des grenzüberschreitenden Verkehrs, die auch von Straftätern intensiv genutzt würden. Polizeiliche Kontrollen nach dem Gießkannenprinzip kämen hierbei der Suche nach der Nadel in Heuhaufen gleich. Daher kontrollieren die mittlerweile rund 45 Beamtinnen und Beamten der Fahndungsdienste Autobahn aufgrund aktueller örtlicher und überörtlicher Kriminalitätslagebilder sowie deliktsbezogener Raster gezielt Fahrzeuge und Personen.
Die Bilanz dieser hoch spezialisierten Kolleginnen und Kollegen kann sich sehen lassen. So wurden im vergangenen Jahr 691 (2010: 731) Personen von den Beamten der Fahndungsdienste der Autobahnen vorläufig festgenommen, von denen 188 (2010: 207) zur Festnahme ausgeschrieben gewesen seien. Zudem seien zahlreiche Delikte, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, wie zum Beispiel Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz oder das Fahren unter Drogeneinfluss zur Anzeige gebracht worden.
„Die Fahndungsdienste der Autobahnen leisten auch zur Bekämpfung der Waffen- und Sprengstoffkriminalität sowie zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität einen wichtigen Beitrag“, betonte Innenminister Gall. Die Anzahl der sichergestellten Sprengstoffgegenstände habe sich von 25 auf 141 im Jahr 2011 erhöht. Bei der Mehrzahl habe es sich um illegale pyrotechnische Gegenstände, vor allem den sogenannten Starenschreck, gehandelt. Jedoch seien auch sieben Kilogramm Grundstoff für Sprengkörper sichergestellt worden. Dagegen habe sich die Anzahl der sichergestellten Schusswaffen von 26 auf 16 verringert. Sehr erfreulich sei auch, dass 2011 insgesamt 95 gesuchte Kraftfahrzeuge (2010: 50) sichergestellt werden konnten.
Minister Gall weiter: „Die spezialisierten Fahnder leisten unter schwierigen Bedingungen auf den Autobahnen hervorragende Arbeit. Diesen Fahndungsdruck werden wir auch zukünftig hoch halten. Zu den Erfolgen tragen auch unsere Kooperationspartner Bundespolizei, Steuerfahndung und Zoll bei, die bei vielen gemeinsamen Einsätzen ihr Fachwissen eingebracht haben und denen ich hierfür herzlich danke.“
Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg