Neues Einsatzmittel auf 4 Pfoten: Banknotenspürhunde verstärken künftig Polizei Baden-Württemberg. Schon seit mehr als 100 Jahren werden Polizistinnen und Polizisten von Hunden begleitet. Wie wertvoll die Diensthunde sein können, stellen diese tagtäglich unter Beweis. Mit den Banknotenspürhunden schlägt die Polizei Baden-Württemberg nun ein weiteres Kapitel dieser Erfolgsgeschichte auf.
„Kriminalistinnen und Kriminalisten leben von ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und oftmals auch von ihrem kriminalistischen Gespür. Doch wir müssen immer wieder erleben, dass die Phantasie krimineller Personen keine Grenzen kennt. Dies erfordert eine intelligente und innovative Verbrechensbekämpfung sowie in vielen Fällen eine ganz besondere Spürnase. Mit unseren neuen Banknotenspürhunden haben wir nun ein Einsatzmittel auf vier Pfoten und damit eine weitere Möglichkeit, um die Rauschgift-, Eigentums-, Wirtschafts- und Organisierte Kriminalität noch erfolgreicher bekämpfen zu können“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
390 Polizeihunde
In vielen Deliktsbereichen wie Rauschgift-, Eigentums-, Wirtschafts- oder Organisierter Kriminalität ist Bargeld nach wie vor von großer Bedeutung. Deshalb erhält jedes regionale Polizeipräsidium in Baden-Württemberg voraussichtlich bis Mitte 2023 nun einen Banknotenspürhund. Bei den Banknotenspürhunden handelt es sich um ausgebildete Spürhunde, welche die Fähigkeit besitzen, Echtgeld- und Falschgeldbanknoten genau zu lokalisieren. Die Fortbildung zum Banknotenspürhund kann dabei auf die Vorausbildung zum Rauschgiftspürhund aufsetzen. Um die Bezeichnung „Banknotenspürhund“ tragen zu dürfen, muss zum Abschluss der Fortbildung eine entsprechende Prüfung absolviert werden. Die erlangten Fähigkeiten stellte am 21. September 2022 die Hunde-Spürnase „Amon“ vom Polizeipräsidium Ravensburg unter Beweis, als er bei Durchsuchungsmaßnahmen in Singen in einer massiven Holzkommode rund 50.000 € Bargeld aufspürte, obwohl die Geldscheine mit viel Raffinesse versteckt bzw. verbaut waren. Wie Innenminister Thomas Strobl weiter mitteilte, leisten nun insgesamt rund 390 Polizeihunde mit ihren unterschiedlichsten Fähigkeiten für die Polizei Baden-Württemberg ihren Dienst. Neben den zukünftigen Banknotenspürhunden verfügt die Polizei Baden-Württemberg über speziell ausgebildete Rauschgift-, Sprengstoff-, Leichen-, Brandmittel- und Personenspürhunde.
Erfolgreicher Pilotbetrieb
Um die Notwendigkeit und den Bedarf an Banknotenspürhunden bei der Polizei Baden-Württemberg beurteilen und bemessen zu können, hatte das Trainings- und Kompetenzzentrum Polizeihundeführer des Polizeipräsidiums Einsatz im Auftrag des Innenministeriums einen einjährigen Pilotbetrieb von Banknotenspürhunden durchgeführt. Dieser wurde im Februar dieses Jahres in den beteiligten Polizeipräsidien Freiburg, Ludwigsburg, Mannheim, Offenburg, Ravensburg und Ulm erfolgreich beendet. Nach einer Evaluation hat Innenminister Thomas Strobl nun entschieden, diese Spezialausbildung fortzusetzen. „Die positiven Ergebnisse im Rahmen des Pilotbetriebs haben uns von der flächendeckenden Einführung der Banknotenspürhunde bei der Polizei Baden-Württemberg überzeugt. Die Spürhunde unterstützen künftig kräftig als neue Ermittler auf vier Pfoten die kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeiten“, betonte Innenminister Strobl.