Jeder neue Kilometer Glasfaser ist eine Investition in die Zukunft von Baden-Württemberg. Aus diesem Grund war heute der CIO/CDO Stefan Krebs mit Thorsten Dirks, CEO Deutsche Glasfaser im Gespräch.
„Für unsere Gigabit-Zukunft im Land brauchen wir ein möglichst dichtes Glasfasernetz. Nur so können wir die Chancen des digitalen Wandels ideal nutzen. Jeder neue Kilometer Glasfaser ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes und ein Schritt weiter in Richtung flächendeckende Versorgung. Der Gigabitnetzausbau ist eine Herausforderung, die wir bis 2025 gemeistert haben möchten. Das können wir nur dann erreichen, wenn Wirtschaft und öffentlicher Sektor für einen schnellen Ausbau der Breitband- und Mobilfunknetze in Baden-Württemberg an einem Strang ziehen“, sagte der Beauftragte der Landesregierung für Informationstechnologie Stefan Krebs im Anschluss an ein Gespräch mit dem CEO der Deutschen Glasfaser Thorsten Dirks. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die aktuellen Herausforderungen des eigenwirtschaftlichen Netzausbaus der Deutschen Glasfaser in Baden-Württemberg und die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Fördervorhaben beim Breitbandausbau des Landes.
Deutsche Glasfaser verfügt über nötige Baukapazität
„Die Voraussetzungen für einen schnellen flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland waren noch nie so gut wie heute. Die Nachfrage ist durch Corona nochmals gewachsen. Es steht ausreichend privates Kapital zur Verfügung. Der Koalitionsvertrag gibt die richtigen Rahmenbedingungen vor. Und: Deutsche Glasfaser verfügt über die nötigen Baukapazitäten“, erklärte Thorsten Dirks, CEO Deutsche Glasfaser.
Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser (DG) – gegründet im Jahr 2011 als Unternehmen für den lokalen Glasfaserausbau – ist mittlerweile Marktführer in Deutschland für den Glasfaserausbau außerhalb von Großstädten. Bundesweit hat die Deutsche Glasfaser bisher mehr als 1,2 Millionen Glasfaseranschlüsse gebaut.
Erfolgversprechende Kooperation bringt Glasfaser
Ein Best Practice Beispiel der Aktivitäten in Baden-Württemberg ist der Glasfaserausbau im Landkreis Emmendingen, der den eigenwirtschaftlichen Ausbau mit dem staatlich-geförderten Ausbau kombiniert. Das Land Baden-Württemberg fördert im Wirtschaftlichkeitslückenmodell in Höhe von 40 Prozent das Projekt im Landkreis Emmendingen mit 13,7 Millionen Euro, der Bund in Höhe von 50 Prozent mit 17,1 Millionen Euro. Neben den 808 geförderte Adressen kann die Deutsche Glasfaser etwa 25.000 zusätzliche Haushalte eigenwirtschaftlich ausbauen. In diesem Förderprojekt werden etwa 456,7 km Trasse gegraben, über 1500 km Leerrohre und etwa 1100 km Glasfaser verlegt. In einem weiteren Förderprojekt werden sämtliche Schulen im Landkreis Emmendingen im Rahmen der Wirtschaftlichkeitslückenförderung durch die Deutsche Glasfaser erschlossen. Das Land fördert die 45 Schulen mit 920.000 Euro, der Bund den Glasfaserausbau für die Schulen mit 1,15 Millionen Euro.
„Das Engagement der Deutsche Glasfaser ist ein tolles Beispiel für ein erfolgversprechendes Kooperationsprojekt mit verschiedenen Kommunen und Zweckverbänden in Baden-Württemberg, die den eigenwirtschaftlichen Ausbau mit dem geförderten Ausbau durch die öffentliche Hand kombinieren. Das ist ein Erfolgsmodell, welches weitere Synergien heben kann“, so CIO/CDO Stefan Krebs.
Thorsten Dirks ergänzte: „Wir können in Deutschland jetzt den Durchbruch schaffen. Diese Chance dürfen wir nicht verspielen. Erstens: Wir brauchen schlanke, einheitliche und digitale Genehmigungsverfahren. Zweitens: Moderne Verlegemethoden müssen zur Norm werden, auch in Baden-Württemberg. Und drittens: Wir brauchen Förderung dort, wo es sinnvoll ist, als gezielte Ergänzung zum eigenwirtschaftlichen Ausbau, und nicht als Konkurrent dazu.“
Schnelles Internet im ganzen Land ist ein Muss
Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 eine flächendeckende gigabitfähige Breitbandinfrastruktur im Land auf den Weg zu bringen. Schnelles Internet im ganzen Land ist die unerlässliche Basis für den digitalen Fortschritt. Damit sich die Verfügbarkeit von schnellen Internetanschlüssen nicht nur in den Verdichtungsräumen rasch verbessert, sondern gerade auch im ländlichen Raum, hat die Landesregierung bereits 2016 eine Milliarden-Investitionsoffensive gestartet:
Von 2016 bis 2021 wurden für den Aufbau von Glasfasernetzen vom Land (1,68 Mrd. Euro) und vom Bund (1,61 Mrd. Euro) zusammen rund 3,29 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Für das Jahr 2022 sind im Landeshaushalt weitere 504,8 Mio. Euro für die Breitbandförderung etatisiert. Bei der Versorgung mit Gigabitgeschwindigkeiten liegt Baden-Württemberg mit 59,5 Prozent rund 6 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Flächenländer in Deutschland (ca. 53,5 Prozent).
Um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen des künftigen Netzausbaus in Baden-Württemberg auszutauschen, unterhält sich Digitalisierungsminister Thomas Strobl gemeinsam mit dem CIO und Landesbeauftragten für Informationstechnologie Stefan Krebs regelmäßig mit den Spitzen der deutschen Telekommunikationsunternehmen. Dem heutigen Termin mit dem CEO der Deutschen Glasfaser, Thorsten Dirks, gingen unter anderem Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, sowie mit dem CEO der Vodafone Deutschland, Dr. Hannes Ametsreiter, voraus.