Zur gemeinsamen Pressemitteilung von Europol, Staatsanwaltschaft Pforzheim und Landeskriminalamt Baden-Württemberg sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl:
„Bei der Betrugsmasche ‚Schockanrufe‘ spielen Kriminelle in besonders perfider Weise mit den Ängsten der Menschen. Ihr Vorgehen ist skrupellos und hinterhältig. Dank der hervorragenden Ermittlungsarbeit unserer Polizei haben wir erneut unter Beweis gestellt: Baden-Württemberg ist kein gutes Pflaster für Kriminelle. Durch die hervorragende länderübergreifende Zusammenarbeit mit den polnischen und britischen Strafverfolgungsbehörden sowie die Unterstützung von Europol konnten 79 Festnahmen vollzogen und zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt werden. Unsere Polizeibehörden sind bestens vernetzt – und das weltweit.“
Dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg ist mit Unterstützung der regionalen Polizeipräsidien Aalen, Heilbronn, Konstanz, Ludwigsburg, Ravensburg und Stuttgart unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Pforzheim ein großer Schlag gegen ein kriminelles Netzwerk gelungen. Durch betrügerische Anrufe, sogenannte „Schockanrufe“, hatten die Betrüger elf Millionen Euro Vermögensschaden angerichtet.
Bei „Schockanrufen“ geben sich die Täterinnen und Täter als nahe Angehörige aus, die sich in einer Notlage befinden und bedrängen ihre Opfer massiv, indem sie vorspielen, staatliche Institutionen wie die Polizei oder Staatsanwaltschaft zu vertreten.
„Wer sich durch solche Straftaten an arglosen Opfern bereichern will, ist bei uns fehl am Platz! Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern gehen wir hartnäckig und konsequent gegen diese skrupellosen Täter vor. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrer Beharrlichkeit zu diesem Erfolg beigetragen haben“, betonte Innenminister Thomas Strobl.
Verhaltensempfehlungen bei Schockanrufen
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
Weitere Informationen zu sogenannten „Schockanrufen“ finden Sie bei der Polizeilichen Kriminalprävention des Bundes und der Länder unter https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/telefonbetrug-durch-schockanrufe.