Staatssekretär

Traurige Bilanz: Zahl der Drogentoten in Baden-Württemberg im Jahr 2016 weiter angestiegen

Berechne Lesezeit
  • Teilen

„Menschen, die illegale Drogen konsumieren, leben am Abgrund. Viele geraten in eine Abwärtsspirale von Kriminalität und Verelendung, aus der sie nicht mehr herausfinden. Viele Drogen sind lebensgefährlich“, so Staatssekretär Martin Jäger an diesem Donnerstag, 9. Februar 2017, bei der Vorstellung der Jahresbilanz Rauschgiftkriminalität für das Jahr 2016 in Baden-Württemberg.

Die Zahl der Drogentoten ist im Jahr 2016 in Baden-Württemberg angestiegen. Insgesamt 170 Personen (in Klammern jeweils die Vorjahreszahl für 2015: 142) verstarben an den Folgen des Drogenkonsums. Der langjährige Vergleich zeigt, dass die Zahl der Drogenopfer im Land einer ständigen Auf- und Abwärtsentwicklung unterliegt.

„Haupttodesursache bleibt das Heroin. In 30 (28) Fällen verursachte eine Überdosis Heroin den Tod; bei ebenfalls 30 Fällen war der Mischkonsum von Heroin in Verbindung mit anderen Drogen, Ausweichmitteln, Medikamenten und Alkohol todesursächlich“, erläuterte Landeskriminaldirektor Martin Schatz. Unter den 170 Drogentoten seien 145 (126) Männer und 25 (16) Frauen. Das Durchschnittsalter liege mit 35,9 (37,2) Jahren unter dem des Vorjahres. Alle Verstorbenen waren Erwachsene. Die Zahl der Rauschgifttoten mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit liege mit 16 (20) unter der Zahl des Vorjahres. Ins Auge falle ein Anstieg von 22 auf 37 Todesfälle unter Spätaussiedlern, darunter 16 (10) Opfer aus Kasachstan und 14 (5) aus Russland.

Obwohl Heroin weiterhin die häufigste Todesursache ist, ist es nicht zielführend, sich bei der Strafverfolgung und der Präventionsarbeit auf nur eine Drogenart zu konzentrieren. Das vielfältige Gefahrenpotenzial, das der Konsum von Drogen birgt, bedarf vielmehr einer umfassenden Aufklärung und effektiven Strafverfolgung hinsichtlich verschiedenster Drogenarten. Das zeigt das Beispiel Cannabis. Die immer wieder aufflammende Diskussion über die Legalisierung von Cannabisprodukten ist ein Einflussfaktor, der die Droge bei Jugendlichen harmlos oder gar attraktiv erscheinen lässt.

Auch die bislang vermeintlich als ungefährlich angesehenen neuen psychoaktiven Stoffe stellen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. So verstarben am Konsum sogenannter „Legal Highs“ im vergangenen Jahr 14 (4) Personen – dieser deutliche Anstieg zeigt die Gefährlichkeit der „Kräutermischungen“. Jäger begrüßt aus diesem Grunde das am 26. November 2016 in Kraft getretene Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG), das den Strafverfolgungsbehörden ein zeitgemäßes Instrument zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität zur Verfügung stellt. Das Ge-setz verbietet erstmals ganze Stoffgruppen, die eine Vielzahl von Einzelstoffen umfassen.

„Die Suchtprävention in Baden-Württemberg ist ein tragfähiges, nachhaltiges und gut funktionierendes System“, betonte der Staatssekretär. Im Bereich der Suchtprävention besteht seit Jahren eine intensive und erfolgreiche Kooperation zwischen der Polizei, den Kommunen, den Schulen und den Sozialeinrichtungen. Speziell für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche ist unter Federführung Baden-Württembergs im Rahmen des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) der Internetauftritt www.polizeifürdich.de mit aufgearbeiteten In-formationen rund um das Thema „Drogen“ online gestellt. Dort wird al-tersentsprechend unter anderem über Drogen aufgeklärt. Die Homepage der Polizei Baden-Württemberg (www.polizei-bw.de) hält darüber hinaus wertvolle Tipps und Medien zu verschiedenen Themen zum Download bereit.

Im Jahr 2016 hatten die Landeshauptstadt Stuttgart 18 (13) und die Städte Mannheim und Freiburg mit jeweils zwölf (6) beziehungsweise zehn (6) Drogentoten die meisten Drogentoten zu verzeichnen. Rückgänge waren insbesondere in Rastatt, Konstanz, Ludwigsburg, Göppingen, Esslingen und im Ostalbkreis zu verzeichnen. In den Kreisen Enzkreis, Tuttlingen und Zollernalbkreis hat es erfreulicherweise keine Rauschgifttoten gegeben.

Weitere Informationen in der Anlage zur Pressemitteilung.

Weitere Meldungen

Stimmzettel für die Bundestagswahl. Quelle Fotolia.
Bundestagswahl 2025

Zugelassene Landeslisten für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025

Dichter Verkehr. Quelle: Fotolia
Polizei

Wochenendprognose für den Verkehr

Stimmzettel in Wahlurne geworfen. Quelle: Fotolia
Bundestagswahl 2025

Die Wahl in Zahlen

Polizei Festnahme
Strafrecht

Wissenschaftliche Untersuchung der Altersgrenze der Strafmündigkeit

Auszeichnung der Einsatzkräfte der EU-Katastrophenschutzübung Magnitude
Magnitude 2024

Innenminister Thomas Strobl zeichnet Einsatzkräfte der EU-Katastrophenschutzübung aus

(von links nach rechts): Gaël de Maisonneuve (Consul général de France), Philippe Lacoste (Conseiller dipolmatique), Jacques Witkowski (Präfekt der Region Grand Est), Thomas Strobl (Stv. Ministerpräsident und Innenminister), ein Referent des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg
Grenzraumkonferenz

Innenminister Thomas Strobl im Gespräch mit Jacques Witkowski

Grenzraumkonferenz in Ludwigsburg
Grenzraumkonferenz

Baden-Württemberg und französische Region Grand Est unterzeichnen Positionspapiere

v.l.n.r.: Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz, Stellvertretender Leiter des Präsidiums Technik, Logistik, Service der Polizei Baden-Württemberg Fabian Mayer, Innenstaatssekretär Thomas Blenke MdL, Landespolizeidirektor Norbert Schneider
Polizei

Fabian Mayer neuer stellvertretender Leiter des Präsidiums Technik, Logistik, Service

Polizei Festnahme
Polizei

Ermittlungserfolg bei der Bekämpfung der subkulturellen Gewaltkriminalität

Stimmzettel für die Bundestagswahl. Quelle Fotolia.
Bundestagswahl 2025

Landeslisten und Kreiswahlvorschläge stehen endgültig fest

Dichter Verkehr. Quelle: Fotolia
Polizei

Wochenendprognose für den Verkehr

Stimmzettel in Wahlurne geworfen. Quelle: Fotolia
Bundestagswahl 2025

Sicherheit im Wahlkampf

Würfel mit einem aufgedruckten in einem Kasten.
Bundestagswahl 2025

Landeswahlausschuss entscheidet über Beschwerden

Polizeihubschrauber im Landeanflug
Polizei

Jahresbilanz 2024 der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg

Stimmzettel für die Bundestagswahl. Quelle Fotolia.
Bundestagswahl

Landeswahlausschuss lässt 16 Landeslisten zu