Verkehr

Schulbeginn: Landesweite Aktion „Sicherer Schulweg“ startet!

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Zwei Kinder mit Schultaschen zwischen geparkten Autos am Straßenrand. Quelle: Fotolia

„Auch im Straßenverkehr nehmen Erwachsene eine wichtige Vorbildfunktion ein. Kinder orientieren sich an den „Großen“. Deshalb sind wir hier alle gefragt. Wir müssen Kinder gerade auch im Straßenverkehr zu eigenverantwortlichen Verkehrsteilnehmern erziehen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration Thomas Strobl am Freitag, 9. September 2016, zum Start der Aktion „Sichererer Schulweg“ in Stuttgart. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder auch darauf vorbereiten, den Schulweg selbstständig zurückzulegen. „Elterntaxis“ förderten die eigenverantwortliche Mobilität von Schulkindern nicht.

Regelmäßig zu Schuljahresbeginn setzt das Land mit der Aktion „Sicherer Schulweg“ ein Maßnahmenpaket aus Verkehrsüberwachung und Verkehrsprävention um. „Es ist sehr erfreulich, dass das Risiko für Kinder im Straßenverkehr zu verunglücken bei uns in Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich mit am geringsten ist. Das zeigt, dass wir hier auf einem guten Weg sind und unsere Maßnahmen wirken“, so Minister Strobl.

In den kommenden Tagen wird die Bevölkerung unter anderem mit Straßenbannern, Plakaten und Zeitungsanzeigen auf den Schulbeginn aufmerksam gemacht und zur Rücksichtnahme auf Schülerinnen und Schüler aufgefordert. Das Maßnahmenpaket soll einen weiteren Rückgang der Schulwegunfälle bewirken. 

Im vergangenen Jahr hat die Polizei 606 Verkehrsunfälle auf dem Schulweg aufgenommen (Rückgang um 1,1 Prozent). Während es bei 24 Unfällen zu Sachschaden kam, haben bei 582 Unfällen 117 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre schwere und 482 leichte Verletzungen erlitten. Tragischer Weise ist im vergangenen Jahr ein Kind auf dem Schulweg ums Leben gekommen. Insgesamt sind im Jahr 2015 sieben Kinder (bis 13 Jahre) im Straßenverkehr tödlich verunglückt (2014: 10), davon ist ein Kind mit dem Rad ums Leben gekommen (2014: 0; 2013: 1). 533 Kinder (2014: 550; Rückgang um 3,1 Prozent) erlitten schwere und 2.510 (2014: 2.459; Anstieg um 2,1 Prozent) leichte Verletzungen. Mit dem Rad hätten sich 162 Kinder schwere und 807 leichte Verletzungen zugezogen.

Die Reduzierung von Unfällen mit Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr und auf Schulwegen ist ein besonderer Schwerpunkt der gemeinsamen Verkehrssicherheitsarbeit des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration, des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, des Ministeriums für Verkehr sowie der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR. Darüber hinaus hat die Landesregierung beschlossen, das Verkehrssicherheitskonzept Baden-Württemberg zu überarbeiten.

„Jeder Unfall ist einer zu viel. Deshalb habe ich absolut kein Verständnis für Erwachsene, die ihre Kinder im Auto nicht oder nicht richtig sichern. Dafür gibt es keine Entschuldigung“, betonte Strobl. So seien bei einer Schwerpunktkontrolle im Frühjahr diesen Jahres 244 Kinder nicht oder nicht richtig gesichert gewesen. „Die Polizei wird deshalb besonders auf den Schulwegen die Kindersicherung überwachen und Verstöße konsequent ahnden“, so der Minister weiter.

Auch der Wechsel in weiterführende Schulen birgt besondere Verkehrsrisiken für Kinder, wenn neue und oft unbekannte Wege mit dem Fahrrad sowie mit dem Bus bewältigt werden müssen. Wie bei den Schulanfängern sind auch hier die Eltern gefragt: Sie sind gut beraten, mit den Kindern den neuen und ungewohnten Schulweg erst zu erkunden sowie den sichersten Weg zu vereinbaren. Eine sehr gute Unterstützung finden die Eltern dabei in den Geh- und Radschulwegplänen der Gemeinden.

„Kein Smartphone im Straßenverkehr – das gilt für alle Verkehrsteilnehmer! Auch auf dem Schulweg sollten sich Kinder und Jugendliche daran halten und das Smartphone konsequent im Schulranzen lassen. Auf der Jagd nach virtuellen „Pokémon Monstern“ und beim Chat in den Sozialen Netzwerken sind Kinder und Jugendliche sehr schnell abgelenkt. Dadurch können für alle Verkehrsteilnehmer erhebliche Gefahrenlagen entstehen“, warnte Strobl.  

Die Aktion sicherer Schulweg wird zudem mit weiteren Maßnahmen über das gesamte Schuljahr begleitet. So starten in einigen Kommunen auch dieses Jahr wieder die „SchulRadler“. Dabei werden über zwei Wochen Fünftklässler von Erwachsenen oder älteren Schülern auf ihrem Radschulweg begleitet und so mit den besonderen Gefahren dieser Wege vertraut gemacht. Darüber hinaus wird die bereits im Jahr 2012 gestartete Radhelmkampagne „Schütze Dein BESTES.“ mit weiteren Aktionstagen und Unterrichtsveranstaltungen in der Klassenstufe 6 fortgesetzt. „Es freut mich zu sehen, dass im Jahr 2015 die Helmtragequote von Fahrrad-fahrern leicht gestiegen ist. Inzwischen tragen 76 Prozent der Kinder von sechs bis zehn Jahren einen Helm. Mit der ergänzenden Kampagne „Helm tragen. Vorbild sein!“ wollen wir gerade Eltern und Großeltern verdeutlichen, wie wichtig das Tragen eines Helmes sowie die damit verbundene Vorbildfunktion ist“, betonte Innenminister Strobl.

Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg unter:

www.gib-acht-im-verkehr.de
www.schuetze-dein-bestes.de
www.helm-tragen-vorbild-sein.de
https://im.baden-wuerttemberg.de/de/sicherheit/polizei/praevention/verkehrspraevention

Weitere Meldungen

#einervonuns
Polizei

Polizeibeamter verstirbt nach schwerem Verkehrsunfall in Titisee-Neustadt

Cyberkriminalität ist eine Gefahr für jeden
Polizei

Erneuter Schlag gegen Cyberkriminelle

Rückansicht eines Motorrads auf einer Straße
Polizei

Bilanz der Polizei Baden-Württemberg zur Motorradsaison 2025

IMK 2025
IMK2025

Innenministerkonferenz stimmt Vorschlägen von Thomas Strobl in wichtigen Punkten zu

Landtagsgebäude von Baden-Württemberg in Stuttgart.
Volksbegehren „XXL-Landtag verhindern!“

Volksbegehren nicht erfolgreich zustande gekommen

Fahrzeug der Bundeswehr im Hochwasser. Quelle: Fotolia.
Katastrophenschutz

Novellierung des Landeskatas­trophenschutzgesetzes im Landtag beschlossen

Stark umspülter Pegelmesser (Bild: Regierungspräsidium Stuttgart)

Neue Regeln für Landeshilfen nach schweren Naturereignissen und Unglücksfällen

Marktplatz Heilbronn, Videoschutz
Datenschutz

Ministerrat beschließt Änderung des Landesdatenschutzgesetzes

Landtag, Plenarsaal von oben
Volksbegehren „XXL-Landtag verhindern“

Öffentliche Sitzung des Landesabstimmungsausschusses am 3. Dezember 2025

Wappen der Polizei Baden-Württemberg auf Polizeihubschrauber.
Polizei

Neue Vizepräsidenten bei den Polizeipräsidien Konstanz und Ravensburg

4. Cybersicherheitsforum in Stuttgart im Haus der Wirtschaft am 13. April 2022
Cybersicherheit

7. CyberSicherheitsForum – „Think global, act local“

Auszug des Gesetzblattes für Baden-Württemberg mit dem Kommunalen Regelungsbefreiungsgesetz
Kommunen

Innenministerium genehmigt erste Befreiung nach dem Regelungsbefreiungsgesetz

Übergabe von Breitbandförderbescheiden
Digitalisierung

Baden-Württemberg treibt den Gigabitausbau weiter voran

Frau nutzt Smartphone.
Aktionsplan

Baden-Württemberg entschlossen gegen Desinformation

Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl spricht im Bundesrat
Bundesrat

Baden-Württemberg unterstützt Modernisierung des Bundespolizeigesetzes im Bundesrat