Verkehrsunfälle zu verhindern ist besser, als Unfallopfer zu beklagen und später Strafverfolgung mit hohem Aufwand zu betreiben. Zu den finanziellen Folgen kommen unter Umständen noch massive Einschnitte in die Lebensqualität der Opfer durch körperliche und psychische Beeinträchtigungen. Neben konsequenter Strafverfolgung setzt das Innenministerium deshalb einen deutlichen Schwerpunkt auf die vorbeugende Unfallbekämpfung.
Verkehrsüberwachung
Die überwiegende Zahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg ist auf Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen. Um geordnete Abläufe im Straßenverkehr zu gewährleisten, wurden die Straßenverkehrsordnung und andere Vorschriften eingeführt. Die Einhaltung dieser Regeln ist nicht nur elementar für sichere Mobilität, sondern auch für das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Bei der Verkehrsüberwachung durch die Polizei kommt es nicht darauf an, möglichst viel Geld einzutreiben. Ziel ist es, durch eine professionelle Bekämpfung der Hauptunfallursachen die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle deutlich zu reduzieren. Hierfür geht die Polizei mit moderner Kontrolltechnik konsequent gegen die sogenannten „Killer im Straßenverkehr“ (überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes sowie Fahren unter Alkohol, Drogen- oder Medikamenteneinfluss) vor. Denn Verkehrsüberwachung dient der Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.
Verkehrsprävention
Neben der Überwachung setzt die Polizei in gleichem Maß auf die Prävention. Nach dem Motto "Vorbeugen ist besser als heilen" kümmert sich die Verkehrsprävention der Polizei um Aufklärung über Unfallrisiken für alle Ziel- und Altersgruppen sowie Themenfelder und beziehen dabei regelmäßig entsprechende Aspekte der Kriminalprävention ein. Sie unterrichten Kinder, wie sie sich im Verkehr sicher verhalten und bewegen. Bereits im Kindergarten werden die Kleinsten mit dem Verkehrskasper oder der Puppenbühne spielerisch an das Verkehrsgeschehen herangeführt. Das kleine Zebra animiert die Kinder der Vorschulen und der ersten Klassen zum Mitmachen. In der Jugendverkehrsschule lernen die Viertklässler alles zum sicheren Radfahren und legen eine Radfahrprüfung ab. Im Anschluss werden die Schüler durch Kampagnen zum Tragen eines Radhelms motiviert. Schulische Verkehrssicherheitstage für die Achtklässler vertiefen das Wissen um die Verkehrssicherheit. Für Jugendliche und die besonders unfallgefährdeten jungen Erwachsenen werden an den weiterführenden und beruflichen Schulen und in Ausbildungsbetrieben auf diese Zielgruppen zugeschnittene Unterrichtseinheiten abgehalten und Projekte zur Verkehrssicherheit durchgeführt.
Auch bei älteren Erwachsenen und ausländischen Mitbürgern ist die Verkehrsprävention mit speziellen Programmen und Mobilitätstrainings präsent. Die Polizistinnen und Polizisten besuchen Betriebe, Vereine und ältere Verkehrsteilnehmer in den Städten und Gemeinden. Der Einsatz zeitgemäßer Medien ist dabei selbstverständlich.
Diese Aktionen kommen bei der Bevölkerung gut an: Insgesamt werden durch diese Maßnahmen mehr als 500.000 Interessierte jährlich erreicht.
Verkehrsprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - sie geht uns alle an. Aus diesem Grund haben sich das Innenministerium und das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, die Polizei des Landes, der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, die Landesverkehrswacht, der ADAC, der Fahrlehrerverband, der Landessportverband, der TÜV Süd und die Unfallkasse Baden-Württemberg zu der Aktionsgemeinschaft GIB ACHT IM VERKEHR zusammengeschlossen. Die Schirmherrschaft hat Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister, übernommen.
Ziel ist es, durch eine alle Bereiche der Verkehrsprävention umfassende Initiative die Unfallzahlen im Land zu senken, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das partnerschaftliche Verhalten im Straßenverkehr zu fördern.