Pünktlich zu Beginn der Motorradsaison stehen die Prognosen für ein sonniges Frühlingswochenende gut. Nach einer langen Winterpause dürften es die meisten Biker kaum noch erwarten können, endlich in die Saison zu starten. Doch gerade nach einer mehrmonatigen Pause spielt eine gute Vorbereitung eine wichtige Rolle. „Neben der Maschine müssen auch Fahrerin und Fahrer fit für die Saison sein. Sportler starten nach der Winterpause mit einer Vorbereitung in die Saison. Für Motorradfahrer empfiehlt sich nach der Winterpause selbiges. Hierfür bieten sich beispielsweise Fahrsicherheitstrainings an“, rät Innenminister Reinhold Gall am Freitag, 1. April 2016, in Stuttgart zum Auftakt der Motorradsaison.
Eine besonnene und vorausschauende Fahrweise sei daher gerade zu Beginn der Saison besonders wichtig, so Gall. Leider habe es seit Jahresbeginn - in den Wintermonaten - bereits drei tödliche Motorradunfälle gegeben. Alle drei seien von einem Motorradfahrer verursacht worden. Im vergangenen Jahr seien insgesamt 104 Motorradfahrende tödlich verunglückt. Die Anzahl der tödlichen Motorradunfälle steige seit 2012 kontinuierlich an (2012: 80 Unfälle; 2015: 104). „Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, setzen wir auf ein Paket, bestehend aus Schwerpunktkontrollen sowie Präventionsveranstaltungen“, erklärte Minister Gall. Pünktlich zum Saisonauftakt würden am 17.April 2016 zwei Motorrad-Sicherheitsaktionen auf der „Löwensteiner Aussichtsplatte“ und auf dem „Parkplatz Hegaustern“ durch die Polizeipräsidien Heilbronn, Konstanz und Tuttlingen sowie weitere Partner der Verkehrssicherheitsarbeit durchgeführt.
Als zentrale Veranstaltung werde dann am Sonntag, 8. Mai, wieder der beliebte Bikertag zusammen mit den Partnern SWR 3, Landesverkehrswacht, TÜV Süd, Fahrlehrerverband, Zeitschrift MOTORRAD und BMW Motorrad auf der Messe Stuttgart veranstaltet. Die Besucher erwarte hierbei neben der traditionellen Sternfahrt nach Stuttgart wieder ein breites Angebot rund um das Thema Motorradsicherheit.
„Mir ist wichtig, dass sich Motorradfahrer und -fahrerinnen aktiv mit den Risiken dieses schönen Hobbies auseinandersetzen“, sagte Innenminister Gall und verwies dabei auch auf die hohe Verursacherquote der Motorradfahrenden bei schweren Verkehrsunfällen. So seien im vergangenen Jahr 71 von 104 tödlichen Verkehrsunfällen von Motorradfahrenden selbst verursacht worden. Bei mehr als einem Drittel der tödlichen Unfälle (37) verunglückten die Motorradfahrenden allein. „Häufig sind es vermeidbare Fahrfehler, die zu solch schlimmen Unfällen führen“, warnte der Innenminister und verwies darauf, dass vor allem nicht angepasste Geschwindigkeit in Kurvenbereichen zu schweren Motorradunfällen führe.
Aber auch andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer müssten sich nun wieder umstellen. Häufigster Unfallgegner von Motorrädern seien Pkw. Im vergangenen Jahr habe es 48 tödliche Verkehrsunfälle zwischen diesen beiden Fahrzeugarten gegeben. Davon seien 26 Unfälle von Pkw-Lenkenden verursacht worden. Besonders an Kreuzungen und Einmündungen komme es häufig zu Unfällen zwischen diesen beiden Fahrzeugarten. „Aufgrund ihrer schmalen Silhouette können Motorräder schnell übersehen oder ihre Geschwindigkeit falsch eingeschätzt werden. Nehmen Sie sich daher lieber mehr Zeit und vergewissern Sie sich, dass Sie wirklich gefahrlos abbiegen können“, sagte der Innenminister und verwies zugleich darauf, dass Motorradfahrerinnen und -fahrer durch entsprechende Bekleidung oder Warnwesten deutlich zu ihrer Erkennbarkeit beitragen können.
„Ein besonders wichtiges Element für einen sichereren Straßenverkehr ist die gegenseitige Rücksichtnahme. Hierfür ist es wichtig, in bestimmten Situationen nicht auf sein vermeintliches Recht zu beharren. Letztlich kommt es nicht darauf an, wer an einem Unfall schuld ist, denn mit den möglichen schweren Folgen müssen alle Beteiligten leben und in der Regel ziehen Motorradfahrende mangels Knautschzone den Kürzeren“, sagte der Innenminister.
Zusatzinformationen:
Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Verkehrssicherheit stehen im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de oder unter www.polizei-bw.de zur Verfügung.