„Nahezu jeder vierte Verkehrstote ist im Seniorenalter und jeder zweite getötete Fußgänger ist ein Senior“, sagte Innenminister Reinhold Gall, als er gemeinsam mit der Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Dr. Carmina Brenner, das Faltblatt zur Unfallsituation mit Senioren vorgestellt hat.
Dies sei Anlass genug, das Thema Seniorenunfälle mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Gemeinsam mit dem Statistischen Landesamt sei deshalb das Faltblatt zur Unfalllage in Baden-Württemberg mit dem Schwerpunkt Seniorenunfälle entstanden. „Bezogen auf die Gesamtfahrleistung ereignen sich in den Landkreisen Lörrach und Sigmaringen die meisten Unfälle mit Verletzten, dagegen verzeichnen die Landkreise Ludwigsburg, Rems-Murr, Esslingen, Göppingen sowie die Stadt Karlsruhe die wenigsten“, erläuterten Innenminister Reinhold Gall und die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, weiter. Diese Fakten und andere anschaulich dargestellte Auswertungen fänden sich in dem Faltblatt, das den Bürgerinnen und Bürgern, den Medien und Behörden kostenlos zur Verfügung stehe.
Jeden Tag verunglücken 14 Senioren auf den Straßen im Land
Neben den allgemeinen Informationen zum Unfallgeschehen sei im Faltblatt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf das Thema Seniorenunfälle gelegt worden. „Jeden Tag verunglücken 14 Senioren auf den Straßen Baden-Württembergs. Aufgrund der demografischen Entwicklung rechnen wir mit einem weiteren Anstieg in den kommenden Jahren“, sagte der Innenminister. Hier würde jedoch nicht tatenlos zugesehen. Vielmehr würden neue Wege gesucht, um den Straßenverkehr für die Senioren sicherer zu machen und um deren Mobilität möglichst lange zu erhalten. Im Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung stelle die Verkehrssicherheit von Senioren einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit im Land dar. Dieser sei nach der Verabschiedung des Konzepts auch sofort angegangen worden. Erste Ergebnisse der bereits eingerichteten Arbeitsgruppe seien bis Ende des Jahres zu erwarten.
Verkehrsraum für Senioren muss sicherer ausgestaltet werden
„Die Senioren sind dann am meisten gefährdet, wenn sie als Radfahrer oder Fußgänger unterwegs sind. Neben vielen anderen Maßnahmen muss deshalb der Verkehrsraum für Senioren sicherer ausgestaltet werden“, sagte der Innenminister. Die Tatsache, dass, anders als bei den übrigen Verkehrsteilnehmern, Unfälle mit Senioren häufiger an Kreuzungen und Einmündungen passieren würden, dokumentiere den Handlungsbedarf. Mit dem Verkehrssicherheitskonzept seien dafür jedoch die richtigen Weichen gestellt worden. „Baden-Württemberg belegt im bundesweiten Vergleich einen guten mittleren Platz. Allerdings verunglücken - je 100.000 Einwohner - im Bodenseekreis mehr als doppelt so viele Seniorinnen und Senioren als im Zollernalbkreis“, sagte Präsidentin Dr. Carmina Brenner. Die statistischen Auswertungen könnten deshalb wichtige Ansatzpunkte für die Verkehrssicherheitsarbeit vor Ort liefern.
Straßenverkehrsunfälle in Baden-Württemberg: Senioren
Gib acht im Verkehr
Polizei Baden-Württemberg