Mit Blick auf die Berichterstattung über die angeblich hohe Quote der Ausbildungsabbrecher bei der Polizei Baden-Württemberg stellt Landespolizeipräsident Gerhard Klotter richtig:
„Die öffentlichen Aussagen des baden-württembergischen Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, zur Zahl der Polizeianwärterinnen und -anwärter, die ihre Ausbildung abbrechen, fallen beim Faktencheck durch. Die Schätzung von Herrn Kusterer, dass etwa jeder zehnte Polizeianwärter abspringt, ist falsch.
Die Fakten sehen so aus: In den Jahrgängen 2011 bis 2017 gibt es eine durchschnittliche Abspringerquote bei Polizeimeisteranwärterinnen und -anwärtern von 6,9 Prozent. Bei den Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärtern beträgt sie im Durchschnitt in diesem Zeitraum 6,7 Prozent. Wenn man alle Anwärterinnen und Anwärter zusammen nimmt und den Zeitraum von 2011 bis heute betrachtet, haben durchschnittlich nur 6,55 Prozent die Polizei wieder verlassen. Das liegt deutlich unterhalb von zehn Prozent. Für den Einstellungsjahrgang 2017 lässt sich mit Stichtag heute sagen: Von 1.407 Auszubildenden, die im mittleren Dienst und in der praktischen Vorausbildung zum gehobenen Dienst begonnen haben, verließen 62 auf eigenen Wunsch die Ausbildung; insgesamt waren es 73. Das sind bei den Abspringern, die die Ausbildung freiwillig verlassen, noch nicht einmal fünf Prozent.
Wir in der baden-württembergischen Polizei sind stolz darauf, dass unsere Polizei ein beliebter Arbeitgeber ist. Wir haben genügend Bewerberinnen und Bewerber, um eine gute Auswahl zu treffen. In 2017 lagen rund 5.600 Bewerbungen vor. Und auch die Abbrecherquote ist erfreulich niedrig. Wenn ich unsere Zahlen ins Verhältnis setze zu dem, was heute in den Medien steht, dass mehr als jede vierte berufliche Ausbildung in Deutschland abgebrochen wird, muss ich sagen: Unsere Polizei Baden-Württemberg steht sehr, sehr gut da.“