Die Zahl der Flüchtlinge nach Baden-Württemberg ist 2019 im vierten Jahr in Folge gesunken. Im Schnitt kamen im vergangenen Jahr 28 Menschen pro Tag nach Baden-Württemberg.
„Wir haben die Zugangszahlen an Flüchtlingen seit 2015 deutlich reduziert. Dementsprechend haben wir in der Erstaufnahme von Flüchtlingen die Unterbringungs-Kapazitäten in den vergangenen Jahren angepasst und in behutsamen Schritten zurückgefahren. Baden-Württemberg hat eine vorausschauende und flexible Standortstrategie umgesetzt: Zu Jahresbeginn 2017 verfügte die Erstaufnahme noch über 17.600 Plätze, jetzt sind es 8.000 Plätze. Für die Sicherheit in Baden-Württemberg und für eine zügige Bearbeitung der Asylverfahren haben wir seit August 2017 ein Ankunftszentrum – dazu kommen Erstaufnahmeeinrichtungen in jedem der vier Regierungsbezirke. Damit haben wir flexibel Vorsorge für die Zukunft getroffen“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Flüchtlingszahlen für das Jahr 2019 am 7. Januar 2019.
„Im vergangenen Jahr 2019 ist die Zahl der Asylsuchenden, die nach Baden-Württemberg kamen, nochmals leicht gesunken. Die Zugangszahlen sind von 98.000 im Jahr 2015 über 33.000 im Jahr 2016, 16.000 im Jahr 2017, 11.000 im Jahr 2018 auf rund 10.300 im Jahr 2019 gesunken. Die Zahlen waren nahezu das gesamte Jahr über auf einem gleichbleibenden Niveau. Im Schnitt kamen 28 Menschen pro Tag nach Baden-Württemberg“, sagte der Innenminister. In den Hochzeiten des Jahres 2015 kamen täglich mehr als 500 Menschen.
Die Zugangszahlen 2019 nach Monaten
Januar: | 1.330 |
Februar: | 790 |
März: | 750 |
April: | 820 |
Mai: | 760 |
Juni: | 640 |
Juli: | 940 |
August: | 830 |
September: | 900 |
Oktober: | 920 |
November: | 790 |
Dezember: | 870 |
Die größte Gruppe mit rund 1.720 Personen kam im vergangenen Jahr aus Nigeria. Weitere Herkunftsländer waren die Türkei (1.470 Personen), Syrien (1.130 Personen), Irak (1.050 Personen), Iran (520 Personen) und Afghanistan (460 Personen). Im Jahr 2018 waren die Herkunftsländer mit den meisten Zugängen Nigeria (1.900), Syrien (1.400), Türkei (1.000), Irak (900) und Iran (800).
Derzeit sind rund 3.300 Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes untergebracht: 1.100 im Ankunftszentrum in Heidelberg sowie 880 in Karlsruhe, 130 in Mannheim, 410 in Ellwangen, 430 in Sigmaringen, 160 in Tübingen und 190 in Freiburg. Für den Betrieb der Erstaufnahmeeinrichtungen hat das Land Baden-Württemberg im Jahr 2019 rund 156 Millionen Euro aufgewendet.