Dank der konzentrierten Übermittlung durch die neuen, leistungsfähigen Führungs- und Lagezentren bei den zwölf regionalen Polizeipräsidien hat die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst in Baden-Württemberg ihren Service weiter verbessert. „Die Polizeireform trägt auch hier Früchte. Notrufe bei Unfällen und Verkehrsmeldungen werden oft fast gleichzeitig mitgeteilt. Auf Verkehrsstörungen kann damit schneller reagiert werden“, unterstrich Innenminister Reinhold Gall am Dienstag, 17. Februar 2015, in Stuttgart. Einen weiteren Fortschritt für die Verkehrsteilnehmer werde die im vierten Quartal 2015 vorgesehene Aktualisierung der Software im Lagezentrum der Landesregierung bringen. Damit könnten die Meldungen noch schneller bearbeitet und in noch höherer Qualität an die Abnehmer übermittelt werden.
Die moderne Infrastruktur und das gestiegene Verkehrsaufkommen hätten dazu beigetragen, dass die Zahl der Verkehrsmeldungen 2014 auf 38.431 (plus 21 Prozent) gestiegen sei. Davon seien mit 71 Prozent die Bundesautobahnen und mit 20 Prozent die Bundesstraßen betroffen gewesen. Auf den Autobahnstreckenabschnitten „Stuttgart – Karlsruhe” und „Karlsruhe – Basel” (einschließlich der Gegenrichtungen) mussten wieder die meisten Verkehrsstörungen registriert werden. Der längste Stau mit einer Länge von 40 Kilometern Ende Dezember 2014 sei allerdings von der A 6 „Heilbronn – Nürnberg“ gemeldet worden. Schuld daran seien Verkehrsbehinderungen durch Schnee- und Eisglätte gewesen.
Die Meldungen über „Falschfahrer” hätten sich von 410 auf 443 (plus acht Prozent) erhöht. Die meisten Falschfahrermeldungen seien vom Verkehrswarndienst sonntags und montags, in der Zeit von 00:00 Uhr bis 03:00 Uhr, eingegeben worden. Auffällig seien auch die Wochentage Dienstag, Mittwoch und Samstag jeweils in der Zeit zwischen 19:00 Uhr und 24:00 Uhr. Diese zeitlichen Schwerpunkte seien nicht erklärbar. „Erfreulicherweise kommt es in den wenigsten Fällen zu einem Unfall”, berichtete der Innenminister.
Auf 1.641 (plus 17 Prozent) stärker gestiegen sei die Zahl der Warnungen vor freilaufenden Tieren. Die Polizei habe vor freilaufenden Entenfamilien, Alpakas, Schafen, Chamäleons, Jungrindern, Wildschweinen und Kängurus aufmerksam machen müssen.
Die Verkehrsteilnehmer müssen auch immer mehr auf „Gegenstände auf der Fahrbahn” hingewiesen werden. Die Zahl der Meldungen habe sich 2014 auf 8.278 (plus 19 Prozent) erhöht. Privatpersonen und Berufskraftfahrer hätten wegen mangelhafter Sicherung ihre Ladung verloren. Darunter sei auch ein ganzer Holzzaun, eine große Teppichrolle und sogar eine 28 Tonnen schwere Bohr- und Fräsmaschine gewesen. „Schützen Sie Ihre Ladung auch bei Kurzstrecken ausreichend“, bat Minister Gall. Sonst drohten auch anderen Verkehrsteilnehmern und den Straßenwärtern gefährliche Situationen.