Die Innenminister von Bund und Ländern haben bei ihrer Konferenz in Bonn beschlossen, die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs gemeinsam voranzutreiben. „Angesichts zunehmend mobiler und international vernetzter Tätergruppierungen ist es unumgänglich, länderübergreifende und grenzüberschreitende Ansätze zu wählen – bei der Prävention, aber auch der Repression“, sagte Innenminister Reinhold Gall zum Abschluss des dreitägigen Treffens.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg unterstütze mit der schon 2007 eingerichteten Organisationseinheit „Zentrale Ermittlungen Grenzüberschreitende Kriminalität“ in Kehl die regionalen Polizeipräsidien. In der Rheinschiene finde ein tagesaktueller grenzüberschreitender Informationsaustausch statt. Im Rahmen der Sicherheitskooperation operierten bereits gemeinsame Streifen von Landespolizei, Bundespolizei und Zoll.
Gall wies zugleich auf einen etwas günstigeren Trend in Baden-Württemberg hin. Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Südwesten sei von Januar bis Mai 2014 um 40 Prozent gesunken und damit etwas stärker als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Parallel dazu habe sich die Aufklärungsquote auf 13,3 Prozent erhöht. „Die regionalen Polizeipräsidien haben im laufenden Jahr durch eigene Ermittlungsgruppen und nach Hinweisen aus der Bevölkerung schon einige Einbrecherbanden ausschalten können“, berichtete der Innenminister.
Aus der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundes für 2013 geht hervor, dass Baden-Württemberg bei der Belastung durch Wohnungseinbruch je 100.000 Einwohner nach Bayern, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern an fünftbester Stelle rangiert. Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg nur 7,6 Prozent der bundesweiten Wohnungseinbrüche registriert – bei einem Bevölkerungsanteil von gut 13 Prozent.