Integrationsministerin Öney und Innenminister Gall stellen jungen Migrantinnen den Beruf der Polizistin vor: "Wir möchten den Mädchen Mut machen, bei der Berufswahl ihren eigenen Weg zu gehen, auch in vermeintliche Männerberufe."
Mit Blick auf den Girls' Day am 25. April haben Integrationsministerin Öney und Innenminister Gall jungen Migrantinnen den Beruf der Polizistin vorgestellt. Insgesamt 15 Schülerinnen folgten der Einladung in das Innenministerium und informierten sich aus erster Hand über Einstellungsvoraussetzungen und Tätigkeiten im Streifendienst oder bei der Kriminalpolizei. Für die jungen Frauen war die Führung durch das Lagezentrum des Innenministeriums ein weiteres Highlight ihres Besuchs.
Ministerin Öney und Minister Gall betonten, wie wichtig interkulturelle Kompetenz in Verwaltung und Polizei ist: „Die Öffnung der Behörden ist nicht nur ein Beitrag zu Chancengerechtigkeit, sie ist auch ein Beitrag zu einer leistungsfähigen Verwaltung. Zudem möchten wir den Mädchen Mut machen, bei der Berufswahl ihren eigenen Weg zu gehen, auch in vermeintliche Männerberufe.“ Öney fügte an: „Viele Migrantinnen orientieren sich an typischen Frauenberufen, aber auch für sie gilt: Sky is the limit. Alle Türen stehen ihnen offen, wenn sie wollen und wenn sie unterstützt werden.“
Eine Erhebung im Jahr 2011 hat ergeben, dass von 1.967 befragten Polizeianwärterinnen und Anwärtern 330 einen Migrationshintergrund haben. Das sind nahezu 17 Prozent. Bei der aktuellen Einstellung waren es von 302 Befragten schon 22 Prozent. Gall: „Allerdings ist der Anteil von Migranten bei der Polizei gemessen an der demografischen Realität aber immer noch viel zu gering und muss deshalb deutlich erhöht werden.“ Die Polizei komme nicht mehr ohne interkulturelles Denken und Handeln aus, es gehöre zum Handwerkszeug. „Wir wollen eine bürgernahe Polizei, die für alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft da ist. Bei der polizeilichen Aufklärungsarbeit durch Zeugenhinweise und Anzeigebereitschaft oder bei Konfliktlösungen ist ein enges Miteinander mit den Bürgern notwendig“, sagte der Innenminister.
Seit 1987 werden in Baden-Württemberg auch Frauen für die Schutzpolizei eingestellt, davor waren es einige wenige bei der Kriminalpolizei. So ist auch zu erklären, dass der Frauenanteil momentan nur bei rund 16 Prozent liegt. Dieser wird sich zügig erhöhen, denn die Polizei stellt seit längerem zwischen 35 und 40 Prozent Frauen ein. „Polizeibeamtinnen wirken in Konfliktsituationen deeskalierend. Ihre weibliche Sichtweise und ihr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen sind dabei ein wertvolles Kapital und überaus hilfreich. Zweifellos leisten Frauen im Polizeidienst eine hervorragende Arbeit“, sagte Gall.
Der Girls' Day
Am Girls' Day können Schülerinnen Einblick in Berufsfelder erhalten, die Mädchen im Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. In erster Linie bieten technische Unternehmen und Abteilungen, sowie Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen am Girls' Day Veranstaltungen für Mädchen an und tragen diese im Vorfeld auf der Aktionslandkarte unter www.girls-day.de ein. Anhand von praktischen Beispielen erleben die Teilnehmerinnen in Laboren, Büros und Werkstätten, wie interessant und spannend diese Arbeit sein kann. Der Girls' Day richtet sich an alle Schülerinnen allgemeinbildender Schulen ab Klasse 5, schwerpunktmäßig bis Klasse 10.