„Fachkompetenz und Ressourcen bündeln, um gemeinsam örtliche Problemlagen anzugehen, das ist eines der Ziele unseres aktuellen Förderprogramms ‚Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt’. Nur durch ein gemeinsames, auf Dauer angelegtes Vorgehen der Experten vor Ort sehe ich die Möglichkeit, alkoholbedingte Jugendgewalt nachhaltig einzudämmen“. Das betonte Innenminister Reinhold Gall am Freitag, 7. Oktober 2011, in Stuttgart und unterstrich, dass man nicht zusehen dürfe, wie junge Menschen in Kriminalität, Gewalt und Sucht abglitten.
Um hier einen deutlichen Akzent zu setzen, habe das Innenministerium gemeinsam mit der Baden-Württemberg Stiftung das Förderprogramm „Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt (PAJ)“ initiiert. Wichtig seien dabei ein ganzheitlicher Ansatz und eine örtliche Vernetzung, beispielsweise zwischen Jugendhilfe, kommunalen Suchtbeauftragten, Polizei und Vereinen.
Das Programm wird von der Baden-Württemberg Stiftung mit insgesamt einer Million Euro gefördert. Zielsetzung ist die Vermittlung beziehungsweise „Reaktivierung“ positiven Sozialverhaltens, die Verhütung von Gewaltkriminalität unter Alkoholeinwirkung, die Reduzierung von alkoholbedingten Verkehrsunfällen und die Vermeidung des Abgleitens in die Alkoholsucht. Zielgruppe des Förderprogramms sind Jugendliche und Heranwachsende zwischen 14 und 19 Jahren, die bereits durch Gewalttaten oder als Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss auffällig wurden oder die gefährdet sind.
„61 eingereichte Projektförderanträge verdeutlichen den hohen Stellenwert des Themas alkoholbedingte Jugendgewalt“, so der Innenminister. Ein Fachgremium unter Vorsitz von Landeskriminaldirektor Hartmut Grasmück und Beteiligung von Vertretern der Wissenschaft, der Justiz, der Landesstelle für Suchtfragen, dem Kommunalverband für Jugend- und Soziales Baden-Württemberg, der Kommunalen Landesverbände, der Polizei und der Baden-Württemberg Stiftung habe daraus 26 besonders geeignete Projekte ausgewählt. Diese erhalten ab Oktober 2011 jeweils eine Förderung von bis zu 40.000 Euro über den Zeitraum von zwei Jahren. „Mit diesem Programm tragen wir dazu bei, dass durch eine gute Qualifizierung der Fachkräfte und eine örtliche Vernetzung der Institutionen alkoholbedingter Gewalt bei Jugendlichen präventiv entgegengetreten werden kann, bevor übermäßiger Alkoholkonsum das Leben der jungen Menschen negativ beeinflusst“, sagte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung.
Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg