„Unsere Polizistinnen und Polizisten sorgen jeden Tag für unsere Sicherheit. Deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen, dass sie auch die bestmögliche technische Ausstattung erhalten. Die Polizei hat dabei mit mehr als zwei Millionen elektrisch gefahrenen Kilometern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass hohe Einsatzbereitschaft, modernste Technik und nachhaltige Mobilität eine gelungene Kombination darstellen. Von den 5.400 Fahrzeugen der Polizei werden bis Jahresende rund 11,6 Prozent elektrisch angetrieben. Die Beschaffung von Einsatzfahrzeugen mit klimaneutralen Antrieben erfolgt hierbei stets unter der Voraussetzung, dass die Handlungsfähigkeit – gerade in Krisensituationen – nicht eingeschränkt sein darf. So leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, ohne dabei unsere Leistungsmöglichkeiten zu begrenzen“, so der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl im Rahmen eines Medientermins am heutigen Dienstag (17. Juni 2025) beim Polizeirevier Rastatt.
Rund 120 der 136 schrittweise für den Streifendienst beschafften Autos sind nun seit 180 Tagen im Einsatz. Dabei haben sie ihre Alltagstauglichkeit leise und emissionsfrei unter Beweis gestellt: Bislang ist dem Innenministerium dabei nicht ein einziger Vorfall bekannt, bei dem polizeiliche Sofortmaßnahmen aufgrund eines mangelnden Ladezustandes eines Fahrzeuges mit elektrifiziertem Antrieb nicht durchgeführt werden konnten. Bei den Polizistinnen und Polizisten im Land trifft die E-Mobilität auf sehr hohe Akzeptanz. Dies zeigt sich allein schon im Fahrverhalten, da nach aktuellem Stand nach einem Jahr jedes elektrisch angetriebene Einsatzfahrzeug im Durchschnitt rund 35.000 Kilometer gefahren und somit im Vergleich zu den Verbrennern um rund 30 Prozent mehr im Einsatz gewesen sein wird. In dieser Zeit legten die Einsatzfahrzeuge zwei Millionen Kilometer zurück und umkreisten in Relation hierzu 50-mal den Erdball. Bei einer gleichbleibenden Auslastung der Fahrzeuge führt dies zu einer jährlichen Fahrleistung von rund 4,5 Millionen Kilometern und einer Reduzierung der CO2-Emissionen um circa 570.000 kg.
190 elektrisch betriebene Fahrzeuge
Derzeit befinden sich rund 190 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge im Bestand der Polizei Baden-Württemberg. Von den insgesamt 145 Polizeirevieren des Landes sind aktuell 136 Polizeireviere mit einem dieser Fahrzeuge ausgestattet. Hierbei handelt es sich um silberblaue Einsatzfahrzeuge der Marke Audi Q4 e-tron 45 Quattro. Diese haben im Jahr 2024 nach und nach Fahrzeuge mit Dieselmotoren abgelöst. Durch eine flächendeckende Verwendung dieser Einsatzfahrzeuge will die Polizei weitergehende Erkenntnisse über die Eignung von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen im täglichen Dienst sowie im 24/7 Betrieb bei den Polizeirevieren erlangen. Die weiteren rund 50 Elektrofahrzeuge setzt die Polizei Baden-Württemberg in anderen Organisationsbereichen ein, überwiegend zu Logistikzwecken. Die wissenschaftliche Begleitung der E-Mobilität bei der Polizei erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut. Erste Analysen bestätigen das Potenzial: Der Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen im Polizeifuhrpark könnte bis auf 69 Prozent gesteigert werden.
Zudem verfügt der Polizeifuhrpark über 235 Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge. Diese werden im Allgemeinen dort eingesetzt werden, wo der Aufgaben- und Organisationszuschnitt einen rein batterieelektrischen Fahrzeugeinsatz nicht ermöglicht. Der Kraftstoffverbrauch der eingesetzten Hybridfahrzeuge liegt durchschnittlich 50 Prozent unter dem eines herkömmlichen Dieselmodells.
Für den flächendeckenden Betrieb ist eine zuverlässige sowie leistungsfähige Ladeinfrastruktur an allen polizeilichen Liegenschaften unerlässlich. Deshalb hat das Ministerium für Finanzen 400 Ladepunkte installiert, weitere 200 Ladepunkte befinden sich in Vorbereitung.