Innenminister Thomas Strobl: „Bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls halten wir Kurs: Wir fahnden konsequent nach Straftätern und tun alles, damit sich die Bevölkerung bestmöglich schützt“
„Bei den Wohnungseinbruchdiebstählen haben wir die doppelte Trendwende geschafft – mit einem landesweiten Rückgang von zehn Prozent bei den Einbrüchen und einer Verbesserung der Aufklärungsquote auf fast 20 Prozent. Die Wohnungseinbruchskriminalität ist ein besonderer Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit und das trägt jetzt Früchte. Auf unseren Erfolgen ruhen wir uns aber nicht aus: Wir werden mit unserem sehr erfolgreichen Aktionsprogramm weiter entschieden gegen Wohnungseinbrecher vorgehen. Mit dem Tag des Einbruchsschutzes am gestrigen Sonntag (29.10.2017) haben wir landesweit unser Präventionsangebot präsentiert und gleichzeitig den Startschuss für verstärkte Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen der Polizeidienststellen im Land während der dunklen Jahreszeit gegeben“, so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
„Durch konsequent miteinander vernetzte Maßnahmen bei Prävention, Fahndung und Ermittlungen haben wir in Baden-Württemberg die Einbruchszahlen gesenkt und die Aufklärungsquote nochmals gesteigert – das ist unser Weg. Das belegt auch ein aktueller Ermittlungserfolg des Polizeipräsidiums Stuttgart eindrucksvoll“, bekräftigte Innenminister Strobl mit Verweis auf eine groß angelegte Durchsuchungsaktion und Festnahme einer Einbrecherbande am vergangenen Donnerstag in Pforzheim. So hatten umfangreiche Ermittlungen zu mehreren Tatverdächtigen aus dem Raum Pforzheim geführt, die im Verdacht stehen, im August 2017 an einem Einbruch in der Landeshauptstadt Stuttgart beteiligt gewesen zu sein.
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit werden nun die regionalen Polizeipräsidien in den kommenden Wochen zusätzlich zu den bisherigen Maßnahmen den flächenmäßigen Fahndungs- und Kontrolldruck erhöhen. Bei der Umsetzung der umfangreichen Maßnahmen werden die örtlichen Polizeipräsidien von Beamten des Polizeipräsidiums Einsatz und des Landeskriminalamts unterstützt.
Wie jedes Jahr fand zu Beginn der dunklen Jahreszeit der Tag des Einbruchschutzes am 29. Oktober 2017 statt. Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ wurden durch die Polizei Baden-Württemberg landesweit vielfältige Aktionen zum Einbruchschutz angeboten. Im Vordergrund stand dabei die Information der Bevölkerung über wirksame Maßnahmen gegen den Wohnungseinbruchdiebstahl.
Beispielsweise öffneten dieses Jahr am Tag des Einbruchschutzes viele örtliche Beratungsstellen ihre Türen. Durch erfahrene sicherungstechnische Berater der Polizei konnten sich die interessierten Besucherinnen und Besucher umfassend und kostenlos informieren, wie sie ihr Eigentum durch technische Sicherungen und Berücksichtigung einfacher aber effektiver Verhaltensweisen vor Einbruch und Diebstahl schützen können.
Bei landesweiten Messen und Veranstaltungen rund um das Thema Einbruchschutz kamen auch die beiden Informations-Fahrzeuge des Landeskriminalamts Baden-Württemberg zum Einsatz. Durch Informationsstände wurde das Angebot noch erweitert. So konnten sich interessierte Bürgerinnern und Bürger bei Gesprächen mit den Experten vor Ort und anhand zahlreicher Ausstellungsexponate ausführlich zum Thema Wohnungseinbruch und die verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten informieren.
Mit zusätzlichen Präventionsstreifen in vielen Wohngebieten wurde das Ziel verfolgt, die Bevölkerung auf Schwachstellen am Haus, wie gekippte Fenster oder unverschlossene Haustüren, hinzuweisen und hinsichtlich der Möglichkeiten des Einbruchschutzes durch mechanische Sicherungen zu sensibilisieren. So konnten die Beamtinnen und Beamte vielerorts auch die drängendste Frage der Menschen, wie man sich effektiv gegen Wohnungseinbruchdiebstahl schützen kann, beantworten und gleichzeitig anhand der Beratung am individuellen Anschauungsobjekt die persönlichen Sorgen nehmen.
Die Beratungen vor Ort wurden sehr positiv aufgenommen; es ergaben sich hieraus viele Termine zur individuellen Beratung am Eigenheim der Interessenten.
Die Folgen eines Wohnungseinbruchdiebstahls sind vielschichtig und für die betroffenen Opfer oft nur schwer zu überwinden. „Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen oft ein großer Eingriff in die Privatsphäre. Hierbei ist der materielle Schaden häufig nicht der schlimmste Verlust“, stellte Strobl fest. Gerade das oft nicht mehr vorhandene Sicherheitsgefühl und auch die psychischen Folgen könnten den Betroffenen noch lange Zeit zu schaffen machen. „Durch einfache Sicherheitsvorkehrungen, wie beispielsweise das Absichern von Fenstern und Türen oder die Wachsamkeit für Unregelmäßigkeiten in der eigenen Nachbarschaft, können Einbrüche effektiv verhindert werden.“
Mit Wirkung vom 22. Juli 2017 wurden Straftaten des Wohnungseinbruchdiebstahls in dauerhaft genutzte Privatwohnungen zum Verbrechen mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr bis zu zehn Jahren hochgestuft. „Im Bundestag habe ich selbst mehrere Jahre auf diese Verschärfung hingearbeitet - aber sie war in der Vergangenheit bei der SPD im Bundestag nicht durchsetzbar. Zum Glück hat hier endlich ein Umdenken stattgefunden“, begrüßte seinerzeit Innenminister Strobl die Gesetzesänderungen. Gleichzeitig wurden die Ermittlungsbefugnisse der Strafverfolgungsbehörden erweitert, um wirkungsvoller gegen Wohnungseinbrecher vorgehen zu können.