„Es kann losgehen! Baden-Württemberg ist gut auf die kommende FIFA Fußball-Weltmeisterschaft vorbereitet.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall, als er die polizeilichen Vorbereitungen für das Großereignis vorstellte.
Auch wenn die WM in Brasilien stattfinde, gehe die Polizei von einer Vielzahl fußballbegeisterter Zuschauer aus, die die Spiele bei öffentlichen Public-Viewing-Veranstaltungen verfolgen. Neben vielen kleineren Veranstaltungen seien aktuell an zwölf Örtlichkeiten regelmäßige Public-Viewing-Veranstaltungen geplant, die eine Mindestkapazität von 5.000 Besuchern aufweisen. Die größten Events werden voraussichtlich in Heilbronn und Freiburg stattfinden.
„Unsere Dienststellen werden ein wachsames Auge bei allen Veranstaltungen haben“, kündigte Minister Gall an. Das Innenministerium habe durch die Festlegung landesweiter Leitlinien und die Definition einheitlicher Standards, basierend auf den Erfahrungen der letzten großen Fußballereignisse, den nachgeordneten Polizeidienststellen eine Richtschnur für die Lagebewältigung vorgegeben. Die Umsetzung erfolge in Absprache mit Kommunen und Rettungsdiensten, angepasst an die individuellen und örtlichen Gegebenheiten. Die Vorbereitungen seien nun weitestgehend abgeschlossen.
Für Public-Viewing-Veranstaltungen beispielsweise seien die bewährten Sicherheitsstandards, wie zum Beispiel Zugangskontrollen, das Verkaufsverbot von Getränken in Flaschen oder Glasgefäßen, die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen, das Vorhalten von Flucht- und Rettungswegen und der Einsatz von Ordnern beziehungsweise Sicherheitspersonal vorgesehen.
Der Innenminister wies zugleich auf zwei Problembereiche hin. „Autokorsos bringen einerseits die Freude über Siege zum Ausdruck, andererseits bergen sie auch erhebliche Gefahren“, stellte Gall fest. Er empfehle allen, sich an die vorgegebenen Verhaltensempfehlungen zu halten und sich insbesondere nicht aus dem Auto, sei es das Dach- oder Seitenfenster, zu lehnen, sich nicht auf Motorhauben oder Fahrzeugdächer zu setzen sowie nicht Gegenstände aus dem Auto zu werfen. Rücksicht auf Andere sei oberstes Gebot. Notfalls werde die Polizei konsequent einschreiten und gefährlichen Entwicklungen entgegenwirken.
Die Vergangenheit lehre auch, dass es bei großen Fußballturnieren auch zu Alkoholexzessen und zu Verstößen beim Jugendschutz kommen werde. Die Polizei Baden-Württemberg werde deshalb gezielte Kontrollen durchführen. Diese dienten dem Schutz aller – sowohl den Unbeteiligten als auch den Betroffenen selbst. „Letztendlich wollen wir Bilder der Freude und friedlicher Sportbegeisterung sehen und auf gar keinen Fall unschöne Szenen, die für Fans und Unbeteiligte schwerwiegende und langfristige Folgen haben können“, betonte der Minister.
„Unabhängig vom Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft, der ich ganz fest die Daumen drücke, hat das Land Baden-Württemberg gewonnen, wenn wir nach Abschluss des Turniers auf friedliche Veranstaltungen ohne nennenswerte Störungen zurückblicken können“, sagte Gall abschließend.