Gespräch

Der ungarische Minister für Auswärtiges und Außenhandel, Péter Szijjártó, zum Gespräch in Stuttgart

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Kristóf Altusz, stv. Staatssekretär, Botschafter Dr. Péter Györkös, Péter Szijjártó, ungarischer Minister für Auswärtiges und Außenhandel, Generalkonsul Dr. János Berényi, Leitende Ministerialrätin Dr. Christiane Meis, Ministerialdirigent Herbert Hellstern, Innenminister Reinhold Gall und Ákos Vida, Dolmetscher (von links)

Innenminister Reinhold Gall und Péter Szijjártó, der ungarische Minister für Auswärtiges und Außenhandel, haben sich am Freitag, 26. Februar 2016, im Stuttgarter Innenministerium zu einem Gespräch getroffen. Auch Kristóf Altusz, der stellvertretende Staatssekretär, Botschafter Dr. Péter Györkös und Generalkonsul Dr. János Berényi haben an dem Gespräch teilgenommen.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die Flüchtlingskrise in Europa. Minister Gall betonte, dass er Ungarns Bemühungen um einen Schutz der EU-Außengrenzen schätze. Die Grenzsicherung sei eine Kernaufgabe des Schengen-Abkommens. Ein größerer Zustrom von Flüchtlingen sei nicht mehr zu verkraften. Deshalb müssten die EU-Außengrenzen besser geschützt werden. Allerdings würden Grenzzäune alleine das Problem der Flüchtlingsströme nicht lösen. „Wir müssen Länder außerhalb der EU wie etwa Syrien, Libanon und auch die Türkei in die Lösung der Flüchtlingskrise einbeziehen“, sagte Gall. Beispielsweise müssten die Länder finanziell unterstützt werden, aus denen Flüchtlinge zu uns kommen, damit die Menschen vor Ort bleiben und sich gar nicht erst auf den Weg nach Europa machen.

Als weitere Maßnahme hat Minister Szijjártó die Verknüpfung der Entwicklungshilfe an bestimmte Gegenleistungen der Länder genannt. Gall befürwortete dies und nannte als Beispiel, finanzielle Hilfen an die Bereitschaft zu knüpfen, die Rückführung der ausreisepflichtigen Flüchtlinge zu unterstützen. Auch sollte dabei Wert darauf gelegt werden, dass Fluchtursachen beseitigt werden.

Bei aller grundsätzlichen Übereinstimmung zwischen den Ministern bei den Maßnahmen zur Reduzierung des Flüchtlingsstromes brachte Minister Gall doch auch Kritik vor. So rügte er die mangelnde Solidarität innerhalb Europas bei der Flüchtlingsaufnahme. Es gebe keine gerechte Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU. So habe allein Baden-Württem¬berg im zurückliegenden Jahr rund 100.000 Flüchtlinge aufzunehmen gehabt. Auch das in Ungarn geplante Referendum über Flüchtlingskontingente kritisierte Gall: „Weil es ein falsches Signal aussendet und aus europäischer Sicht nicht klug ist.“ Der große Druck aus der Bevölkerung werde bei solchen Themen häufig auch ganz gezielt erzeugt und müsse daher von der Politik ausgehalten werden.

Anlage:

Foto 1: Die Gesprächsrunde im Innenministerium mit Kristóf Altusz, stv. Staatssekretär, Botschafter Dr. Péter Györkös, Péter Szijjártó, ungarischer Minister für Auswärtiges und Außenhandel, Generalkonsul Dr. János Berényi, Leitende Ministerialrätin Dr. Christiane Meis, Ministerialdirigent Herbert Hellstern, Innenminister Reinhold Gall und Ákos Vida, Dolmetscher (von links) (JPG)

Foto 2: Minister Péter Szijjártó überreicht Innenminister Gall einen Fußball mit der Unterschrift des berühmten ungarischen Fußballers Ferenc Puskás (JPG)

Weitere Meldungen

Das Dienstgebäude des Innenministeriums in der Willy-Brandt-Straße 41.
Zumeldung

Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart

Termin Satellitenkommunikation Berlin
Digitalisierung

Baden-Württemberg setzt Zeichen für unabhängige Satellitenkommunikation in Europa

Zwei Kinder mit Schultaschen zwischen geparkten Autos am Straßenrand. Quelle: Fotolia
Polizei

Schulstart mit der landesweiten Aktion „Sicherer Schulweg“

Zentrale Veranstaltung zum bundesweiten Warntag in Mannheim.
Bevölkerungsschutz

Erste Bilanz zum Bundesweiten Warntag 2025

DRF Rettungshubschrauber
Luftrettung

Land vergibt Luftrettungsstandort Mannheim an die DRF Luftrettung

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Polizei

Angriff auf Firma in Ulm

Cyberkriminalität ist eine Gefahr für jeden
Polizei

Haftbefehl gegen international gesuchten Hacker erlassen

Startbildschirm der Warn-App NINA.
Bundesweiter Warntag

Alarm auf allen Kanälen

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

Familienfreundlichkeit zahlt sich aus: Polizei Baden-Württemberg erneut ausgezeichnet

Marktplatz Heilbronn, Videoschutz
Innere Sicherheit

Videoschutz auf dem Marktplatz Heilbronn geht an den Start

Gruppenbild mit Innenminister Thomas Strobl und frisch ausgebildeten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten bei der Verabschiedung in Biberach
Polizei

Weitere Verstärkung für die Polizei Baden-Württemberg

Kerze
Polizei

Tödlicher Angriff auf Polizeibeamten in Völklingen

Glasfaserkabel sorgen für schnelles Internet.
Digitalisierung

Land unterstützt Glasfaserausbau in Waghäusel und Weingarten mit über 4,8 Mio. Euro

Zwei Feuerwehrleute vor einem Einsatzfahrzeug
Feuerwehr

Satellitenkommunikation für erfolgreiche Feuerwehreinsätze

Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm. Quelle: Donauschwäbisches Zentralmuseum
Kulturerbe im Osten

Prof. Dr. Anton Sterbling ist Hauptpreisträger des Donauschwäbischen Kulturpreises