„Mannheim erhält 2.245.479 Euro als Förderbeitrag vom Land für den Bau der neuen Feuerwache. Damit steht dem Startschuss dieser bedeutenden Maßnahme nichts mehr im Wege.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall am Freitag, 5. Dezember 2014, im Beisein von Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und Landesbranddirektor Hermann Schröder bei der Scheckübergabe an Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Ersten Bürgermeister Christian Specht. Die neue Wache habe eine besondere Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung in Mannheim und Umgebung.
Die alte Feuerwache Mitte entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen. Mängel gebe es in den Bereichen Unfallverhütung, Hygiene, Gesundheitsschutz, Geschlechtertrennung und Erdbebensicherheit. Zudem würden die Flächen sowohl für die Verwaltung als auch für den operativen Bereich und die Ausbildung nicht mehr ausreichen.
Der Neubau der Feuerwache Mitte in Mannheim koste circa 40 Millionen Euro und sei das seit Jahren größte Bauprojekt für eine Feuerwehr im Regierungsbezirk Karlsruhe. Am Hauptstandort der Berufsfeuerwehr werde die zentrale Verwaltung und die Branddirektion in zeitgemäßen und funktionsgerechten Stabsräumen untergebracht. Zwei Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr, eine zentrale Atemschutzwerkstatt und weitere Werkstätten fänden hier Platz und ausreichende Übungs- und Sportmöglichkeiten könnten realisiert werden.
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch das Land Baden Württemberg, denn mit der Investition in die neue Feuerwache Mitte können wir den Brandschutz in Mannheim neu ausrichten, optimale Arbeitsbedingungen für unsere Feuerwehren schaffen und damit für den bestmöglichen Schutz der Mannheimer Bevölkerung sorgen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
„Selbstverständlich ist für mich, dass in dem Neubau eine Feuerwehrzentrale integriert wird“, sagte Innenminister Gall. Mit Blick auf die Standortdiskussion einer bereichsübergreifenden Integrierten Leitstelle unterstütze er die Forderung des Oberbürgermeisters, dass unabhängig vom Standort Heidelberg in einem Betriebskonzept die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger auch bei Großschadenslagen gewährleistet sein müsse. „Nicht das „wo“ sondern das „wie“ einer bereichsübergreifenden Integrierten Leitstelle müssen nun im Mittelpunkt stehen“, betonte Minister Gall.
Er fordere alle Beteiligten auf, die Chance für ein beispielgebendes Leitstellenkonzept in der Metropolregion zu ergreifen. Alle Partner erhielten sowohl bei der Personalgestellung als auch in der Organisation die ihnen gebührende Verantwortung und Zuständigkeit. Wesentliche Funktionen würden daher auch durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Mannheim besetzt.
Eine klare Absage erteile er der Anregung der Stadt Mannheim, einen eigenen Rettungsdienstbereich für die Stadt Mannheim zu bilden. Die Ziele einer zeitgemäßen Sicherheitsarchitektur in einer Metropolregion ließen sich mit kleinräumigen Lösungen heute nicht mehr erreichen. „Dies kann ich im Interesse der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger nicht gut heißen“, sagte der Innenminister.
Oberbürgermeister Dr. Kurz betonte in diesem Zusammenhang, dass man sich mit dem Innenministerium darüber einig sei, dass über den Standort einer zukünftigen Integrierten Leitstelle erst abschließend entschieden werden kann, wenn ein umsetzbares Betriebs- und Redundanzkonzept vorliege, das den hohen Sicherheitsanforderungen auch der Stadt Mannheim Rechnung trage. Das Konzept werde unter anderem Struktur und Leitungsfunktionen beschreiben.