Feuerwehr

Feuerwehren in Baden-Württemberg rüsten sich für Extremwetter und Waldbrände

Die Feuerwehren im Land bereiten sich auf mehr Hochwasser durch Starkregen und mehr Waldbrände vor. Sie sind personell und technisch sehr gut aufgestellt. Die Einsatzzahlen haben 2024 Rekordwerte erreicht.

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Katastrophenschutzübung in Külsheim

Die Feuerwehren in Baden-Württemberg bereiten sich auf mehr Hochwasser durch Starkregen und mehr Waldbrände vor. Dabei helfen ein Zuwachs an Feuerwehrleuten in den vergangenen Jahren und der Blick in die Zukunft: Denn auch die Jugendfeuerwehr erhält immer mehr Verstärkung. Innenminister Thomas Strobl berichtete darüber im Ministerrat am Dienstag, 29. April 2025.

„Dass sich immer mehr Menschen in unserem Land in den Feuerwehren engagieren, ist eine sehr gute Nachricht. Und besonders freut mich, dass darunter auch zunehmend Frauen und Kinder und Jugendliche sind. Das zeigt uns, wie attraktiv dieses Ehrenamt und wie groß nach wie vor der Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden ist. Deshalb haben wir starke Feuerwehren im Land, die auch auf künftige Herausforderungen, beispielsweise durch Extremwetterereignisse, optimal vorbereitet sind. Bei Einsätzen wissen die Ehrenamtlichen vor Ort am besten, wer Hilfe benötigt und wie schnell Hilfe zu leisten ist. Ich danke allen Angehörigen der Feuerwehren sehr herzlich für ihre beeindruckende und herausfordernde Arbeit“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerratssitzung.

Die Feuerwehr ist eine starke Säule unseres Gemeinwesens. Sie wird getragen vom Ehrenamt und leistet einen unschätzbaren Dienst an unserer Gesellschaft.
Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl

Innenminister Thomas Strobl erläuterte dazu: „Die Feuerwehr ist eine starke Säule unseres Gemeinwesens. Sie wird getragen vom Ehrenamt und leistet einen unschätzbaren Dienst an unserer Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, dass sie gut ausgestattet ist und sich personell gut entwickeln kann. Die Zahlen der Feuerwehrjahresstatistik für das Jahr 2024 (PDF) zeigen: Im Land sind wir personell und technisch sehr gut aufgestellt. Freilich stehen unsere Feuerwehren auch vor neuen Herausforderungen: Wetterextreme wie Starkregenereignisse sorgten für hohe Einsatzzahlen und haben sie stark gefordert. Das Jahr 2024 war anspruchsvoll. Die Einsatzzahlen haben Rekordwerte erreicht und das Tätigkeitsfeld erstreckte sich weit über die Brandbekämpfung hinaus. Vor diesem Hintergrund haben die Feuerwehren ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gerade wegen der Gefahren, die bei Einsätzen oftmals drohen, verdienen unsere Feuerwehrleute ganz besondere Anerkennung. Für ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement für das Wohl der Bevölkerung danke ich ihnen herzlich.“

Einsatzzahlen

„Die Feuerwehren in Baden-Württemberg wurden im Jahr 2024 zu insgesamt 135.202 Einsätzen alarmiert – das waren also über 369 Alarmierungen jeden Tag“, wie Innenminister Thomas Strobl informierte. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Niederschlagsmengen waren die Feuerwehren sehr stark durch technische Hilfeleistungen beansprucht. Die Gesamtzahl dieser Einsätze ist auf 63.988 gestiegen. Sie machen damit 47 Prozent der Gesamteinsätze aus. Die Zahl der Einsätze im Zusammenhang mit Hochwasser- und Unwetterlagen lag bei 13.721 und damit mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2023 (6.146, plus 123 Prozent).

Extremwetterereignisse

Für 2025 erwarten die Meteorologen – im Gegensatz zum regenreichen Vorjahr – ein sehr trockenes Jahr. Die Anzahl von Wald- und Vegetationsbränden hängt fast ausschließlich von der Trockenheit im Sommer ab. „Auf die Gefahren und Auswirkungen unterschiedlicher Extremwetterereignisse bereiten wir uns seit Jahren vor und müssen uns in Zukunft noch vermehrt einstellen. Und das tun wir: Wir verknüpfen uns mit den notwendigen Partnern und nicht zuletzt üben wir das Zusammenspiel, um im Ernstfall schnellstmöglich die notwendige Hilfe leisten zu können. Erfolgreicher Bevölkerungsschutz ist immer Teamarbeit“, so der Innenminister.

Baden-Württemberg hat deshalb im Jahr 2023 unter anderem ein ganzheitliches Waldbrandmanagement eingerichtet und damit den Austausch von Fachbehörden, Waldbesitzern und weiterer Akteuren gestärkt. Neben der Prävention setzt das Land in Tandems aus Forst und Feuerwehr auf Brandbekämpfung am Boden. Baden-Württemberg verfügt über ein sehr umfangreiches Waldwegenetz, das es den Feuerwehren in der Regel ermöglicht, sehr nahe an die Einsatzstellen im Wald heranzufahren. Dazu greifen die Gemeindefeuerwehren auf rund 1.000 geländegängige Tanklöschfahrzeuge sowie Spezialfahrzeuge für die Waldbrandbekämpfung und die Löschwasserförderung zurück. Bei außergewöhnlichen spezifischen Einsatzlagen unterstützen aus der Luft die Hubschrauber der Polizei, die auf Veranlassung von Innenminister Thomas Strobl seit einigen Jahren mit Außenlast-Löschwasserbehältern ausgerüstet sind.

Zahl der Feuerwehrangehörigen auf konstant hohem Niveau

„Auch 2024 ist die Feuerwehrfamilie weiter gewachsen. Sie ist so groß wie noch nie! Das ist ein toller Erfolg der Feuerwehr und eine Bestätigung ihrer Arbeit. Auch hier spiegelt sich wider, dass Baden-Württemberg Ehrenamtsland Nummer 1 ist“, freute sich Strobl. Die Feuerwehr im Land hat insgesamt 115.605 aktive Einsatzkräfte.

„Besonders freue ich mich über die Entwicklung der Jugendfeuerwehren in den letzten zehn Jahren. Während im Jahr 2015 noch rund 29.000 Jungen und Mädchen in einer Jugendfeuerwehr engagiert waren, sind es heute bereits 39.122 und damit circa ein Drittel mehr als vor zehn Jahren. Der kontinuierliche Anstieg der Zahlen bei den Jugendfeuerwehren zeigt, dass bei den Gemeindefeuerwehren eine hervorragende Jugendarbeit geleistet wird“, so Innenminister Strobl. Der Trend, dass sich immer mehr Frauen in der Feuerwehr engagieren, ist bei den Jugendlichen noch deutlicher zu spüren als bei den Erwachsenen. Mittlerweile bestehen die Jugendfeuerwehren zu 22 Prozent aus Mädchen.

Auch die Anzahl der Feuerwehrfrauen geht stetig nach oben. Der Anteil der weiblichen Feuerwehrangehörigen ist in den vergangenen Jahren konstant gestiegen. Dieser Trend setzt sich fort. Mit 9.416 weiblichen Einsatzkräften liegt der Anteil bei circa acht Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (2023: 8.798) ist eine Steigerung von sieben Prozent zu verzeichnen.

Feuerwehrstatistik 2024 (PDF)

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