Digitalisierung

Breitbandbilanz 2024: Baden-Württemberg überschreitet die sechs Milliarden-Euro-Marke

Als erstes Land hat Baden-Württemberg eine einmalige Gigabitoffensive gestartet, um das Land fit für das Gigabitzeitalter zu machen. Im Jahr 2024 erreichte die landesweite Breitbandförderung einen neuen Rekord.

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Glasfaserkabel sorgen für schnelles Internet.

Insgesamt sind in den vergangenen acht Jahren rund 6,38 Milliarden Euro öffentliche Gelder in den baden-württembergischen Breitbandausbau geflossen. So viel, wie noch nie – und so viel, wie in keinem anderen Land der Bundesrepublik.

„Ohne Gigabitnetze sind wir nicht wettbewerbsfähig. Investitionen in Infrastrukturen sind Zukunftsinvestitionen – und Investitionen in unsere Wettbewerbsfähigkeit. Zukunftsmärkte wie Künstliche Intelligenz, Telemedizin oder autonomes Fahren setzen darauf – die digitale Infrastruktur ist zwingende Voraussetzung für alles. Deshalb war für uns sehr schnell klar: Wir brauchen eine Milliardeninvestitionsoffensive in Gigabitnetze. Diese Kraftanstrengung führen wir seit acht Jahren fort und investieren als Land bislang insgesamt 2,87 Milliarden Euro ins schnelle Internet. Durch eine intelligente Förderpolitik haben wir obendrein dafür gesorgt, dass noch einmal 3,51 Milliarden Euro vom Bund nach Baden-Württemberg geflossen sind, zusammen also rund 6,38 Milliarden Euro. Das ist mehr als in jedem anderen Land. Diese Anstrengung setzen wir auch in den Jahren 2025 und 2026 fort – mit 1,1 Milliarden Euro aus dem eigenen Landeshaushalt als wertvolle Investitionen in unsere Zukunft“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl.

Breitbandversorgung im Land wird immer besser

Diese enormen Investitionen in die digitale, zukunftsfähige Infrastruktur zeigen Wirkung. Die Breitbandversorgung im Land wird immer besser. Besonders erfreulich ist, dass der Glasfaseranteil weiter stark steigt: Rund 23 Prozent aller Haushalte haben bereits einen Glasfaseranschluss – das ist ein Zuwachs von rund 20 Prozent im Vergleich zu den Zahlen Ende des Jahres 2023. In 80 Kommunen liegt die Glasfaserquote bereits bei über 90 Prozent. Derzeit befinden sich zudem eine Vielzahl von Projekten zum Ausbau der Breitbandversorgung in der Planungs- und Umsetzungsphase.

Die Versorgung mit gigabitfähiger Infrastruktur – d. h. 1.000 Mbit/s oder mehr – liegt bei über 74 Prozent der Haushalte im Land. Das bedeutet einen Anstieg von mehr als 70 Prozentpunkten im Vergleich zu den Zahlen Mitte des Jahres 2016. Damit befindet sich Baden-Württemberg unverändert in der Spitzengruppe der Flächenländer. Bereits 236 Kommunen in Baden-Württemberg verfügen über eine Versorgungsquote von über 90 Prozent mit gigabitfähiger Infrastruktur.

Mit 91,2 Prozent erreicht Baden-Württemberg in der Verfügbarkeitsklasse 100 Mbit/s beinahe eine flächendeckende Versorgung.

Jahresrückblick 2024

„Auch bei der Breitbandförderung 2024 war die Ampel ein Ausfall. Ende Juli 2024 hatte der Bund die Länder völlig unerwartet und kurzfristig darüber informiert, dass die geplanten Fördermittel für schnelles Internet sowohl für das laufende Jahr 2024 als auch für das kommende Jahr 2025 erheblich reduziert werden. Diese überraschende Vollbremsung mitten im laufenden Förderaufruf sorgt nicht nur für maximale Verunsicherung. Sie ist auch das genaue Gegenteil, was unsere Wirtschaft braucht: Verlässlichkeit. Und auch für unsere Kommunen war das ein herber Schlag, die mit viel planerischem und finanziellem Engagement den Ausbau vor Ort vorantreiben“, sagte Minister Thomas Strobl. Die Kürzung beläuft sich im Jahr 2024 von drei auf zwei Milliarden Euro und von drei auf eine Milliarde Euro im Jahr 2025. „Gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen, in denen sich der Ausbau für Telekommunikationsunternehmen häufig wirtschaftlich nicht rechnet, ist die staatliche Förderung von entscheidender Bedeutung. Umso wichtiger ist, dass wir in Baden-Württemberg unseren Weg mit unserer Milliardeninvestitionsoffensive fortsetzen“, unterstrich Minister Thomas Strobl.

Im Jahr 2024 hat die Landesregierung ihre Förderung konsequent auf den weiteren Glasfaserausbau und die Versorgung ländlicher Regionen ausgerichtet. Mit rund 247 Millionen Euro an Fördermitteln werden 65 Projekte in 58 Städten und Gemeinden sowie einem Landkreis realisiert, die mehr als 58.000 neue Glasfaserhausanschlüsse bewirken.

„Es freut mich, dass das Land im Jahr 2024 weitere 65 Förderprojekte mit einem Fördervolumen von einer viertel Milliarde Euro bewilligen konnte. Besonders die Landkreise Biberach und Ostalbkreis sowie die Kommunen Herdwangen-Schönach und Bad Wurzach konnten von der Förderung profitieren. Dabei können alle bewilligten Förderprojekte fristgerecht umgesetzt werden – ein starkes Zeichen für die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Kommunen, Netzbetreibern und dem Land“, erklärte der Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl.

Seit dem Jahr 2016 wurden für 3.629 Breitband-Förderprojekte vom Land rund 2,87 Milliarden Euro und vom Bund weitere 3,51 Milliarden Euro, zusammen rund 6,38 Milliarden Euro, zur Verfügung gestellt. Mit diesen Fördermitteln werden landkreisweite Backbone-Netze errichtet, sowie rund 487.000 Adresspunkte erschlossen. Neben den zahlenmäßig am stärksten vertretenen Privathaushalten gehören hierzu auch rund 40.000 Unternehmen, 1.800 Schulen, 70 Krankenhäuser und viele schwer erreichbare Einzellagen.

Gezielte Förderung von ländlichen Regionen

„Für uns war von vornherein klar: Schnelles Internet darf es nicht nur in den Ballungsräumen geben, sondern auch im Ländlichen Raum oder in topographisch schwierigen Gegenden wie dem Schwarzwald“, so Minister Thomas Strobl. So sind beispielhaft für die vielen weiteren ländlichen Regionen des Landes seit dem Jahr 2016 insgesamt 951 Förderprojekte in den Landkreisen Südbadens sowie dem Stadtkreis Freiburg gefördert worden. Dafür wurden vom Land 580 Millionen Euro bewilligt, für die vom Bund zusätzliche 466 Millionen Euro hinzukamen. Es flossen also zusammen etwa 1,05 Milliarden Euro in den kommunalen Breitbandausbau dieser Region. Dabei werden in den nächsten Jahren mindestens 55.000 Adresspunkte mit ungefähr 93.000 Haushalten erschlossen. Insgesamt umfassen der Stadtkreis Freiburg, die Landkreise Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut sowie ein Teil des Schwarzwald-Baar-Kreises und der südliche Ortenaukreis 805.000 Haushalte.

Bedeutung der öffentlichen Förderung

Um die Fortschritte und bestehenden Herausforderungen beim flächendeckenden Ausbau im Land analysieren zu können, hat das Land die Aktualisierung der ursprünglichen Gigabitstudie aus dem Jahr 2022 in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse der aktualisierten Gigabitstudie zeigen deutlich: Während urbane Regionen bereits sehr gut mit gigabitfähiger Infrastruktur versorgt sind, besteht in ländlichen Gebieten weiterhin Nachholbedarf. Insgesamt wurden rund 250.000 Adressen identifiziert, die nicht eigenwirtschaftlich erschlossen werden können und deshalb auf eine öffentliche Förderung angewiesen sind.

„Genau deshalb machen wir in Baden-Württemberg weiter Tempo: In den Jahren 2025 und 2026 investieren wir 1,1 Milliarden Euro in die landesweite digitale Autobahn. Damit setzten wir ein wichtiges Zeichen für die Stabilität und Verlässlichkeit der Breitbandförderung im Land“, betonte Digitalisierungsminister Thomas Strobl abschließend.

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