Ausschreibung des Russlanddeutschen Kulturpreises 2022 für den Bereich „Darstellende Kunst: Theater, Film, Medien, Podcast. Die diesjährige Ausschreibung des Russlanddeutschen Kulturpreises ist angesichts der Auswirkungen der weltpolitischen Lage auf unser Miteinander wichtiger denn je.
„Wir erleben derzeit eine Lage, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa nicht mehr kannten. Die Bilder verzweifelter Ukrainerinnen und Ukrainer vor beschädigten und zerstörten Gebäuden, lassen die Menschen in Deutschland nicht unberührt. Auf keinen Fall aber dürfen diese belastenden Bilder, darf dieser Krieg dazu führen, dass der Konflikt in unsere Städte und Straßen getragen wird. Diese Lage darf keinen Riss durch unsere Gesellschaft, durch Familien und Freundeskreise ziehen. Vielmehr muss der Krieg uns darin bestärken, besonnen zu bleiben und uns mit allen Kräften weiterhin für ein Klima des Miteinanders einzusetzen. In diesem Sinne ist der Russlanddeutsche Kulturpreis dieses Jahr wichtiger denn je“, sagte Innenminister Thomas Strobl, Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler, zum Start der Ausschreibung für den Preis 2022.
Der Russlanddeutsche Kulturpreis 2022
Der Russlanddeutsche Kulturpreis im Jahr 2022 wird für den Bereich „Darstellende Kunst: Theater, Film, Medien, Podcast“ ausgeschrieben. Es sind sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge Dritter möglich. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2022.
Der Kulturpreis wird in erster Linie russlanddeutschen Kulturschaffenden verliehen, deren Werk das Kulturgut der Russlanddeutschen repräsentiert. Er kann auch Kulturschaffenden verliehen werden, die der deutschen Kultur in Russland verbunden sind und deren Werk entweder die kulturellen Wechselwirkungen zwischen den Russlanddeutschen und ihren Nachbarn in den östlichen Siedlungsgebieten repräsentiert, oder der Verständigung zwischen Russlanddeutschen und ihren Nachbarn in den Herkunftsgebieten dient.
Honorierung kultureller Leistungen
„Die kulturellen Leistungen der Russlanddeutschen im Jahr 2022 zu honorieren, ist angesichts des aktuellen Kriegsgeschehens in der Ukraine wichtiger denn je. Unsere russlanddeutschen Landsleute tragen zu einem friedlichen Zusammenleben und zur wirtschaftlichen Prosperität des Landes Baden-Württemberg bei“, erklärt der Innenminister. In diesem Sinne stehe der Preis in diesem Jahr noch mehr im Zeichen der Völkerverständigung. „Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu kennen und sich damit intellektuell auseinanderzusetzen, ist eine Bereicherung für uns alle.“
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Zum Preis und Bewerbungsverfahren
Baden-Württemberg vergibt den Kulturpreis im zweijährigen Turnus, er besteht aus einem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei Förderpreisen in Höhe von jeweils 2.500 Euro. Die Förderpreise sind für jüngere Kulturschaffende vorgesehen, die sich erfolgreich in der Kulturvermittlung engagieren. Anstelle eines Förderpreises kann in begründeten Fällen auch eine Ehrengabe vergeben werden. Eine Verpflichtung, den Kulturpreis zu verleihen, besteht nicht.
Bewerbungen und Vorschläge sind an das
Haus der Heimat
des Landes Baden-Württemberg
Schlossstraße 92
70176 Stuttgart
einzureichen. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury unter Ausschluss des Rechtsweges. Nähere Informationen sind dem Ausschreibungstext zu entnehmen, der unter www.hdhbw.de/kulturpreise abrufbar ist. Für weitere Auskünfte steht das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg (Tel: 0711/66951-14) zu Verfügung.
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Baden-Württemberg hat bereits 1979 die Patenschaft über die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland übernommen, um deren Kulturerbe zu bewahren und zu fördern. Deutsche aus Russland sind hauptsächlich Nachkommen von Personen, die Ende des 18. Jahrhunderts aus Hessen, Schwaben, der Pfalz, Bayern und anderen deutschen Ländern nach Russland auswanderten.