„Früher war es Heroin, heute dominieren Cannabis, Legal Highs und Partydrogen. Wegen der Veränderung des Rauschgiftkonsums war eine grundlegende Neukonzipierung der bisherigen polizeilichen Drogenbroschüre ‚Rauschgift - ohne mich!’ erforderlich.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall in Stuttgart bei der Vorstellung der überarbeiteten Broschüre mit dem neuen Titel "Risiko Drogen". Mit ihr sollen insbesondere Multiplikatoren, wie Pädagogen, Erzieher und Ausbilder, die im unmittelbaren Kontakt mit jungen Menschen stehen, authentisch über Risiken und Folgen des Konsums von legalen und illegalen Suchtmitteln informiert werden.
„Ich erinnere mich noch sehr gut an die Erstauflage von ‚Rauschgift - ohne mich!’ mit den schockierenden Bildern über den körperlichen Zerfall einer Fixerin. Diese Bilder haben deutlich abgeschreckt“, sagte Gall. Damals habe man speziell über illegale harte Drogen informieren und den Mangel an Materialien zur Drogenprävention und die noch geringe Anzahl an Beratungsstellen sowie Therapieangebote ausgleichen wollen. Die Veränderung der Gesellschaft hin zur Spaß- und Party-Generation habe inzwischen den Schwerpunkt des Suchtmittel- und Drogenmissbrauchs verschoben.
Sorge bereite heute der Trend hin zu den als anregend und leistungssteigernd geltenden Partydrogen Amphetamin, Methamphetamin, XTC sowie neue Phänomene der Drogenproblematik, beispielsweise Rauchen von Wasserpfeifen, Kräutermischungen und Legal Highs. Bedauerlich sei, dass das Einstiegsalter der Konsumenten auf 15 bis 16 Jahre gesunken sei und so das Gefährdungspotential für junge Menschen deutlich zugenommen habe. „Der Rückgang beim Heroinkonsum bedeutet keinesfalls eine Entwarnung, es darf weder beim riskanten Suchtmittelkonsum noch bei Drogen eine Verharmlosung geben“, betonte der Innenminister.
Die Broschüre "Rauschgift - ohne mich!" wurde seit 1980 durch das Landeskriminalamt im Namen der Landesregierung herausgegeben. Bislang gab es 21 Auflagen, wobei die letzte Auflage im November 2010 in 15.000 Exemplaren gedruckt wurde und inzwischen vergriffen ist.
Der Vertrieb von „Risiko Drogen“ erfolgt über das Landeskriminalamt und kann dort direkt bei der Prävention (praevention@polizei.bwl.de) bestellt werden. Die erste Auflage umfasst 55.500 Exemplare, zusätzlich kann die Broschüre über www.polizei-bw.de heruntergeladen werden.
Quelle:
Innenministerium Baden-Württemberg