„Im vergangenen Jahr 2017 haben die Feuerwehren in Baden-Württemberg 111.245 Mal zuverlässig, kompetent und rund um die Uhr den Menschen im Land geholfen – so viele Einsätze gab es! Damit liegen die Einsatzzahlen weiter auf einem hohen Niveau. Bei den Einsätzen der Technischen Hilfe gab es mit 46.565 Einsätzen ein durchschnittliches Jahr - anders als 2016, das für die Feuerwehren eng mit den Extremniederschlägen und Überschwemmungen im Mai und Juni verbunden war. Dem Rückgang bei der Technischen Hilfe um 10,8 % steht eine Steigerung bei den Brandeinsätzen von 6,1 % gegenüber. Für die Helfer war deshalb wirklich keine Entspannung angesagt“, erklärte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister, Thomas Strobl, anlässlich der Vorstellung der Feuerwehrjahresstatistik 2017 in Stuttgart.
„Mein tiefer, herzlicher Dank geht an die Angehörigen der Feuerwehren. Sie leisten selbstlos wirklich großartiges und zeigen ein ganz besonderes Engagement“, so Strobl. Bei insgesamt 111.245 Einsätzen hatte die Technische Hilfeleistung mit 46.565 Einsätzen (2016: 52.231 Einsätze) einen Anteil von 41,6 % am gesamten Einsatzgeschehen und stellt wie auch in den Vorjahren das Haupttätigkeitsfeld der Feuerwehren dar. Es folgen Fehlalarme, die um 3,5 % auf inzwischen 23.167 Fälle zugenommen haben und damit 20,8 % aller Alarmierungen der Feuerwehren ausmachen (2016: 22.386). Erst an dritter Stelle finden sich die Einsätze zur Brandbekämpfung; diese haben 2017 mit 18.461 (2016: 17.400) Einsätzen um 6,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen und ergeben einen Anteil von 16,6 % (2016: 15,2 %) aller Feuerwehreinsätze.
„Mich freut besonders, dass die Zahl der Feuerwehrangehörigen erneut leicht gestiegen ist“, so Strobl. Im Jahr 2017 leisteten 110.958 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren ihren Dienst für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger (2016: 110.456), davon 108.724 Frauen und Männer ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr (2016: 108.300). Die Anzahl der weiblichen aktiven Mitglieder hat sich in fünf Jahren um 30 % erhöht. „Mit rund 6.200 Frauen in unseren Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr stehen wir gut da; wir wollen freilich intensiv daran arbeiten, diesen Anteil weiter zu erhöhen“, erklärte Minister Thomas Strobl.
„Die große Zahl an aktiven Feuerwehrleuten verdanken wir vor allem der hervorragenden Nachwuchsarbeit in unseren Jugendfeuerwehren. In Baden-Württemberg gibt es in 92,5 % der 1.098 Gemeindefeuerwehren eine Jugendfeuerwehr. Mit einem hohen ehrenamtlichen Engagement wird eine stetige Nachwuchsarbeit gewährleistet – das wirkt sich absolut positiv auf die Einsatzfähigkeit der kommunalen Feuerwehren aus“, sagte der Innenminister. Insgesamt sind in den Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg 31.529 Kinder und Jugendliche aktiv und somit sogar 4,8 % mehr als 2016 (30.085).
„Vor allem der Anteil der Mädchen in den Jugendfeuerwehren von 17,9 % ist eine gute Entwicklung. Durch die Kindergruppen in den Jugendfeuerwehren beginnt die Nachwuchsarbeit schon sehr früh. Dies ist von zentraler Bedeutung, um die Kinder rechtzeitig für das Thema Feuerwehr zu begeistern. Mein Dank gilt allen Betreuerinnen und Betreuern in der Jugendarbeit, allen voran der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg“ so Innenminister Thomas Strobl.
„Neben der Jugendarbeit wird auch dem Wissenserhalt und Wissenstransfer eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das landesweite Projekt ‚65plus – Senioren aktiv in unseren Feuerwehren‘ gibt derzeit 31.838 (2016: 31.788) Angehörigen der Altersabteilungen auch weiterhin die Möglichkeit, sich aktiv in die Feuerwehren einzubringen. Insbesondere bei der Versorgung, Logistik, Betreuung, Kommunikation und Wertevermittlung nehmen die Senioren in den Feuerwehren eine wichtige Rolle ein. Somit bleiben Wissen, Erfahrungen und Werte in unseren Feuerwehren erhalten und machen den Dienst in einer Feuerwehr in jedem Alter attraktiv“, so Strobl.
Zusätzlich zu den 110.958 Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren sind 6.284 Angehörige in 168 Werkfeuer-wehren in Baden-Württemberg tätig. Davon sind 1.170 als hauptamtliche Kräfte angestellt.
Auch im Jahr 2017 ist die Zahl der Personen, die von den Feuerwehren bei Brandeinsätzen und Einsätzen zur Technischen Hilfeleistung gerettet und in Sicherheit gebracht wurden, mit 11.018 Personen weiterhin hoch (2016: 11.500). Im vergangenen Jahr mussten 1.549 Menschen tot geborgen werden (Vorjahr 2016: 1.368).
„Leider kamen auch zwei Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr ums Leben – bei der Fahrt zu einer Übung und bei der Fahrt zum Einsatz. Es ist ganz besonders tragisch, wenn Menschen, die Leben retten wollen, dabei ihr eigenes Leben verlieren. Diese Todesfälle zeigen uns ganz deutlich, dass auch die ganz normalen Alltagstätigkeiten wie Fahrten zum Einsatz und zur Feuerwehrübung mit Gefahren für Leib und Leben verbunden sein können. Umso mehr müssen wir sicherstellen, dass durch eine gute Ausbildung die feuerwehrspezifischen Gefahren so weit wie möglich gebannt werden können“ sagte Innenminister Strobl.
„Wer die Leistung der Feuerwehren nicht nur an Zahlen messen, sondern sich live davon überzeugen will, kann dies beim 12. Landesfeuerwehrtag tun. Vom 14. bis zum 22. Juli 2018 warten die Feuerwehren in Heidelberg mit einem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm auf. Ob Fahrzeugschauen, Fachsymposien, die lebendige Feuerwehr-Meile direkt am Neckar, viele Mit-Mach-Aktionen oder Musik und Unterhaltung am Universitätsplatz – Heidelberg brennt für die Feuerwehren. Und die Feuerwehren brennen für die Sicherheit unserer Bevölkerung. Vor allem am zweiten Wochenende vom 20. bis 22. Juli können alle Baden-Württemberger den Flair Heidelbergs und den Charme unserer Feuerwehren in der Altstadt und auf dem Airfield-Gelände genießen“, so Minister Thomas Strobl abschließend.