Fahrradfahren liegt voll im Trend. Es ist gesund, macht Spaß und ist in den letzten Jahren mit elektrischer Unterstützung gerade auch bei älteren Verkehrsteilnehmern immer beliebter geworden. Die Landespolitik fördert ausdrücklich mit vielen Bündnispartnern die Radverkehrsinfrastruktur in den Städten und Gemeinden. Die Bürger sollen zum Radfahren animiert werden.
„Allerdings haben Radler im Gegensatz zu Autos keine Sicherheitszelle, das wirkt sich bei Radunfällen deutlich aus. Im vergangenen Jahr kamen in Baden-Württemberg bei 9.124 Unfällen 42 Radfahrer ums Leben, davon haben 33 keinen Helm getragen. Sie könnten heute noch leben.“ Das sagte Leitender Polizeidirektor Ralph Papcke in Rottweil bei der Regionalveranstaltung zur Radhelmkampagne „Schütze Dein BESTES.“. Papcke: „Deshalb muss der Radhelm zur Selbstverständlichkeit werden.“
Im Jahr 2012 seien 7.755 Radfahrer bei Unfällen verletzt worden, 1.866 schwer und 5.889 leicht. Der Trend setze sich in diesem Jahr leider fort. Bislang seien bereits 16 Radfahrer auf den Straßen tödlich verletzt worden, zwölf hätten dabei keinen Helm getragen.
„Aber wir tun etwas dagegen“, betonte Papcke. Gerade bei Jugendlichen lasse sich, so wissenschaftliche Studien, das Verhalten im Straßenverkehr noch beeinflussen und verfestigen. Deshalb habe Baden-Württem-berg die preisgekrönte Radhelmkampagne „Schütze dein BESTES.“ ins Leben gerufen. Zusammen mit vielen Partnern und Dank der Unterstützung der Volksbanken und Raiffeisenbanken Baden-Württemberg e.V. werde sie für zunächst drei Jahre im Land stattfinden.
Der Projekttag in Rottweil sei nach einer Veranstaltung in Freiberg am Neckar und in Bonndorf die dritte Regionalveranstaltung. Die Radhelm-Kampagne „Schütze Dein BESTES.“ sei im April 2012 mit einem Verkehrssicherheitstag in Tübingen landesweit gestartet. Am 8. Juli 2012 sei sie von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer mit dem „Roten Ritter“ ausgezeichnet worden. Das Radhelmprojekt der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR und Professor Dr. Martin Schuhmann, Leiter der Kinderneurochirurgie des Universitätsklinikums Tübingen, habe dadurch bundesweite Anerkennung erfahren. Für die Jury sei die jugendspezifische Ausrichtung mit dem bundesweit einmaligen Kinospot und dem Internetauftritt für Schüler und Lehrer ausschlaggebend gewesen.
„Es ist vorbildhaft und lobenswert, wie die Schulen die Aktion fördern und unterstützen. Es stimmt mich zuversichtlich, dass irgendwann bei allen die Notwendigkeit für das Tragen eines Fahrradhelmes erkannt wird“, so Leitender Polizeidirektor Papcke. Er sei gerne nach Rottweil gekommen, von der Resonanz überwältigt und überbringe herzliche Grüße von Landespolizeipräsident Dr. Wolf Hammann, der wegen eines dringenden Termins im Landtag heute leider nicht anwesend sein könne.
Informationen zur Kampagne
- Die Veranstalter bieten den Schülern im Alter von 13-15 Jahren ein attraktives Informations- und Mitmachangebot. Den Auftakt der Veranstaltung macht eine spektakuläre Fahrrad-Trialshow mit Vizeweltmeister Markus Stahlberg - selbstverständlich mit einem Fahrradhelm im „Schütze Dein BESTES.“-Design.
- Jede weiterführende Schule in Baden-Württemberg hat eine Informations-DVD erhalten. Es enthält den Videospot, ein Introvideo mit Prof. Dr. Schuhmann, Hintergrundinformationen zum Radhelm, umfangreiche Unterrichtsbeiträge zur Biologie und Physik, die von Lehrern und Schülern problemlos umgesetzt werden können.
- Die Kampagne wurde initiiert und unterstützt von der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR und Professor Dr. Martin Schuhmann, Leiter der Kinderneurochirurgie am Universitätsklinikum Tübingen.
- Sie wurde gefördert vom Innenministerium, Ministerium für Verkehr und Infrastruktur / Landesbündnis ProRad und der Unfallkasse Baden-Württemberg sowie der TransVelo GmbH Tübingen und KED Helmsysteme Freiberg a.N..
- Weitere Beteiligte sind das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, das Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik und die Landesverkehrswacht Baden-Württemberg e.V..
- Die Veranstaltung wird zudem unterstützt von der Konrad-Witz-Schule Rottweil, von der Kreisverkehrswacht Rottweil e.V., dem Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken Baden-Württemberg e.V., der Süddeutschen Krankenversicherung SDK, der Firma STEELMOUNTAIN Tübingen sowie der Volksbank Rottweil eG.