Zu Beginn des neuen Schuljahres in Baden-Württemberg hat Innenminister Thomas Strobl die Aktion „Sicherer Schulweg“ vorgestellt. „Die Zahl der Schulwegunfälle ist auf einem historischen Tiefststand. Das spornt uns an: Wir wollen auch weiterhin das sicherste Land für Kinder im Straßenverkehr bleiben“, so der Innenminister.
„Auch für Kinder ist Baden-Württemberg das sicherste Land in der Republik - jedenfalls was die Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr angeht. Rund 95.000 Kinder werden in den kommenden Tagen eingeschult. Die kleinen Schulanfänger können jedoch viele Gefahren im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen. Wir alle müssen unsere Kinder schützen. Deshalb gilt: Nehmen Sie Rücksicht und seien Sie in den nächsten Wochen ganz besonders achtsam im Straßenverkehr. Unsere Kinder haben das verdient!“, appellierte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Aktion „Sicherer Schulweg“ am 10. September 2019 in Stuttgart.
„Die Polizei und die Kommunen werden die Einhaltung der Geschwindigkeit vor Schulen, das verkehrsgerechte Parken entlang von Geh- und Radwegen, den technischen Zustand von Fahrrädern sowie das Anschnallen der Kinder im Auto überwachen und ahnden. Das Maßnahmenpaket der Verkehrsüberwachung soll Schulwegunfälle möglichst verhindern. Absolut kein Verständnis habe ich für Erwachsene, die ihre Kinder im Auto nicht oder nicht richtig anschnallen. Dafür gibt es keine Entschuldigung und keine Nachsicht für dieses unverantwortliche Verhalten“, stellte Minister Strobl klar. Im vergangenen Jahr hat die Polizei 7.626 und im ersten Halbjahr 2019 bereits 3.671 Verstöße gegen die Kindersicherungspflicht festgestellt.
Maßnahmenpaket der Verkehrsunfallprävention
Begleitet wird der Schuljahresbeginn durch ein Maßnahmenpaket der Verkehrsunfallprävention. So werden die Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Wochen unter anderem mit Spannbändern, Plakaten und Veranstaltungen zu einem rücksichtsvollen Verhalten im Straßenverkehr aufgefordert.
Im vergangenen Jahr hat die Polizei 470 (2017: 595) Verkehrsunfälle auf dem Schulweg aufgenommen. Hierbei wurden insgesamt 79 (2017: 103) Kinder und Jugendliche schwer und 393 (2017: 508) leicht verletzt. Kein Kind hat im vergangenen Jahr, wie auch im Jahr 2017, sein Leben auf dem Schulweg verloren. Im Jahr 2018 sind insgesamt 3.004 (2017: 2.990) Kinder bis 13 Jahre im Straßenverkehr verunglückt. 36 Prozent der verunglückten Kinder waren hierbei in einem Pkw, 34 Prozent auf einem Fahrrad und 24 Prozent zu Fuß unterwegs.
„Dass das Risiko für Kinder, im Straßenverkehr zu verunglücken, im bundesweiten Vergleich in Baden-Württemberg mit am geringsten ist, bestätigt unsere Arbeit. Bereits 2017 war Baden-Württemberg das sicherste Bundesland für Kinder im Straßenverkehr“1, so der Innenminister. Möglichst wenige Unfälle mit Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr und auf Schulwegen ist ein Schwerpunkt der gemeinsamen Verkehrssicherheitsarbeit des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration, des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, des Ministeriums für Verkehr sowie der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR.
Fortsetzung der Kampagne "Schütze Dein BESTES"
Ein weiterer wichtiger Baustein zur Schulwegsicherheit ist die Fortsetzung der bereits im Jahr 2012 gestarteten Radhelmkampagne Schütze Dein BESTES an weiterführenden Schulen. „Seit wenigen Wochen sind auch für Jugendliche ab 14 Jahren auf unseren Straßen elektrisch angetriebene Tretroller zugelassen. Mit unseren Aktionen wollen wir die Schülerinnen und Schüler auf dem Fahrrad oder Tretroller zum Tragen eines Radhelms motivieren“, sagte Innenminister Strobl.
Weitere Informationen
Die Aktion „Sicherer Schulweg“, initiiert durch das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, das Ministerium für Verkehr sowie das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, wird durch die Polizei, das Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, die Verkehrswachten, die Schulen, Landkreise, Städte und Gemeinden sowie die Partner der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR unterstützt. Diese Unterstützung reicht von der Erstellung von Geh- und Radschulwegplänen bis hin zur Verkehrserziehung durch die "GIB ACHT IM VERKEHR"-Partner. So werden den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 4 mit der Radfahrausbildung die wichtigsten Verkehrsvorschriften für das Verhalten im Straßenverkehr vermittelt.
1 Die bundesweiten Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor.