Polizei

Motorradsaison 2014: 100 Motorradfahrer tödlich verunglückt

Ein Polizeiwagen vor einem verunglückten Motorrad. Quelle: Fotolia

Die Bilanz der zurückliegenden Motorradsaison fällt negativ aus. 100 Motorradfahrerinnen und -fahrer haben bis Anfang November auf den Straßen ihr Leben verloren, viele davon in den milden Frühlingswochen. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr mit 84 ein Anstieg um 19 Prozent. Von Januar bis September wurden 4.386 (2013: 4.023; +9 Prozent) Unfälle registriert. Dabei sind 2.308 (2013: 2.125; +9 Prozent) Motorradfahrer leicht und 1.378 (2013: 1.234; +12 Prozent) schwer verletzt worden. Besonders die erste Jahreshälfte ist mit 58 (2013: 31; +87 Prozent) getöteten Motorradfahrern im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 auffällig.

„Jeder vierte Verkehrstote im Land war ein Motorradfahrer“, sagte Innenminister Reinhold Gall zur Unfallbilanz am Ende der Motorradsaison am Freitag, 28. November 2014, in Stuttgart. Bezogen auf ihre deutlich geringere Jahresfahrleistung hätten Motorradfahrer ein sehr hohes Unfallrisiko.

„Für die Hersteller freut es mich zwar, dass wieder mehr Motorräder verkauft werden. Das darf aber keinen Einfluss auf die Unfallzahlen haben“, sagte Gall. Jeder Fahrer sei für die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer verantwortlich. Die Maschine müsse beherrscht und vor allem der Verstand beim Fahren eingeschaltet werden.

Mit einem Anstieg von drei Prozent sei nahezu die Hälfte (46 Prozent) aller Motorradunfälle auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Bei den tödlichen Motorradunfällen werde es noch deutlicher, denn beinahe dreiviertel dieser Unfälle (71 Prozent; +12 Prozent) seien sogenannte Geschwindigkeitsunfälle. „Hohe Geschwindigkeit ist brandgefährlich, das wird offensichtlich nach wie vor unterschätzt. Vernünftige Motorradfahrer machen die Straße nicht zur Rennstrecke“, sagte der Innenminister.

74 Prozent der tödlichen Motorradunfälle seien selbst verursacht worden. Dies widerlege die häufig geäußerte Vermutung, dass zumeist andere Verkehrsteilnehmer Schuld an den Unfällen hätten. „Allerdings dürfen wir nicht alle Motorradfahrer über einen Kamm scheren“, so Gall. Überwiegend würden Motorradfahrer regelkonform und vorausschauend fahren.

Nach den sehr hohen Unfallzahlen im ersten Halbjahr habe die Polizei auf die negative Entwicklung reagiert und zusätzliche Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Bei mehr als 1.700 Motorradkontrollaktionen in diesem Jahr seien 6.484 Verstöße – davon knapp 3.500 Geschwindigkeitsverstöße – festgestellt worden. Dazu habe die Polizei auch ihre Videofahrzeuge eingesetzt.

Ziel sei, im kommenden Jahr wieder weniger Tote und Verletzte beklagen zu müssen. Deshalb bedürfe es nach wie vor einer konsequenten Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit. Nur mit hohem Kontrolldruck auf den Unfallstrecken könne dieses Ziel langfristig erreicht werden. „Wir gehen gegen die Raser unter den Motorradfahrern konsequent vor“, sagte Gall.

Die gezielte Informationsweitergabe und Sensibilisierung über die Gefahren für Motorradfahrer im Straßenverkehr dürfe nicht eingeschränkt werden. Deshalb gebe es jedes Jahr zu Beginn der Motorradsaison zahlreiche regionale Aufklärungsveranstaltungen der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR. „Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit tragen maßgeblich dazu bei, dass Motorradfahrer öfter mal die Hand vom Gas nehmen und sich bei Fahr- und Sicherheitstrainings fortbilden“, betonte Innenminister Reinhold Gall.

Zusatzinformationen:

Mehr als 10.000 Besucher haben den Bikertag 2014 besucht. Deshalb wird im kommenden Jahr am Sonntag, 21. Juni 2015, der landesweite Bikertag in seiner sechsten Auflage auf der Landesmesse Stuttgart veranstaltet.

Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Verkehrssicherheit stehen im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de oder unter www.polizei-bw.de.

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