Polizei

Bilanz 2017: Zahl der Drogentoten geht zurück

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Drogen und Fixerutensilien.

„Drogen sind oft viel zu leicht zu bekommen und die immer wieder geführten Diskussionen über die Legalisierung verharmlosen die Folgen, die der Drogenkonsum haben kann. Dabei führt uns der Tod von 160 Menschen drastisch vor Augen, wie gefährlich Drogen sind“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration Thomas Strobl am heutigen Mittwoch, 14. März 2018, in Stuttgart.

Die Zahl der Drogentoten in Baden-Württemberg ist im Jahr 2017 gesunken: Es verstarben 160 Menschen an den Folgen des Drogenkonsums, zehn weniger als im Jahr 2016 (170). „In den vergangenen Jahren war die Zahl der Drogentoten ständig angestiegen – nun können wir einen Rückgang verzeichnen. Wir werden alles dafür tun, dass diese erfreuliche Entwicklung weiter anhält“, so der Innenminister.

Unter den 160 Drogenopfern waren 140 (145) Männer und 20 (25) Frau-en. Das Durchschnittsalter liegt mit 37,7 (35,9) Jahren wieder über dem des Vorjahres. 97 Prozent der Verstorbenen waren Erwachsene, bei fünf Drogentoten handelte es sich um Heranwachsende; Kinder und Jugendliche waren nicht unter den Drogenopfern.

„Der Gesetzgeber hat mit dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz, das 2016 in Kraft getreten ist, deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sogenannte ‚Legal Highs‘ keine harmlosen Kräutermischungen sind. Es handelt sich um Stoffe, die eine erhebliche, teilweise sogar tödliche Gesundheitsgefahr darstellen und deshalb zu Recht verboten sind. Das Verbot war das richtige Signal, und das zeigt Wirkung. Denn nun kann die Polizei die Stoffe auch bei Konsumenten beschlagnahmen und strafrechtlich gegen die Händler vorgehen“, erklärte Innenminister Thomas Strobl. Die Todesfälle durch den Konsum von neuen psychoaktiven Stoffen sind mit 14 Fällen auf dem Vorjahresniveau geblieben. Damit konnten die deutlichen Anstiege der Vorjahre erstmals gestoppt werden.

Die tödlichste Droge ist nach wie vor Heroin. In 30 (30) Fällen verursachte eine Überdosis Heroin den Tod; bei 28 (30) Fällen war der Mischkonsum von Heroin in Verbindung mit anderen Drogen, Ausweichmitteln, Medikamenten oder Alkohol todesursächlich.

„Zusätzliche Gefahr droht aus dem Darknet: Dort sind illegale Drogen heutzutage leicht verfügbar. Aber das Darknet ist kein rechtsfreier Raum! Wir tun viel, um auch im virtuellen Raum eine konsequente Strafverfolgung zu gewährleisten“, sagte Innenminister Thomas Strobl.

Umfassende Präventionsarbeit

Neben konsequenter Strafverfolgung setzt die Polizei auch auf eine umfassende Präventionsarbeit. Im Bereich der Suchtprävention besteht in Baden-Württemberg seit Jahren eine tragfähige, nachhaltige und gut funktionierende Kooperation zwischen der Polizei, den Kommunen, den Schulen und Sozialeinrichtungen.

Die vom Innenministerium herausgegebene und im Jahr 2017 überarbeitete Informationsbroschüre „Risiko Drogen“ ist besonders für Pädagogen, Erzieher und Ausbilder mit unmittelbarem Kontakt zu jungen Menschen geeignet, um authentisch über Risiken und Folgen des Konsums von legalen und illegalen Suchtmitteln informieren zu können. Die Broschüre kann unter www.polizei-bw.de heruntergeladen oder direkt beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg bestellt werden.

*

Im Jahr 2017 hatten die Landeshauptstadt Stuttgart 18 (18), der Rhein-Neckar-Kreis 13 (8) sowie die Städte Mannheim 10 (12) und Ludwigsburg 10 (5) die meisten Drogentoten zu verzeichnen. Rückgänge sind insbesondere im Ortenaukreis sowie in Tübingen, Heilbronn und Ulm festzustellen. In den Land- und Stadtkreisen Enzkreis, Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Main-Tauber-Kreis sowie in Heidelberg hat es keine Rauschgift-Todesfälle gegeben.

Weitere Meldungen

#einervonuns
Polizei

Polizeibeamter verstirbt nach schwerem Verkehrsunfall in Titisee-Neustadt

Cyberkriminalität ist eine Gefahr für jeden
Polizei

Erneuter Schlag gegen Cyberkriminelle

Rückansicht eines Motorrads auf einer Straße
Polizei

Bilanz der Polizei Baden-Württemberg zur Motorradsaison 2025

IMK 2025
IMK2025

Innenministerkonferenz stimmt Vorschlägen von Thomas Strobl in wichtigen Punkten zu

Landtagsgebäude von Baden-Württemberg in Stuttgart.
Volksbegehren „XXL-Landtag verhindern!“

Volksbegehren nicht erfolgreich zustande gekommen

Fahrzeug der Bundeswehr im Hochwasser. Quelle: Fotolia.
Katastrophenschutz

Novellierung des Landeskatas­trophenschutzgesetzes im Landtag beschlossen

Stark umspülter Pegelmesser (Bild: Regierungspräsidium Stuttgart)

Neue Regeln für Landeshilfen nach schweren Naturereignissen und Unglücksfällen

Marktplatz Heilbronn, Videoschutz
Datenschutz

Ministerrat beschließt Änderung des Landesdatenschutzgesetzes

Landtag, Plenarsaal von oben
Volksbegehren „XXL-Landtag verhindern“

Öffentliche Sitzung des Landesabstimmungsausschusses am 3. Dezember 2025

Wappen der Polizei Baden-Württemberg auf Polizeihubschrauber.
Polizei

Neue Vizepräsidenten bei den Polizeipräsidien Konstanz und Ravensburg

4. Cybersicherheitsforum in Stuttgart im Haus der Wirtschaft am 13. April 2022
Cybersicherheit

7. CyberSicherheitsForum – „Think global, act local“

Auszug des Gesetzblattes für Baden-Württemberg mit dem Kommunalen Regelungsbefreiungsgesetz
Kommunen

Innenministerium genehmigt erste Befreiung nach dem Regelungsbefreiungsgesetz

Übergabe von Breitbandförderbescheiden
Digitalisierung

Baden-Württemberg treibt den Gigabitausbau weiter voran

Frau nutzt Smartphone.
Aktionsplan

Baden-Württemberg entschlossen gegen Desinformation

Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl spricht im Bundesrat
Bundesrat

Baden-Württemberg unterstützt Modernisierung des Bundespolizeigesetzes im Bundesrat