Migration

41. Bundestreffen der Deutschen aus Bessarabien

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Für die Deutschen aus Bessarabien sei das Jahr 2014 ein besonderes Jahr des Gedenkens, denn vor genau 200 Jahren habe ihre Geschichte begonnen. „Aus diesem Grund haben Sie auch Ihr diesjähriges Bundestreffen unter das Motto gestellt: ‚Vor 200 Jahren Auswanderung nach Bessarabien - auf der Suche nach einem besseren Leben‘“, sagte Innenminister Reinhold Gall beim 41. Bundestreffen der Deutschen aus Bessarabien in Ludwigsburg.

„Ich will Sie alle ermuntern, weiterhin mit so viel Engagement Ihre Kultur zu pflegen, Ihre Erfahrungen weiterzugeben und Brücken zu schlagen zwischen Alt und Jung, zwischen Vertriebenen und Einheimischen, zwischen uns Deutschen und unseren Nachbarn im östlichen Europa“, sagte Reinhold Gall.

Nach dem Erwerb von Bessarabien und dem Sieg über Napoleon habe Zar Alexander I. es als ein dringendes Gebot gesehen, das eroberte rückständige und weitgehend menschenleere Grenzgebiet mit zuverlässigen und arbeitsamen Menschen zu besiedeln. Durch den Umsiedlungsvertrag des Jahres 1940 zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion sei die 126jährige Siedlungsgeschichte der Deutschen in Bessarabien beendet worden. So seien die Deutschen in Bessarabien mit die ersten, die betroffen waren von der nationalsozialistischen Siedlungspolitik. „Bei Kriegsende wurden sie erneut heimatlos, wurden vertrieben oder mussten flüchten, weil sie Deutsche waren“, sagte Gall.

Aber er wisse, dass ihnen die alte Heimat noch immer am Herzen liege, die Menschen und die Dörfer in Bessarabien. Denn viele von ihnen hätten schon so früh wie möglich, auch in Zeiten des Kalten Kriegs, den Weg dorthin gesucht, hätten versucht, die Verbindung aufrechtzuerhalten, auch wenn nicht mehr viele Deutsche dort lebten. Sie würden vielfältige Kontakte nach Moldawien und in die Ukraine pflegen, versuchten zu helfen, zu unterstützen und die Menschen miteinander zu verbinden. „Das, meine Damen und Herren, ist gelebte Völkerverständigung. Es ist kein einfacher und kein kurzer Weg, den Sie mit all Ihren Aktivitäten gehen, aber es ist der Weg in unsere Zukunft in Europa. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für ein Europa als Friedensgemeinschaft, als Wertegemeinschaft“, betonte Innenminister Gall.

Seit mittlerweile 60 Jahren habe die Landeshauptstadt Stuttgart die Patenschaft über die Deutschen aus Bessarabien übernommen und genauso lang bestehe auch das Museum der Bessarabiendeutschen in Stuttgart. Das Museum knüpfe an die ursprüngliche Gründung des „Kulturhistorischen Heimatmuseums der Deutschen aus Bessarabien“ in Sarata im Jahre 1922 an.

Dessen Gründer Immanuel Wagner habe damals die Beweggründe für die Gründung des Heimatmuseums mit folgenden Worten beschrieben:

“.... Unsere Kinder, die kaum mehr aus der Zeit ihrer Großeltern etwas wissen, können sich von dem Leben vor einem Jahrhundert keinen Begriff machen und verlernen immer mehr zu achten und zu lieben, was heimisch ist. Sie entfremden allmählich unserer angestammten Eigenart. Es fehlt die Verbindung zu unseren Ahnen. Wir stellen sie wieder her, indem wir unserem heranwachsenden Geschlecht die Vergangenheit vor Augen führen und ihm erzählen, was früher auf diesem Boden war, woher unsere Ahnen kamen ......“.

Diese Worte seien heute - fast einhundert Jahre später - immer noch aktuell, eigentlich aktueller denn je. „Sie beschreiben die Aufgabe unserer Kulturarbeit, einer Aufgabe gegen das Vergessen“, sagte Innenminister Gall.

Weitere Meldungen

Das Dienstgebäude des Innenministeriums in der Willy-Brandt-Straße 41.
Zumeldung

Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart

DRF Rettungshubschrauber
Luftrettung

Land vergibt Luftrettungsstandort Mannheim an die DRF Luftrettung

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Polizei

Angriff auf Firma in Ulm

Cyberkriminalität ist eine Gefahr für jeden
Polizei

Haftbefehl gegen international gesuchten Hacker erlassen

Startbildschirm der Warn-App NINA.
Bundesweiter Warntag

Alarm auf allen Kanälen

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

Familienfreundlichkeit zahlt sich aus: Polizei Baden-Württemberg erneut ausgezeichnet

Marktplatz Heilbronn, Videoschutz
Innere Sicherheit

Videoschutz auf dem Marktplatz Heilbronn geht an den Start

Gruppenbild mit Innenminister Thomas Strobl und frisch ausgebildeten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten bei der Verabschiedung in Biberach
Polizei

Weitere Verstärkung für die Polizei Baden-Württemberg

Kerze
Polizei

Tödlicher Angriff auf Polizeibeamten in Völklingen

Glasfaserkabel sorgen für schnelles Internet.
Digitalisierung

Land unterstützt Glasfaserausbau in Waghäusel und Weingarten mit über 4,8 Mio. Euro

Zwei Feuerwehrleute vor einem Einsatzfahrzeug
Feuerwehr

Satellitenkommunikation für erfolgreiche Feuerwehreinsätze

Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm. Quelle: Donauschwäbisches Zentralmuseum
Kulturerbe im Osten

Prof. Dr. Anton Sterbling ist Hauptpreisträger des Donauschwäbischen Kulturpreises

Polizei Festnahme
Sicherheit

Rust – Tatverdächtiger festgenommen

Erster Landesbeamter des Landkreises Rastatt Sébastien Oser
Land und Kommunen

Leitender Regierungsdirektor Sébastien Oser wird Erster Landesbeamter in Rastatt

Polizeistreife bei Verkehrsunfall
Polizei

Halbjahresbilanz der Verkehrsunfallentwicklung in Baden-Württemberg