Die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen Baden-Württembergs nahm 2013 im Vergleich zum Vorjahr nochmals ab und ist auf einem historischen Tiefstand angelangt. Die Landesregierung setzt auf verschiedenen Maßnahmen, um diese Entwicklung weiter zu forcieren.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen 465 (2012: 471) Menschen ums Leben gekommen und 45.640 Menschen (2012: 46.636) verletzt worden. Das sind zwar weniger als im Vorjahr, allerdings gibt es laut Innenminister Reinhold Gall auch bedenkliche Entwicklungen. „Erschreckend finde ich, dass 70 Prozent der im Verkehr getöteten Fahrradfahrer keinen Helm trugen“, sagte Gall bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz für 2013. Die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer stieg von 44 im Jahr 2012 auf 52 im Jahr 2013. „Für die allermeisten Kinder ist das Helmtragen eine Selbstverständlichkeit. Aber der Großteil der Erwachsenen kommt in dieser Hinsicht seiner Vorbildfunktion nicht nach“, so Gall. Man werde daher weiterhin Initiativen unterstützen, die das Helmtragen förderten.
Das Land will mit dem im Juli 2013 veröffentlichten „Verkehrssicherheitskonzept Baden-Württemberg“ erreichen, dass die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen bis 2020 um 40 Prozent sinkt - ausgehend von dem Wert 494 im Jahr 2010. „Auch wenn die Zahl der Verkehrstoten 2013 auf einem historischen Tiefstand war, sind wir von diesem Ziel leider noch deutlich entfernt. Wir müssen daher noch intensiver die Hauptunfallursachen bekämpfen“, betonte Minister Gall.
Geschwindigkeit wird weiterhin unterschätzt
Hauptursache ist weiterhin die überhöhte Geschwindigkeit, 2013 waren fast 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle darauf zurückzuführen. Auch wenn dieser Anteil um 3,5 Prozent zurückgegangen ist, bleibt die Geschwindigkeit die Ursache Nummer eins bei schweren Verkehrsunfällen. „Dieser Rückgang zeigt mir, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind“, so Gall, „andererseits wird aber auch deutlich, dass viele Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer noch immer die Gefahren von überhöhter Geschwindigkeit unterschätzen. Wir werden daher auch 2014 entschieden dagegen vorgehen.“ Ziel müsse es sein, mit allen Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmern gemeinsam das Geschwindigkeitsniveau zu senken.
Baden-Württemberg wird sich laut Gall auch 2014 wieder am bundesweiten „24-Stunden-Blitzmarathon“ beteiligen. Einen weiteren Schwerpunkt werde die Polizei 2014 laut Gall wieder auf die Überwachung der Gurtanlegepflicht setzen. Unter den tödlich verunglückten Autofahrern 2013 seien 57 nicht angeschnallt gewesen. „Mit angelegtem Sicherheitsgurt hätten diese Menschen eine Überlebenschance gehabt“, so Gall.
Weiterführende Informationen
Verkehrssicherheitsaktion „Gib acht im Verkehr”
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