Innenminister Reinhold Gall hat sich gegen eine flächendeckende Videoüberwachung des öffentlichen Nahverkehrs in Großstädten ausgesprochen. Eine entsprechende Forderung des bayerischen Ressortkollegen Joachim Herrmann (CSU) schieße weit übers Ziel hinaus, sagte Gall am Donnerstag in Stuttgart.
„Die Polizei in Baden-Württemberg darf Videoüberwachung nur an Kriminalitätsbrennpunkten einsetzen und dabei soll es auch bleiben.” Die riesigen Datenmengen aus einer flächendeckenden Videoüberwachung könnten ohnehin nicht bewältigt werden. Galls Sprecher verwies zudem darauf, dass die Zahl der „Aggressionsdelikte” in baden-württembergischen Bahnhöfen, Zügen und Bussen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2011 um 8,2 Prozent auf 3900 gesunken sei.
Der bayerische Innenminister Herrmann hatte am Mittwoch eine Überwachung des öffentlichen Nahverkehrs in allen bayerischen Großstädten gefordert. Er kritisierte die Deutsche Bahn, weil sie in Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Fürth und Erlangen noch keine Kameras in den Bahnhöfen installiert habe. Außerdem plädierte er dafür, in allen bayerischen Großstädten auch Busse schrittweise mit Videokameras auszurüsten.
Quelle:
dpa