In den ersten zwölf Monaten wurden bereits rund eine halbe Million Online-Anträge über den OZG-Hub eingereicht.
Im August 2023 ging der vom Land Baden-Württemberg und Freistaat Sachsen gemeinsam entwickelte OZG-Hub an den Start. Die Technologie des OZG-Hubs basiert auf den bewährten Prozessplattformen von service-bw und Amt24, über die bereits 600 Behördengänge in den beiden Bundesländern digital ermöglicht wurden.
Durch ein innovatives Baukastensystem und standardisierte Schnittstellen können über die Low-Code Plattform OZG-Hub bundesweit einsetzbare Onlinedienste entwickelt und die Onlinezugangsgesetze damit flächendeckend umgesetzt werden. Der OZG-Hub gliedert sich dabei konsequent in die bestehende föderale IT-Infrastruktur ein und ermöglicht eine volldigitalisierte Antragsstrecke, unabhängig vom angebundenen Fachverfahren. Die Plattform wird in einem ISO 27001 zertifizierten Rechenzentrum in Deutschland betrieben, erfüllt den Grundschutz nach BSI und ermöglicht so den Betrieb von Onlinediensten mit hohem Schutzbedarf. Durch das Verwenden von Open-Source Komponenten werden beim OZG-Hub Lizenzkosten gespart und Abhängigkeiten von externen Anbietern reduziert. Somit trägt der OZG-Hub zur Digitalen Souveränität seiner Kooperationsländer bei.
Das Baukastenprinzip der Low-Code Plattform ermöglicht eine effiziente Entwicklung bundesweit nutzbarer Onlinedienste
Für die Erstellung von Onlinediensten stellt der OZG-Hub einen eigenen Werkzeugkasten bereit. Er besteht aus dem OZG-Hub Formulardesigner sowie vorgefertigten EfA-Bausteinen („Einer für alle“). Mit dem Formulardesigner können Formulare ganz einfach gestaltet werden, indem vorgefertigte Elemente per Drag-and-Drop zusammengestellt werden. Zur Erstellung von Onlinediensten gehört neben dem Formular die Modellierung des Ablaufes. Die einzelnen Schritte, von der Authentifizierung über die Bezahlung hin zum Nachrichtenversand, lassen sich über die EfA-Bausteine des OZG-Hubs abbilden. Diese binden bundeseinheitliche Dienste an, beispielsweise für die Authentifizierung mit der BundID, die Bezahlung mit diversen Bezahldiensten, den Nachrichtenversand an Mein Unternehmenskonto oder die Zustellung der Antragsdaten über FIT-Connect.
Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Bausteinen des OZG-Hubs können alle klassischen Anwendungsfälle an Onlinediensten umgesetzt werden. Wenn neue Anforderungen neue Features erfordern, können diese flexibel entwickelt werden. Der OZG-Hub passt sich seiner Umwelt iterativ durch eine agile Weiterentwicklung an, alle 3 Wochen wird eine neue Version der Plattform veröffentlicht.
Der OZG-Hub wächst und wächst: Im Startjahr wurden rund eine halbe Million Anträge eingereicht
Rund eine halbe Million bundesweit über den OZG-Hub eingereichten Online-Anträge innerhalb der ersten zwölf Monate zeigen, dass das EfA-Prinzip funktioniert! Im Juli 2023 ging der von der L-Bank entwickelte Onlinedienst „Elterngeld beantragen“ auf dem OZG-Hub live. Der Onlinedienst wurde erstmalig für Baden-Württemberg entwickelt und konnte mittels Parametrisierung in allen Elterngeldstellen Nordrhein-Westfalens nachgenutzt werden, ohne weitere Entwicklungsarbeiten zu leisten.
Im September 2023 wurden die von der Komm.ONE entwickelten Onlinedienste der i-Kfz Stufe 4 auf dem OZG-Hub veröffentlicht und für die bundesweite Nutzung zur Verfügung gestellt. Diese Onlinedienste ermöglichen Privatpersonen und Unternehmen die vollautomatisierte und medienbruchfreie An-, Ab- und Ummeldung von Fahrzeugen, wie sie die neue Fahrzeug-Zulassungsverordnung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr vorsieht. Genutzt werden die Onlinedienste der i-Kfz Stufe 4 mittlerweile in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Niedersachsen. Neben der Zulassung und Außerbetriebsetzung von Fahrzeugen wurden von der Komm.ONE noch weitere Onlinedienste auf dem OZG-Hub, beispielsweise zur Beantragung eines Wunschkennzeichens oder Einholung einer Leasingbriefauskunft entwickelt.
Des Weiteren wird derzeit der Onlinedienst Betrieb von unbemannten Luftfahrtsystemen ("Drohnen") durch die BITBW für Baden-Württemberg entwickelt. Auch hier ist die BITBW bereits mit vielen an der Nachnutzung interessierten Bundesländern im Austausch.
Der OZG-Hub ist ein hilfreiches und innovatives Werkzeug für die Umsetzung der Onlinezugangsgesetze und die weitere Digitalisierung in Deutschland. Auch andere Länder können den OZG-Hub nutzen und sich der Kooperation anschließen. Zudem wird es im Jahr 2024 noch die Möglichkeit geben, direkt über den EfA-Marktplatz Onlinedienste auf dem OZG-Hub zu entwickeln oder nachzunutzen.
Weiterführende Informationen zum OZG-Hub finden Sie hier.