Erfolgreiche Polizeiarbeit

Polizeiliche Kriminalstatistik

Baden-Württemberg ist und bleibt eines der sichersten Länder. Die Kriminalitätsbelastung erreichte 2023 den zweitniedrigsten Wert in den letzten 20 Jahren, abgesehen von den pandemiegeprägten Jahren 2020 und 2021.

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Spurensuche nach einem Einbruch.

Die Zahl der Gesamtstraftaten in Baden-Württemberg ist im Jahr 2021 weiterhin rückläufig und liegt mit 486.331 auf dem niedrigsten Stand seit 36 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit rund zehn Prozent weniger Straftaten verzeichnet. Die Kriminalitätsbelastung sinkt ebenfalls um 9,7 Prozent auf 4.380 Straftaten je 100.000 Einwohner und ist so niedrig wie seit 1977 nicht mehr.

Tiefstand bei Diebstahlsdelikten

Der Wohnungseinbruchdiebstahl erreicht mit 3.298 Fällen den tiefsten Stand seit über 50 Jahren. Die Fallzahlen gehen das siebte Mal in Folge zurück. Seit dem Allzeithoch im Jahr 2014 um gut 75 Prozent – das sind über 10.000 Wohnungseinbrüche weniger als noch vor sieben Jahren.

Diebstahlsdelikte sind mit ihrem Anteil an den Gesamtstraftaten bedeutend und machen knapp ein Viertel aller Straftaten aus. Diebstahlsdelikte befinden sich mit 113.535 Fällen auf dem tiefsten Stand seit Mitte der 1960er Jahre. Der Rückgang betrifft nahezu alle Erscheinungsformen und beträgt im Vergleich zum Vorjahr rund 16 Prozent. Laden-, Taschen- und Trickdiebstähle gehen innerhalb von fünf Jahren sogar um rund 40 Prozent zurück.

Schäden in Millionenhöhe durch „Schockanruf“

Ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit bleiben die betrügerischen Anrufe. Unter Berücksichtigung der Fälle, die im Ausland erfasst wurden, sind die Straftaten wie „Falscher Polizeibeamter“, „Enkeltrick“ und „Schockanruf“ im Jahr 2021 um gut 21 Prozent gesunken. Der Gesamtschaden ist angestiegen, wobei herausragende Einzelfälle teilweise Schäden in Millionenhöhe verursachten.

Rückgang der Strafttaten

Seit dem Höchststand im Jahr 2015 wurden die Straftaten im öffentlichen Raum um fast ein Viertel reduziert. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2021 insbesondere die Fallzahlen der Aggressionsdelikte und die Fälle der Rauschgiftkriminalität um jeweils rund 15 Prozent im öffentlichen Raum gesunken. Die Sexualstraftaten im öffentlichen Raum sind um knapp acht Prozent angestiegen, was insbesondere auf die Zunahme der Verbreitung, des Erwerbs, des Besitzes oder des Herstellens kinderpornografischer Inhalte zurückzuführen ist.

Von den Sexualstraftaten im öffentlichen Raum klärt die Polizei über zwei Drittel der Fälle auf. Die Aufklärungsquote aller Sexualstraftaten beträgt im Jahr 2021 gut 89 Prozent. Damit werden in fast neun von zehn Fällen in diesem äußerst sensiblen Deliktsbereich, bei diesen für die Opfer besonders traumatisierenden Straftaten, aufgeklärt. Das ist zudem der höchste Wert seit mehr als 15 Jahren. Bei den Sexualstraftaten machen die Verbreitung pornografischer Inhalte im Jahr 2021 die Hälfte aller Delikte aus. Darunter sind auch Fälle der Kinderpornografie und die Verbreitung solchen Materials in Messenger-Gruppen.

Kriminalität im Netz

Die Cyberkriminalität nimmt erneut zu. Die Fallzahlen steigen seit dem Jahr 2017 stetig an – im Jahr 2021 um 4,8 Prozent auf 10.744 Straftaten. Damit ist ein neuer Höchststand erreicht. Den größten Anteil mit über 8.000 Fällen hat hierbei der zuletzt leicht rückläufige Computerbetrug.

Im vergangenen Jahr verzeichneten die Fallzahlen der Politisch motivierten Kriminalität einen Anstieg auf 4.965 (2020: 3.053) Fälle, darunter 222 Gewaltstraftaten. Dieser starke Anstieg ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sowohl die Landtags- und Bundestagswahlen 2021 als auch die Pandemie Tatanreize und Tatgelegenheiten für politisch motivierte Straftaten boten, die im Vorjahr nicht beziehungsweise noch nicht in dieser Form und Dimension existierten.

Mit 883 Fällen zählt etwa jede sechste politisch motivierte Straftat in Baden-Württemberg zur Hasskriminalität. Hierunter fallen vorurteilsgeleitete Straftaten, die Täterinnen und Täter meistens aus einer Grundeinstellung der Ungleichwertigkeit heraus begehen. Hasskriminalität bezieht sich beispielsweise auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Herkunft.

Der fünfte Sicherheitsbericht ist hier auf der Homepage des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen abrufbar und die Präsentation finden Sie hier.